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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Verfasst: Sonntag 4. April 2021, 21:37
von Stefan Lefnaer
Als Ergänzung der randlich des Glasweiner Waldes wachsenden Sauergräser noch Fotos einer
Carex montana mit ungewöhnlich rötlichen Deckblättern (Spelzen):
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Zu den Hainsimsen nun noch
Luzula campestris von einer schottrigen Brache am Waldrand. Von den im Wald wachsenden Arten
L. divulgata und
L. multiflora ist diese Art durch den lockerrasigen Wuchs zu unterscheiden. Abgesichert wird die Bestimmung durch Stomata kürzer als 40µm.
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Im hügeligen Umfeld des Glasweiner Walds gibt es erfreulicherweise einige Biobauern die u.a. Einkorn, diverse Gemüsesorten, Linsen, Lein usw. ziehen. Ein Bauer hält Schweine die -- was für ein schönes Schweineleben, ganz im Gegensatz zur grauslichen Massentierhaltung! -- im Boden wühlen und im Gatsch baden dürfen. Auch wenn es nicht in die Botanik fällt, möchte ich ein kurzes Video vom kürzlichen erfolgten Nachwuchs
hier zeigen.
Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Verfasst: Montag 5. April 2021, 21:16
von Stefan Lefnaer
Wiewohl die Schotter- und Sandböden der HMF wasserdurchlässig und daher meist sehr trocken sind, besteht in Mulden, in denen sich während der Eiszeiten wasserundurchlässiger Lösslehm abgelagert hat, oft eine Vegetation mit feuchteliebenden Arten. Wir hatten das nicht seltene Muschelblümchen ja bereits weiter oben. Da
Isopyrum thalictroides nun voll erblüht ist, hier trotzdem noch ein paar Fotos von nächst Enzersdorf im Thale.
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Im übrigen konnte ich die Art heuer gegenüber der RL-Verbreitungskarte neu für die Quadranten 7363-3 und 7463-2 nachweisen und für Quadrant 7463-1 die Angabe von vor 1990 bestätigen:
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Verfasst: Freitag 9. April 2021, 21:00
von Stefan Lefnaer
Im Glasweiner Wald geht nun einiges weiter auch wenn die Eichen noch eine Weile brauchen werden bis sie austreiben:
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Lathyrus vernus erblüht nun:
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Genista germanica ist demnächst so weit:
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Ebenso wie
Ranunculus auricomus agg.:
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Lonicera caprifolium ist hier zahlreich vorhanden, blüht aber ebenfalls noch nicht:
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Hier klimmt er sich an
L. xylosteum hoch...
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...und mischt sich unter
Pulmonaria officinalis die es sich in einem Stockausschlag gemütlich gemacht hat:
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Verfasst: Freitag 9. April 2021, 21:23
von Jonas
Wirklich klasse Bilder Stefan! Das Muschelblümchen ist ja wahnsinnig hübsch! Diese Art kommt in der Schweiz natürlicherweise nur im Kanton Genf vor. Ich muss mich in den nächsten 2-3 Wochen auch mal auf die Suche machen...
Beste Grüsse
Jonas
Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Verfasst: Montag 12. April 2021, 09:03
von Peter Pilsl
Lieber Stefan,
wie kannst du in diesem Zustand L. caprifolium von periclymenum unterscheiden. Ich hab in Salzburg ein paar mal so junge und (noch) nicht blühende Lonicera-Pflanzen gefunden bei deren Bestimmung ich zwischen caprifolium und periclymenum pendle. Die lang gestielten Blätter, die es übrigens auch auf deinen Fotos gibt, sollten ja eher zu periclymenum passen?
Anbei ein Belegscan:
http://131.130.131.10/herbaria/jacq-vie ... lsl_015367
Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Verfasst: Montag 12. April 2021, 09:24
von Stefan Lefnaer
Lieber Peter,
danke für den Hinweis! Ich hatte das implizit vorausgesetzt, da ich in Weinviertler Wäldern öfters L. capifolium finde bzw. die Art in der Gegend verbreitet ist und L. periclymenum (das ich gar nicht kenne) wohl neu für N wäre. Ich werde das später im Jahr aber noch nachprüfen!
Schöne Grüße
Stefan
Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Verfasst: Montag 12. April 2021, 10:00
von Alfred
Hallo Peter!
Ich habe L. caprifolium im Garten und die sieht genauso aus wie auf den Bildern von Stefan. L. periclymenum kenne ich nicht, aber wenn ich mir Bilder im Internet ansehe, scheinen die Blätter von L. periclymenum spitzer, derber und glänzender zu sein als die von L. caprifolium. Deine Herbarpflanze würde ich daher eher als L. caprifolium ansprechen. Ich habe auch gelesen, daß L. periclymenum eher saure Böden bevorzugt, während L. caprifolium auf kakhaltigen Böden wächst (sonst wäre sie bei mir im Garten schon längst eingegeangen).
LG,
Alfred
Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Verfasst: Sonntag 25. April 2021, 21:58
von Stefan Lefnaer
Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Verfasst: Sonntag 25. April 2021, 22:05
von Stefan Lefnaer
Hier ein paar Arten im Detail,
Anthoxanthum odoratum auf saurem Donauschotter:
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Wie auch
Arabidopsis thaliana:
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Prunus avium in Vollblüte:
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Detto
Pyrus pyraster:
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Rumex acetosella (s. lat.) treibt aus:
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Sorbus torminalis öffnet ihr Laub:
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Tilia cordata öffnet die Knospen:
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Vicia pisiformis noch klein:
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Viola mirabilis:
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Viola riviniana:
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Re: Die Wälder der Hollabrunn-Mistelbach-Formation
Verfasst: Sonntag 25. April 2021, 22:12
von Stefan Lefnaer
Zuletzt dann die hier schon ein paar Mal besprochene
Glechoma-Zwischensippe. Die Kelchzipfel sind lang und pfriemlich wie bei
G. hirsuta, die Pflanze aber eher schmächtig und nicht viel behaart, so wie
G. hederacea. Entweder sind die Schlüssel schlecht oder es handelt sich um eine eigene, bisher nicht erkannte Art. Das könnte ja auch sein.
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