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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation

Verfasst: Samstag 19. Juni 2021, 22:09
von Stefan Lefnaer
Auch bei den Seggen können zwei "Ausreißer" festgehalten werden. Die erste, Carex remota (hier neu für Qu. 7463-2, zusätzlich für 7463-1), fehlt im zentralen Weinviertel weitgehend. Die nächsten Vorkommen befinden sich erst weiter südlich im Rohrwald und bei Würnitz, entlang der Donau, am Ostrand der Böhmischen Masse, ganz im Norden an der tschechischen Grenze sowie an der March.

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Richtiggehend anitpannonisch ist die sonst häufige C. leporina, die im Weinviertel ausschließlich im Glasweiner Wald auftritt, hier neu für Qu. 7463-1:

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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation

Verfasst: Samstag 19. Juni 2021, 22:34
von kurt nadler
So ganz antipannonisch wieder doch nicht; auch am Breitenbrunner Hoadl im Leithagebirge ist sie nicht soo selten. Aber es gibt ja tatsächlich nicht so viele saure Gebiete im Pannon.

Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation

Verfasst: Samstag 19. Juni 2021, 22:42
von Stefan Lefnaer
Im Weinviertel fehlt C. leporina bis auf den Glasweiner Wald komplett, im Tullnerfeld kommt sie randlich vor, selten an der March und im südlichen Wiener Becken und eben im Leithagebirge. Ich glaube das kann man durchaus als antipannonisch bezeichnen. Im restlichen Österreich kommt sie hingegen fast flächendeckend vor, nicht nur in dezidierten Silikatgebieten. Laut den "Ökologischen Zeigerwerten" ist auch die Kontinentalitätszahl 3 = "ozeanisch-subozeanisch", also durchaus antipannonisch.

Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation

Verfasst: Sonntag 27. Juni 2021, 22:46
von Stefan Lefnaer
Eine im Weinviertel nicht so häufige Glockenblume ist Campanula cervicaria, im Pann.  EN , deren Vorkommen ich heute für Qu. 7463-1, basierend auf einer Angabe von vor 1990, bestätigen konnte:

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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation

Verfasst: Dienstag 29. Juni 2021, 22:22
von kurt nadler
und wir hatten uns vor ein paar jahren mit demselben bestimmungsergebnis in einem flaumeichenwald des leithagebirgs (viewtopic.php?f=10&t=1682&p=7307&hilit=cervicaria#p7300) gewundert, da diese art doch als feuchtwiesenpflanze geführt wird.

Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2021, 08:05
von Stefan Lefnaer
Fischer et al. (2008) schreiben "Feuchte bis nasse Wiesen, magere Wälder". Also das würde ja passen.

Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation

Verfasst: Donnerstag 1. Juli 2021, 07:30
von kurt nadler
der unterschied: deine scheint - etwa nach blumen in schwaben - ECHTE cervicaria zu sein: unsere nicht. ich geh derweil (noch immer) für den zeilerberg im leithagebirge von einem hybridschwarm cervicaria - glomerata aus.

Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation

Verfasst: Samstag 24. Juli 2021, 22:15
von Stefan Lefnaer
Auch für den Glasweiner Wald gibt es wieder einige - zumindest im Weinviertel - nicht so häufige Arten zu vermelden, und zwar Laserpitium latifolium subsp. asperum (neu für Qu. 7463-2)

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Astrantia major, im Pann.  VU  (neu für Qu. 7463-2)

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sowie in einer Wildschweinsuhle Callitriche palustris s. str. (neu für Qu. 7463-2)

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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation

Verfasst: Freitag 30. Juli 2021, 21:28
von Stefan Lefnaer
Aus dem Wald zwischen Hollabrunn und Ernstbrunn gibt es wieder ein paar Neuigkeiten zu berichten. Dessen östlichste Teil, der Ernstbrunner Wald, ist teilweise ziemlich mitteleuropäisch getönt und kann mit feuchten, von Bächlein durchflossenen Waldschluchten aufwarten, die an den Wienerwald erinnern:

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Sogar ein kleines Sturzbächlein, fast einen Wasserfall, wohl den einzigen des Weinviertels, gibt es dort:

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Weiter unten mündet das Bächlein in einen Fischteich:

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Auch Carex agastachys, im Pann wohl  VU , gibt es hier anzutreffen (vgl. hier). C. pendula agg. ist für Qu. 7464-1 bereits für vor 1990 angegeben. C. pendula und C. agastachys wurden damals noch nicht unterschieden. Somit handelt es sich um eine Bestätigung und Konkretisierung dieser Angabe.

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Zudem fand ich auf einer Waldschneise zahlreich Equisetum telmateia (subsp. telmateia), im Pann.  VU . Die Art ist neu für Qu. 7464-1 und überhaupt für das Waldgebiet.

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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation

Verfasst: Sonntag 22. August 2021, 21:10
von Stefan Lefnaer
Heute fand ich im Glasweiner Wald auf einer Schlagfläche Dipsacus pilosus. Zwar nur ein Einzelstück aber immerhin neu für 7463-2, die bisher bekannten Vorkommen liegen drei Quadranten-Reihen weiter südlich im Bereich der Donau.

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