Ein für mich ganz unerwarteter Fund von Galeopsis angustifolia - ich kenne die Art überwiegend von Gleisschottern (insbes. aufgelassenen Bahnanlagen), oder Dämmen und dergleichen, kaum von natürlichen Standorten.
War heute im Naturpark Sparbach - ohne grosse bzw. "irgendwelche" Erwartungen (ist ja ein Saugarten und dementsprechend war davon auszugehen, dass die Krautschicht schwer beeinträchtigt ist, noch dazu muss man Eintritt zahlen, hab mich halt überreden lassen ;-) -, und schon kurz nach Betreten des abgezäunten Geländes habe ich erste G. angustifolia am Wegrand gefunden. Eingeschleppt, war mein erster Gedanke, und hat ein gutes Ersatzhabitat gefunden.
Nicht ganz! Am Heuberg, also im entlegensten, für Besucher offenen Teil des Naturparks, gibt es einen "Kalkschuttboden" (ich glaube, das ist Dolomit oder so was?), also Gesteinsstücke von Schottergrösse bis zu 20-30 cm lange "schieferige" Tafeln, auf dem die Art offensichtlich natürlicherweise vorkommt. Die tieferliegenden Vorkommen - überall an Wegrändern - sind also zweifellos Abkömmlinge von diesem natürlichen Vorkommen.
Im Wienerwald hab ich die Art jedenfalls noch nie auf einem natürlichen Standort gesehen. Nicht, dass ich den Wienerwald sooo gut kennen würde - wenn's diesen Standort gibt, dann sicherlich auch noch weitere.
Wer sich den Eintritt von 6 EUR geben will - der Heuberg im Naturpark ist in der Tat einen Besuch wert! Dictamnus albus war dort in grösserer Zahl fruchtend vorhanden, Pulsatilla grandis wird auf einer Schautafel angeführt (kann aufgrund der Öffnungszeiten des Naturparks aber leider nie blühend besucht werden), Allium lusitanicum gibt's dort reichlich, Kickxia spuria sogar (selten allerdings), Mauereidechsen soll es auch geben, und im Naturpark-Führer wird auch eine Orchideenwanderung angeboten, offenbar zerstören die Säue also doch nicht so viel, wie man erwarten könnte.
Andere Galeopsis-Arten habe ich dort heute übrigens nicht gesehen.
korrigiert siehe unten - bzw. siehe auch
Naturpark-Sparbach-Thread!