Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation

[kurt nadler]

Faszinierend längliches und groß wirkendes Laub bei der Viola rupestris! "Why not"!

[Oliver Stöhr]

Die Blätter schauen wirklich eigenartig aus!?

[Stefan Lefnaer]

Ich vermute eure Zweifel rühren daher, dass mein Pflänzchen in boshafter Manier die Laubblätter nach oben einrollt und daher von oben gesehen länglich erscheinen lässt:

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Viola rupestris kann bei guter Nährstoffversorgung übrigens recht große Laubblätter haben, wie dieses Mastexemplar beweist:

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[Oliver Stöhr]

Ok - so mastige Viola rupestris kenne ich hier in Osttirol nicht.

[Stefan Lefnaer]

Das sind die bladen Weinviertler.

[Stefan Lefnaer]

In den Wäldern südlich von Hollabrunn blüht nun schon sehr viel. Imposant ist dieses Meer von Carex pilosa  LC :

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Pulmonaria officinalis s.str.  LC  wächst heuer kräftig:

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Maianthemum bifolium  LC , im PA  NT , fängt demnächst an zu blühen:

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Bei Senecio sylvaticus  LC , im PA  NT , muss man sich noch etwas gedulden:

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Myosotis sylvatica s.str.  LC , im PA  NT , tritt hier möglicherweise nur als Verschleppung auf:

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Interessant ist auch dieser xerotherme Wald mit viel Prunus fruticosa  VU  im Unterwuchs:

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Dazwischen steht Cotoneaster integerrimus  LC , im PA  NT , und blüht bereits.

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[Stefan Lefnaer]

Der Wald bei Oberthern ist wunderschön ergrünt, nachdem nun auch die Trauben-Eichen begonnen haben, ihr Laub zu entfalten:

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Das erfreut auch den Wiederhopf, der laut durch den Wald ruft:

http://www.lefnaer.com/download/fix/birdnet_mobile_7278959911_recording_46.mp4

[Stefan Lefnaer]

Am Waldrand blüht Potentilla alba  VU :

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Auf einer Wiese am Waldrand Carex ornithopoda subsp. ornithopoda  LC , im PA  EN ...

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...und im Aufblühen Polygala comosa  NT , im PA  VU :

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[Stefan Lefnaer]

Am Samstag und Sonntag habe ich mir einen Hügelrücken im westlichen Teil des Hollabrunner Waldes, genau genommen des Schwarzwalds, angesehen. Dieser ist waldsteppenartig von einem lichten Mittelwald bestockt. Die großen Bäumen sind Trauben-Eichen, teilweise treten aber auch Flaum-Eichen auf. Die Böden sind meist von kalkarmen Schottern und Sanden der HMF geprägt, was von Säurezeigern wie Viscaria vulgaris und Myosotis stricta bezeugt wird. Stellenweise sind die Böden jedoch kalkhältig, vielleicht in Mulden durch Löss- bzw. Lösslehm-Anwehungen. Dort treten u.a. Kalkzeiger wie Adonis vernalis auf. Zuerst ein paar Habitat-Fotos:

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[Stefan Lefnaer]

Zuerst einige typische Saumarten, in Wirklichkeit wohl eher Waldsteppenarten. Ich würde meinen, dass der hier vorgestellte Wald im Großen und Ganzen der natürlichen zonalen Vegetation vor dem Neolithikum an einer solchen Stelle entsprechen könnte, sofern man davon ausgeht, dass damals ausreichend Großherbivoren vorhanden waren, um den Wald entsprechend aufzulockern. Da die Großherbivoren und überhaupt die Natur keinen Grundkataster kennen, geschah dies erratisch und mit fließenden Übergängen. Erst die Parzellierung und Besitzaufteilung der Landschaft durch den Menschen schaffte scharfe Grenzen zwischen Wald, Wiese, Acker, Weingarten usw. und begünstigte die Einteilung der Natur in Schubladen (=Pflanzengesellschaften), so wie das die Vegetationsökologie tut. Aber nun zu den Arten, Dictamnus albus  VU :

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Clematis recta  NT :

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Geranium sanguineum  NT :

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Iris variegata  VU  gibt es massenhaft. Noch nicht blühend, kann man dies aber schwer in einem Foto darstellen:

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