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Re: Segetalflora 2020

Verfasst: Donnerstag 23. April 2020, 13:18
von kurt nadler
23.4.2020, Dorfacker in Breitenbrunn (intensiv genutzt, extrem dichtwüchsig): Ranunculus arvensis am Rand; die Art hatte uns Karin Böhmer vor 100 Jahren in wirklich schönen Äckern in Voitsau/Waldviertel gezeigt; seither nirgends mehr gesehen.

Re: Segetalflora 2020

Verfasst: Donnerstag 23. April 2020, 13:30
von Stefan Lefnaer
Vor 100 Jahren war der sicher noch viel häufiger. :-)

Aber ein schöner Fund! Im Weinviertel hab ich die bisher erst einmal gefunden.

Re: Segetalflora 2020

Verfasst: Freitag 24. April 2020, 10:56
von kurt nadler
doch nicht sooo selten, heute 24.4.2020 südlich von breitenbrunn 1 ex. gefunden (aber wiederum am rand eines einem sch...-ackers) gestern wohl auch eines im ortskern (kommt ins thema dorf-flora).

Re: Segetalflora 2020

Verfasst: Freitag 1. Mai 2020, 20:17
von Stefan Lefnaer
Heute war ich wieder im Glasweiner Wald nächst Hollabrunn kartieren. Also habe ich dort mein fahrbares Corona-Containment an den Straßenrand gestellt und schau mir wie immer die Straßenböschung an. Und was finde ich sofort? Rund 1 1/2 Dutzend Pflanzen von Conringia orientalis  CR ! Janchen 1977 gibt die Art für das pannonische Gebiet als zerstreut an, Jurasky 1980 gibt sie ohne spezifische Häufigkeitsangabe an, laut EfÖLS3 ist sie "im Pann slt, sonst s slt." an. Die meisten NÖ-Belege aus dem JACQ sind aus dem 19. Jh., die anderen aus dem südlichen NÖ. Ich habe sie jedenfalls noch nie gesehen, obwohl ich alle Äcker und Böschungen ansehe. Anscheinend eine weitere Art, die durch die industrialisierte Landwirtschaft an den Rand des Aussterbens gebracht wurde und nur mehr in Ersatzhabitaten überleben kann. Wie oft sehr ihr sie?

Hier noch Bilder:

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Re: Segetalflora 2020

Verfasst: Freitag 1. Mai 2020, 21:53
von Jürgen Baldinger
Es wären gute Neuigkeiten, wenn die Art auf ordinären trockenen Böschungen ein Auskommen fände. Glaubst Du, dass sie dort lokal übersehen worden ist? Oder doch seltene Fernausbreitung?

Re: Segetalflora 2020

Verfasst: Freitag 1. Mai 2020, 21:57
von Stefan Lefnaer
Vermutlich gibt es sie schon lang dort in der Gegend. Linde Fischer meinte einmal, sie hätte sie früher am Galgenberg Oberstinkenbrunn gesehen, jetzt sind dort aber nur mehr überdüngte Weingärten und kein Ackerkohl. Also vermutlich ist sie auf die Böschung ausgewichen. Allerdings ist fraglich wie lang sie dort bestehen kann, sobald diese mehr zuwächst und kein offener Boden (entstanden der durch Maulwurfshügel?) mehr vorhanden ist.

Re: Segetalflora 2020

Verfasst: Samstag 2. Mai 2020, 00:24
von kurt nadler
Ich darf für jegliche unserer exkursionsziele und frühere berufliche einsatzgebiete eine nullmeldung abgeben.

Re: Segetalflora 2020

Verfasst: Samstag 2. Mai 2020, 10:41
von Hermann Falkner
Je nach Mähmanagement können solche Böschungen auch bei der Mahd solche offenen Srellen abkriegen - wenn die Strassenmeisterei mit der "eisernen Kuh" (Wortschöpfung meiner Mutter ;-) zu tief mäht - dann werden zT Erdballen mitgerissen und solche Habitate geschaffen.
Keine Ahnung, ob das auch dort zurifft - bzw bei zu früher Mahd hilfts Pflanzen wie dieser auch nicht.

Hab selbst C. orientalis auch noch nie gesehen, ich schau zugegeben aber auch nicht jedeBöschung an ;-) ich kenne nur Conringia austriaca vom locus classicus am Leopoldsberg.

Re: Segetalflora 2020

Verfasst: Sonntag 3. Mai 2020, 13:22
von Hermann Falkner
Adonis aestivalis, Äcker im Gemeindegebiet von Ladendorf (Region Leiser Berge, Bezirk Mistelbach): die Art ist ja stark im Rückgang begriffen, dort aber durchaus gar nicht so selten bzw. auf einigen Flächen sogar überraschend zahlreich vorhanden - auf einem Acker sicherlich hunderte, wenn nicht sogar tausende Individuen!
In solchen Mengen habe ich diese Art bisher noch nie gesehen, auch nicht in dieser Region (die ich alle heiligen Zeiten einmal aufsuche, so wie gestern).

Re: Segetalflora 2020

Verfasst: Dienstag 5. Mai 2020, 09:41
von kurt nadler
stinknormale mühlviertler segetalflur, gesehen am 4.5.2020, in einem (am rand eines) feldfuttermischungsacker(s) bei kirchberg, gde. hirschbach im mühlkreis:
cerastium holosteoides und knautia arvensis bleiben am nicht so bodenbearbeitungsexponierten rand, detto rumex acetosella.
ebenfalls im feld: cyanus segetum, aphanes arvensis.
scleranthus wäre weiter zu prüfen, ob nicht trotz langer internodien doch polycarpos.