Chenopodiaceen 2020
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OnlineStefan Lefnaer
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Re: Chenopodiaceen 2020
Danke für die Hinweise! Ja, der Atriplex-Stängel ist mir deutlich "zacher" vorgekommen.
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Re: Chenopodiaceen 2020
aber ich muss schon wieder ein wenig relativieren: ch. vulvaria erlaubt sich ja scheinbar doch wenigstens partiell laub-gegenständigkeit.
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OnlineStefan Lefnaer
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Re: Chenopodiaceen 2020
Die dicklichen Laubblätter scheinen übrigens ein Gattungsmerkmal von Oxybasis zu sein. O. chenopodioides, O. glauca, O. rubra und O. urbica haben die ja alle.
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Re: Chenopodiaceen 2020
Hallo Stefan,
ich glaube auch dass das keine Atriplex sagittata ist, denn die hat in der Regel weniger und deutlichere Blattzähne. Die in Frage kommenden Chenopodien gibts bei uns leider nicht, daher hab ich damit kaum eigene Erfahrungen
Hier ein recht typischer "sagittata" Beleg: http://131.130.131.10/herbaria/jacq-vie ... lsl_012860
ich glaube auch dass das keine Atriplex sagittata ist, denn die hat in der Regel weniger und deutlichere Blattzähne. Die in Frage kommenden Chenopodien gibts bei uns leider nicht, daher hab ich damit kaum eigene Erfahrungen
Hier ein recht typischer "sagittata" Beleg: http://131.130.131.10/herbaria/jacq-vie ... lsl_012860
Peter Pilsl
SABOTAG
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Re: Chenopodiaceen 2020
Heute bei Gnadendorf (Bez. Mistelbach) auf einer wilden Deponie...
...auf einem schönen Erdhaufen...
...vier Pflanzen von Amaranthus blitum subsp. emarginatus (daneben u.a. auch Chenopodium ficifolium subsp. ficifolium, Oxybasis glauca und Lipandra polysperma):
Mein zweiter Fund im Weinviertel, vgl. hier und Lefnaer (2020).
(Das Thema heißt zwar "Chenopodiaceen 2020", aber ich rechne da die Amarante großzügig dazu. Schließlich wurden in APG die Amaranthaceen mit den Chenopodiaceen vereinigt.)
...auf einem schönen Erdhaufen...
...vier Pflanzen von Amaranthus blitum subsp. emarginatus (daneben u.a. auch Chenopodium ficifolium subsp. ficifolium, Oxybasis glauca und Lipandra polysperma):
Mein zweiter Fund im Weinviertel, vgl. hier und Lefnaer (2020).
(Das Thema heißt zwar "Chenopodiaceen 2020", aber ich rechne da die Amarante großzügig dazu. Schließlich wurden in APG die Amaranthaceen mit den Chenopodiaceen vereinigt.)
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Re: Chenopodiaceen 2020
Endlich ist sie angebrochen, die schönste Jahreszeit! Die Zeit der Chenopodiaceen und Amaranthaceen. Heute habe ich mir eine Baufläche in Floridsdorf angesehen, ein wahres Amaranthaceen s. lat.-Paradies:
Viele häufige Arten gab es dort, wie Amaranthus powellii subsp. powellii, Amaranthus retroflexus, Amaranthus blitum subsp. blitum, Atriplex patula, Atriplex sagittata, Chenopodium album, Chenopodium strictum, Chenopodiastrum hybridum (= Chenopodium hybridum), Lipandra polysperma (= Chenopodium polyspermum) und Bassia scoparia subsp. densiflora. Auf den feuchten Böden zudem Oxybasis glauca (= Chenopodium glaucum), aber die Art ist ja auch recht häufig:
Dann auch einige Pflanzen von Atriplex prostrata (s. lat.) VU . Die Laubblattform ist zwar (noch) etwas untypisch, aber ich wüsste nicht was sonst in Frage kommt bei dem Habitus und den dicklichen Laubblättern. In Wien dürfte die Art jedenfalls nicht häufig sein.
Viele häufige Arten gab es dort, wie Amaranthus powellii subsp. powellii, Amaranthus retroflexus, Amaranthus blitum subsp. blitum, Atriplex patula, Atriplex sagittata, Chenopodium album, Chenopodium strictum, Chenopodiastrum hybridum (= Chenopodium hybridum), Lipandra polysperma (= Chenopodium polyspermum) und Bassia scoparia subsp. densiflora. Auf den feuchten Böden zudem Oxybasis glauca (= Chenopodium glaucum), aber die Art ist ja auch recht häufig:
Dann auch einige Pflanzen von Atriplex prostrata (s. lat.) VU . Die Laubblattform ist zwar (noch) etwas untypisch, aber ich wüsste nicht was sonst in Frage kommt bei dem Habitus und den dicklichen Laubblättern. In Wien dürfte die Art jedenfalls nicht häufig sein.
