Frühe Erstblüten 2020
- Jürgen Baldinger
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Re: Frühe Erstblüten 2020
Fritillaria imperialis glaube ich, 2017 in der Nähe des NSG Mühlberg im Weinviertel gefunden zu haben, von Stefan kam dankenswerterweise der Bestimmungsverdacht. Könnte dort am Rande von Weinbergen aber angesalbt sein.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
- Norbert Griebl
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Re: Frühe Erstblüten 2020
Danke Jürgen, dann sind es jetzt schon 3 (5) Funde. Ich habs mal so geschrieben:
Fritillaria imperialis ÖSTERREICH: Sehr selten, so an drei Stellen in Straßhof im niederösterreichischen Marchfeld am Rand von Schwarzföhrenforsten (STÖHR & al. 2007, STÖHR & al. 2009), bei Goggendorf nahe Hollabrunn in Niederösterreich (BALDINGER 2020) und in Nussdorf-Debant in Osttirol (STÖHR 2020).
Quellen:
BALDINGER (2020): Frühe Erstblüten - viewtopic.php?f=23&t=1937&start=120
STÖHR O. (2020): Frühe Erstblüten 2020 - viewtopic.php?f=23&t=1937&p=9739#p9739
STÖHR O., PILSL P., ESSL F., HOHLA M. & SCHRÖCK C. (2007): Beiträge zur Flora von Österreich, II – Linzer biol. Beitr. 39/1: 155–292.
STÖHR O., PILSL P., ESSL F., WITTMANN H. & HOHLA M. (2009): Beiträge zur Flora von Österreich, III – Linzer biol. Beitr. 41/2: 677–1755.
LG Norbert
Fritillaria imperialis ÖSTERREICH: Sehr selten, so an drei Stellen in Straßhof im niederösterreichischen Marchfeld am Rand von Schwarzföhrenforsten (STÖHR & al. 2007, STÖHR & al. 2009), bei Goggendorf nahe Hollabrunn in Niederösterreich (BALDINGER 2020) und in Nussdorf-Debant in Osttirol (STÖHR 2020).
Quellen:
BALDINGER (2020): Frühe Erstblüten - viewtopic.php?f=23&t=1937&start=120
STÖHR O. (2020): Frühe Erstblüten 2020 - viewtopic.php?f=23&t=1937&p=9739#p9739
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LG Norbert
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Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien
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Re: Frühe Erstblüten 2020
halt, stopp, lieber jürgen, dein foto zeigt eindeutig lilium candidum, auch einen netten verwilderer, den ich bislang von breitenbrunn, sw von nsg thenauriegel kenne. die "torsion" ist z.b. charakteristisch differnzierend.
- Jürgen Baldinger
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Re: Frühe Erstblüten 2020
Danke für die Korrektur, Kurt.
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Re: Frühe Erstblüten 2020
Die von mir zuletzt gepostete Rosa sp. ist übrigens geklärt, da ich ich heute in Amlach ebensolche Pflanzen mit Rest-Fruchständen gefunden habe: Es handelt sich dabei um Rosa multiflora, die zunehmend bei uns verwildert!
Lg
Oliver
Lg
Oliver
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Re: Frühe Erstblüten 2020
ad 3.4.2020 von oliver: jetzt hats geranium pyrenaicum auch im sog. "warmen" teil österreichs zum blühbeginn geschafft.
12.4.2020. kulturland an der S(SW)-flanke des spitzerbergs. im ort prellenkirchen gibts jedenfalls bei unsren pflanzen noch nix derartiges.
und ad ende märz salvia pratensis von oliver: gestern 12.4.20 sporadischer blühbeginn im nsg spitzerberg in den sonnhanglagen, in der ebene herunten noch nix. (will osttirol das pannon als weinbauregion überflügeln?)
12.4.2020. kulturland an der S(SW)-flanke des spitzerbergs. im ort prellenkirchen gibts jedenfalls bei unsren pflanzen noch nix derartiges.
und ad ende märz salvia pratensis von oliver: gestern 12.4.20 sporadischer blühbeginn im nsg spitzerberg in den sonnhanglagen, in der ebene herunten noch nix. (will osttirol das pannon als weinbauregion überflügeln?)
