Das erste hier besprochene Gebiet, das man als Schwarzerlen-Bruchwald bezeichnen kann, liegt südöstlich von Enzersdorf im Thale am Göllersbach. In Lefnaer (2024) habe ich unter dem Eintrag von Crepis paludosa (siehe auch hier) bereits kurz über das Gebiet berichtet. Streng genommen entspringt der Göllersbach im Galgengrund westlich vom Schloß Ernstbrunn, rinnt dann nach Norden durch den Ernstbrunner Wald, wobei er den Waldteich durchfließt, um bei der Scheibenwiese scharf nach Westen abzubiegen. Dann geht es vorbei am Forsthaus Ödenkirchenwald zum hier behandelten Bruchwald. Tatsächlich ist der Göllersbach bis hierher jedoch nur zeitweise wasserführend, d.h. meist trocken. Richtiggehend entspringt er südöstlich von Enzersdorf (wie in der Urmappe eingezeichnet).
Der Bruchwald dürfte jüngeren Ursprungs sein: In der Urmappe und auch noch in der amtlichen Österreichischen Karte (ÖK) von 1960 sind an dessen Stelle Feucht- bzw. Sumpfwiesen eingezeichnet. Im Folgenden ein Ausschnitt aus der Urmappe und ein aktuelles Luftbild. Das hier diskutierte Gebiet ist rot umrandet:
Erst die ÖK von 1980 verzeichnet dort, wohl nach Aufgabe der Viehhaltung im Weinviertel, einen zwischenzeitlich aufgekommenen Wald. Möglicherweise sah das Gebiet noch früher, bevor der Mensch es gerodet hat, ähnlich aus wie heute. Der Sumpf-Pippau und weitere hier vorkommende Arten können sowohl auf Feuchtwiesen als auch in feuchten Wäldern existieren und waren wohl schon vor dem rezenten Schwarz-Erlen-Wald vorhanden.
Im Folgenden ein paar Fotos, damit man sich ein Bild vom Gebiet machen kann:



Weitere Fotos, auch von hier vorkommenden Pflanzenarten, sind hier aufrufbar.