Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation

[Stefan Lefnaer]

Gestern habe ich mir eine trockene Wiese am Rand des Hollabrunner Walds (Schwarzwalds) östlich von Hollabrunn angesehen, an der ich eher durch Zufall vorbeikam. Auf den ersten Blick sah diese eher unspektakular aus:

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[Stefan Lefnaer]

Floristisch hatte sie dann aber doch einiges zu bieten. U.a. Anemone sylvestris  VU :

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Carex ornithopoda subsp. ornithopoda  LC , im PA  EN :

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Gentiana cruciata  NT , im PA  EN  (neu für Qu. 7462-2):

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Polygala amarella  LC , im PA  EN  (neu für Qu. 7462-2; über einen Fund dieser Art im südlich anschließenden Quadranten - ebenfalls auf einer Magerwiese am Waldrand - habe ich hier berichtet):

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Polygala major  EN  (Wiederbestätigung für Qu. 7462-2):

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Für letztere beide Arten siehe auch hier.

Laut Bodenkarte ist die Wiese "uneinheitlich: kalkfrei bis stark kalkhaltig". Tatsächlich dürfte sie an manchen Stellen, nämlich zumindest dort wo die o.g. Arten wachsen, deutlich kalkhältig sein.

[kurt nadler]

... ich möchte wieder einmal einen fotoapparat haben, der nur halb so schöne fotos macht wie dein geniales handy! natürlich genauso genial auch dein umgang mit diesem gerät.

[Stefan Lefnaer]

Hier ein paar Ergänzungen aus dem Glasweiner Wald nördlich von Herzogbirbaum. Aquilegia vulgaris subsp. vulgaris  LC , im PA  VU , tritt immer wieder auf. Teilweise auch solche Individuen mit rosa Kronen (nicht am Foto abgebildet). Das sind entweder natürliche Varianten oder es ist ein Hinweis darauf, dass es sich bei der Art im Weinviertel doch bloß um eine verwilderte Zierpflanze handelt.

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Cephalanthera damasonium  LC :

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Crepis praemorsa  EN  kannte ich von nördlich Herzogbirbaum bereits von zwei Stellen, beide in Qu. 7463-4. Heute konnte ich einen weiteren Fundort in diesem Quadranten ausmachen sowie zwei im westlich angrenzenden Qu. 7463-3 als Neufund für diesen. Die neuen Fundorte lagen allesamt auf Böschungen von Waldwegen in der Nähe des Waldrandes. Die meisten Pflanzen blühten nicht, entweder weil es an der Stelle (inzwischen) zu dunkel ist oder vielleicht gerade nur heuer nicht, aus mir unbekannten Gründen:

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Weiters sah ich Galium boreale s.str.  NT , im PA  VU :

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Auf einer Wiese am Waldrand Polygala comosa  NT , im PA  VU :

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Gleich daneben Polygala major  EN  zusammen mit Adonis vernalis  VU :

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Am Waldrand zudem Valeriana officinalis cf. subsp. angustifolia (= V. o. subsp. tenuifolia auct.)  LC , im PA  VU :

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[Stefan Lefnaer]

Auch der bewaldete Bründlberg bei Kiblitz gehört geologisch zur HMF. Einige Teile sind interessant, andere durch Robinienaufforstungen zerstört. Die schönen Teile des Waldes beherbergen Arten die normalerweise auf Halbtrockenrasen wachsen bzw. auf eine frühere Nutzung als (Wald-)Weide hindeuten. U.a. Centaurea triumfettii  NT :

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Juniperus communis subsp. communis  NT , im PA  VU :

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Pulsatilla pratensis subsp. nigricans  EN :

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Stipa pennata s.str.  VU  (neu für Qu. 7461-4):

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Weiters sind zu nennen Galium cf. pumilum  NT , im PA  EN  (Wiederbestätigung für Qu. 7461-4):

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Geranium sanguineum  NT :

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[Stefan Lefnaer]

Heute habe ich mir wieder das Waldgebiet westlich von Hollabrunn angesehen. Genau genommen die Wiesenbrachen an dessen Rand sowie den Waldsaum. So schaut das von unten aus:

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Zu sehen gab es u.a. Iris variegata  VU , also eigentlich eine Art lichter, trocken-warmer Wälder, die sich aber auch aus dem Wald heraustraut:

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Polygala comosa  NT , im PA  VU :

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Orchis cf. militaris  VU :

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Und am Waldrand besonders schön: Crepis praemorsa  EN  (Wiederbestätigung einer Angabe von vor 1990 für 7462-1). Leider sind die Pflanzen ziemlich von Gebüschen überwuchert, keine blühte. Vermutlich haben die Waldbesitzer früher öfter und gründlicher den Unterstand ausgeräumt um Brennholz zu gewinnen und so unbewusst für bessere Lebensbedingungen für den Pippau gesorgt.

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[Stefan Lefnaer]

Hier noch zur Ergänzung meine aktuelle Verbreitungskarte von Crepis praemorsa im Weinviertel (die heurigen Funde sind noch nicht punktgenau verortet):

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Crepis praemorsa.jpg (472.17 KiB) 38 mal betrachtet