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- Stefan Lefnaer
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Re: Frühe Erstblüten 2020
Zuerst heute Fritillaria in einem schirchen mit Schutt vermüllten Graben in einem schirchen Robinienforst zwischen schirchen Intensiväckern bei Schrick. Die muss wohl aus Gartenabfällen verwildert sein. Nur ein Perversling könnte die dort auspflanzen bzw. ansalben. Ob noch Frühblüte weiß ich nicht, aber weil die Art oben vorkommt, stelle ich die Bilder hier rein.
Dann Adonis aestivalis. Für Mitte April ist die recht früh dran.
Dann Adonis aestivalis. Für Mitte April ist die recht früh dran.
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Re: Frühe Erstblüten 2020
Liebe alle!
"Nach der Saison ist bekanntlich vor der Saison" und so darf ich euch die Osttiroler Vorfühlingsphänologie 2020 hier nochmals kompakt unter dem folgenden NAGO-Link zur Nachlese präsentieren:
http://www.nago-osttirol.at/attachments ... ologie.pdf
Schon erstaunlich, was da heuer für "Frühhblüher" dabei waren und ich bin schon gepannt, wie das Jahr 2021 wird!
Viele Grüße
Oliver
"Nach der Saison ist bekanntlich vor der Saison" und so darf ich euch die Osttiroler Vorfühlingsphänologie 2020 hier nochmals kompakt unter dem folgenden NAGO-Link zur Nachlese präsentieren:
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Schon erstaunlich, was da heuer für "Frühhblüher" dabei waren und ich bin schon gepannt, wie das Jahr 2021 wird!
Viele Grüße
Oliver
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Re: Frühe Erstblüten 2020
schön, die systematische aufarbeitung. anregend.
dazu folgende fragen:
ist lamium purpureum wirklich in den sommermonaten ("dauerblüher") nachweisbar?
ist taraxacum off. agg. kein dauerblüher?
sind bei stellaria media verschiedene sippen subsumiert? blühen wirklich vertreter derselben sippe in mehreren generationen durch?
oxalis corniculata tatsächlich kein dauerblüher? (ist wie dillenii im osten dauerblüher (ganz im gegensatz zur eföls-zeitangabe), aber sicherlich auch winterstrengeabhängig. ich weiß nicht, ob die beiden arten bei sehr kahlfrostigen bedingungen überhaupt ausdauernd sind so wie derzeit seit mindestens 2019. in mild überwinterten topfpflanzenkulturen ist corniculata staudig, dillenii aber komischerweise sommerannuell, während sie outdoor super überwintert - hat vielleicht mit lichtverfügbarkeit (außen gut, innen schlecht) zu tun.)
zu bedenken ist, dass der winter 19/20 national der zweitwärmste je war, in manchen nachbarregionen der wärmste jemals. ah, das steht eh abschließend.
etliche der osttiroler dauerblüher weisen im österr. ostpannon blütezeiten von herbst bis frühling auf und pausieren im sommer, insbesondere jene, die man als winterannuelle bezeichnen kann. die sterben dann sowieso (die ganze generation) ab. staudige halten aber schon einmal durch, soferns sommerüber ausreichend regnet. aus meiner sicht haben wir mehr sommersterben als wintersterben, aber das ist nicht quantitativ ausgewertet, nur ein eindruck.
interessant ist im vergleich nochmals ran. bulbosus, den die witterung im äußersten osten und im mühlviertel kaum aus der fassung bringen kann, der ist ganz konsequenter (spät-)frühjahrsblüher.
veronica polita bedeutet in der eföls eigentlich I-XII.
echte extremisten sind leucanthemum und anthriscus! aber auch spätere wie sonchus asper und lunaria annua deuten an, dass sie mächtige wachstumstemperaturen schon längerfristig verfügbar hatten.
nochmals abschließend: unglaublich aus ostpannonischer sicht, selbst aus mikroklimatisch günstigen weinbaulagen und aus den siedlungsbereichen, was begünstigte inneralpine standorte im vergleich leisten können!!!
dazu noch herzliche vorweihnachtsgrüße!
dazu folgende fragen:
ist lamium purpureum wirklich in den sommermonaten ("dauerblüher") nachweisbar?
ist taraxacum off. agg. kein dauerblüher?
