Segetalflora 2020
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2020
Und wieder konnte unser glorreiches Heimatland einen "Spitzenplatz" in Europa einnehmen...
https://orf.at/stories/3168162/
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Re: Segetalflora 2020
danke für die wichtige info, die die sonstigen berichte und beteuerungen ins richtige licht rückt.
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2020
Hier noch zwei Links zum Thema:
https://orf.at/stories/3168417/
https://boku.ac.at/news/newsitem/59523
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Re: Segetalflora 2020
Nun wieder zurück zur "hundsordinären" Segetalflur aus Auerbach bei Hirschbach bei Freistadt, diesmal vom 2.6.2020. Es bestätigt sich Hermanns Aussage aus dem oberen Mühlviertel quasi auch fürs untere: Foto 3 zeigt ein für mich überraschendes Überwiegen von Matricaria chamomilla über Anthemis arvensis (die aber mühlviertelweit die beiweitem häufigere Art sein sollte) in diesem Getreidefeld. Foto 2 vom selben Acker weiter oben unter trockeneren Verhältnissen (Cyanus segetum). Letztere gedeiht auch als Sommerannuelle in Mais, zusammen mit Spergula arvensis , Anthemis arvensis, Geranium pusillum, Fallopia convolvulus und viel Capsella bursa-pastoris.
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- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2020
Heute habe ich wieder meine Ersatz-Segetalhabiate auf einem Floridsdorfer Friedhof besucht. Es wurden dort anscheinend kürzlich einige Gräber geräumt, deren Benützungsrecht abgelaufen war. Auf den offenen Böden hat sich eine wunderbare Vegetation mit vorwiegend Segetalarten aufgebildet. Sisymbrium orientale ist übrigens in Floridsdorf selten und erst weiter draußen, bei den Alten Schanzen, häufig zu finden.
Auf einigen grasigen Gräbern fand ich hingegen eine weitere Segetalart: Geranium dissectum. Laut Adler & Mrkvicka 2003 ist die Art in Wien selten und für Wien nördlich der Donau noch nicht angegeben. Im JACQ findet sich allerdings bereits ein Beleg von 1989 aus der Lobau (Rohrwandwiese). Ich habe keine Ahnung, warum der in der Wien-Flora nicht berücksichtigt wurde.
Auf einigen grasigen Gräbern fand ich hingegen eine weitere Segetalart: Geranium dissectum. Laut Adler & Mrkvicka 2003 ist die Art in Wien selten und für Wien nördlich der Donau noch nicht angegeben. Im JACQ findet sich allerdings bereits ein Beleg von 1989 aus der Lobau (Rohrwandwiese). Ich habe keine Ahnung, warum der in der Wien-Flora nicht berücksichtigt wurde.
- Jürgen Baldinger
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Re: Segetalflora 2020
Zu den Pestizide-Artikeln oben siehe auch hier.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
- Hermann Falkner
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Re: Segetalflora 2020
kurt nadler hat geschrieben:Nun wieder zurück zur "hundsordinären" Segetalflur aus Auerbach bei Hirschbach bei Freistadt, diesmal vom 2.6.2020.
Schöne Segetalfluren fürs Mühlviertel!
Ich weiss, in der Freistädter Gegend und auch im Böhmerwald oben, also den extremen Ungunstlagen, ist es viel schöner als im südwestlichen Mühlviertel, wo intensive Silowirtschaft und "mehr Gift" im Acker üblich ist.
- Hermann Falkner
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Re: Segetalflora 2020
Jürgen Baldinger hat geschrieben:Zu den Pestizide-Artikeln oben siehe auch hier.
Dass Biolandwirtschaft mit "Pflanzenschutzmitteln" (so im ORF-Artikel) erlaubt ist, das ist für mich jetzt schon sehr überraschend ...
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Re: Segetalflora 2020
wiederum sehr interessant:
zeigt einerseits, dass die industrielle biowirtschaft (großbetriebe) weiter boomt und sich intensiviert, andererseits, dass die biovorschriften, die in den letzten jahrzehnten ja wenigstens bereichsweise immer wieder gelockert wurden, zunehmend zu einem grünwaschen führen.
schon während unserer beruflichen tätigkeit im bereich agrarökologie bis mitte der 2000er jahre zeichnete sich ab, dass ö. langsam eine dritte schiene nach konventionell und bio braucht, nämlich "wirklich bio".
interessant auch das co2, von dessen pflanzenschutzmittelfunktion noch nie gehört hatte:
wird das mit strom- oder dieselkraft der atmosphäre entzogen und beim lüften von (menschlich nicht betretbaren) lagerräumlichkeiten wieder rausgelassen? oder aus nachwachsenden oder fossilen quellen?
zeigt einerseits, dass die industrielle biowirtschaft (großbetriebe) weiter boomt und sich intensiviert, andererseits, dass die biovorschriften, die in den letzten jahrzehnten ja wenigstens bereichsweise immer wieder gelockert wurden, zunehmend zu einem grünwaschen führen.
schon während unserer beruflichen tätigkeit im bereich agrarökologie bis mitte der 2000er jahre zeichnete sich ab, dass ö. langsam eine dritte schiene nach konventionell und bio braucht, nämlich "wirklich bio".
interessant auch das co2, von dessen pflanzenschutzmittelfunktion noch nie gehört hatte:
wird das mit strom- oder dieselkraft der atmosphäre entzogen und beim lüften von (menschlich nicht betretbaren) lagerräumlichkeiten wieder rausgelassen? oder aus nachwachsenden oder fossilen quellen?
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2020
Heute war ich mit drei anderen BotanikerInnen im Weinviertel bei Poysdorf unterwegs. Ganz zum Schluß -- es ist tatsächlich der letzte Eintrag meiner Kartierliste! -- fand ich dann, ex aequo mit Ursula Aigner, die genauso begeistert nach seltenen Segetalarten sucht, auf einer Brache neben einem Acker Dinacrusa hirsuta. Gegenüber meinem Erstfund im Weinviertel handelt es sich um mehr Pflanzen, rund ein Dutzend, und diese sind zudem viel größer. Manche niederliegend und fast riesig. Warum diese Art nun plötzlich zum Vorschein kommt, ob sie schon lange im Weinviertel da war, eingeschleppt wurde, durch den Klimawandel gefördert wird usw., kann ich nicht sagen. Aber sie sieht jedenfalls sehr hübsch aus! Und ich hoffe, dass sie dableibt.
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