sind bei stellaria media verschiedene sippen subsumiert? blühen wirklich vertreter derselben sippe in mehreren generationen durch?
oxalis corniculata tatsächlich kein dauerblüher? (ist wie dillenii im osten dauerblüher (ganz im gegensatz zur eföls-zeitangabe), aber sicherlich auch winterstrengeabhängig. ich weiß nicht, ob die beiden arten bei sehr kahlfrostigen bedingungen überhaupt ausdauernd sind so wie derzeit seit mindestens 2019. in mild überwinterten topfpflanzenkulturen ist corniculata staudig, dillenii aber komischerweise sommerannuell, während sie outdoor super überwintert - hat vielleicht mit lichtverfügbarkeit (außen gut, innen schlecht) zu tun.)
zu bedenken ist, dass der winter 19/20 national der zweitwärmste je war, in manchen nachbarregionen der wärmste jemals. ah, das steht eh abschließend.
etliche der osttiroler dauerblüher weisen im österr. ostpannon blütezeiten von herbst bis frühling auf und pausieren im sommer, insbesondere jene, die man als winterannuelle bezeichnen kann. die sterben dann sowieso (die ganze generation) ab. staudige halten aber schon einmal durch, soferns sommerüber ausreichend regnet. aus meiner sicht haben wir mehr sommersterben als wintersterben, aber das ist nicht quantitativ ausgewertet, nur ein eindruck.
interessant ist im vergleich nochmals ran. bulbosus, den die witterung im äußersten osten und im mühlviertel kaum aus der fassung bringen kann, der ist ganz konsequenter (spät-)frühjahrsblüher.
veronica polita bedeutet in der eföls eigentlich I-XII.
echte extremisten sind leucanthemum und anthriscus! aber auch spätere wie sonchus asper und lunaria annua deuten an, dass sie mächtige wachstumstemperaturen schon längerfristig verfügbar hatten.
nochmals abschließend: unglaublich aus ostpannonischer sicht, selbst aus mikroklimatisch günstigen weinbaulagen und aus den siedlungsbereichen, was begünstigte inneralpine standorte im vergleich leisten können!!!
dazu noch herzliche vorweihnachtsgrüße!
- Hermann Falkner
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- Registriert: Sonntag 23. Oktober 2016, 20:16
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Re: Frühe Erstblüten 2020
Intressanter Bericht aus Osttirol, Danke!
Euphorbia helioscopia zB würde ich im Pannnikum als Dauerblüher I-XII einstufen (hab ich sogar Fröste überleben und nachher weiterblühen gesehen).
Dito Primula vulgaris - insbes. kultivierte Formen in städtischen Wärmeinseln (sprich im Garten ;-) blüht die oft durch, fallweise aber auch in der Wildnis.
Und schliesslich Viola - da ist mein Eindruck, dass die Chance auf Winterblüte bei Viola hirta am Grössten ist, hängt wohl damit zusammen, dass die wintergrün ist und gegenüber zB Viola odorata daher "flexibler", wenn es mal im Dez/Jänner mild ist.
Auffällig für mich auch Veronica sublobata: die lässt sich trotz guter Laubentwicklung in Ostösterreich kaum schon Anfang Februar zur Blüte "verführen" (im krassen Gegensatz zu insbes. Veronica persica), in Nussdorf-Debant offenbar schon ;-)
Euphorbia helioscopia zB würde ich im Pannnikum als Dauerblüher I-XII einstufen (hab ich sogar Fröste überleben und nachher weiterblühen gesehen).
Dito Primula vulgaris - insbes. kultivierte Formen in städtischen Wärmeinseln (sprich im Garten ;-) blüht die oft durch, fallweise aber auch in der Wildnis.
Und schliesslich Viola - da ist mein Eindruck, dass die Chance auf Winterblüte bei Viola hirta am Grössten ist, hängt wohl damit zusammen, dass die wintergrün ist und gegenüber zB Viola odorata daher "flexibler", wenn es mal im Dez/Jänner mild ist.
Auffällig für mich auch Veronica sublobata: die lässt sich trotz guter Laubentwicklung in Ostösterreich kaum schon Anfang Februar zur Blüte "verführen" (im krassen Gegensatz zu insbes. Veronica persica), in Nussdorf-Debant offenbar schon ;-)
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