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Re: Chenopodiaceen 2020
Heute habe ich mein Pflänzchen vom 15. Juli 2020 (siehe oben) wieder aufgesucht, in der Hoffnung es würde schon blühen. Es ist zwar gewachsen, aber die Blüte lässt noch auf sich warten:
Dann aber fand ich auf einer nahen Pferdekoppel das Hauptvorkommen! Welch ein überwältigendes Gefühl, ein solches Meer von Oxybasis urbica (= Chenopodium urbicum) EN ! An der Artbestimmung kann nun auch gar kein Zweifel mehr bestehen.
Oxybasis urbica ist ja eine typische Dorfpflanze die früher in noch nicht vom Versiegelungs- und Reinlichkeitsfimmel befallenen Dörfern auf dem von den dort weidenden Gänsen, Enten usw. stark gedüngten Dorfanger wuchs. Heute sind diese Habitate verschwunden und die Art ist an den Rande ihrer Existenz gedrängt. Anscheinend benötigt sie tierischen Dünger und der heute massenhaft ausgebrachte Mineraldünger passt ihr nicht. Interessant ist zudem, dass die Pferde die Art anscheinend nicht abweiden. Darüber, dass Kühe die Art nicht mögen, habe ich ja letztes Jahr berichtet. Ich habe ein Blatt gekostet aber es nicht grauslich gefunden, vielleicht ganz leicht bitter. Wenn ich wüßte, dass es unbedenklich ist, würde ich mir ja einen Spinat daraus kochen und ihn probieren. Ich werde jedenfalls heuer wieder hinfahren und die Schönheit der Blüte- und Fruchtzeit genießen!
Dann aber fand ich auf einer nahen Pferdekoppel das Hauptvorkommen! Welch ein überwältigendes Gefühl, ein solches Meer von Oxybasis urbica (= Chenopodium urbicum) EN ! An der Artbestimmung kann nun auch gar kein Zweifel mehr bestehen.
Oxybasis urbica ist ja eine typische Dorfpflanze die früher in noch nicht vom Versiegelungs- und Reinlichkeitsfimmel befallenen Dörfern auf dem von den dort weidenden Gänsen, Enten usw. stark gedüngten Dorfanger wuchs. Heute sind diese Habitate verschwunden und die Art ist an den Rande ihrer Existenz gedrängt. Anscheinend benötigt sie tierischen Dünger und der heute massenhaft ausgebrachte Mineraldünger passt ihr nicht. Interessant ist zudem, dass die Pferde die Art anscheinend nicht abweiden. Darüber, dass Kühe die Art nicht mögen, habe ich ja letztes Jahr berichtet. Ich habe ein Blatt gekostet aber es nicht grauslich gefunden, vielleicht ganz leicht bitter. Wenn ich wüßte, dass es unbedenklich ist, würde ich mir ja einen Spinat daraus kochen und ihn probieren. Ich werde jedenfalls heuer wieder hinfahren und die Schönheit der Blüte- und Fruchtzeit genießen!
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Re: Chenopodiaceen 2020
Heute war ich nächst Ernstbrunn (Bez. Korneuburg) unterwegs. In einem Streifen zwischen Zaya und einem Maisfeld tat sich mir eine Chenopodiaceen-Fundgrube auf. Neben ganz häufigen Arten wie Chenopodium album und...
...Chenopodiastrum hybridum (= Chenopodium hybridum)...
...dann auch u.a. Chenopodium ficifolium subsp. ficifolium und...
...Lipandra polysperma (Chenopodium polyspermum):
Der wärmeliebende Chenopodium vulvaria EN ist in Wien ja (inzwischen?) recht häufig anzutreffen. Im Weinviertel sehe ich die Art hingegen nur selten und bisher noch nie segetal. Hier war sie mit einem Individuum vertreten:
Ein bisserl besser geht immer noch!
Zudem ein Individuum von Atriplex sagittata, zu diesem Zeitpunkt schwer eindeutig bestimmbar (siehe dann weiter unten):
...Chenopodiastrum hybridum (= Chenopodium hybridum)...
...dann auch u.a. Chenopodium ficifolium subsp. ficifolium und...
...Lipandra polysperma (Chenopodium polyspermum):
Der wärmeliebende Chenopodium vulvaria EN ist in Wien ja (inzwischen?) recht häufig anzutreffen. Im Weinviertel sehe ich die Art hingegen nur selten und bisher noch nie segetal. Hier war sie mit einem Individuum vertreten:
Ein bisserl besser geht immer noch!
Zudem ein Individuum von Atriplex sagittata, zu diesem Zeitpunkt schwer eindeutig bestimmbar (siehe dann weiter unten):
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Re: Chenopodiaceen 2020
wirklich??
schaut verdammt a. sagittatös aus, insbes. gräuliches laub. allerdings recht wechselständige belaubung. dennoch vermeine ich, dekussation erkennen zu können (seitentrieb vorletztes bild), was in dem ausmaß ja auch noch kein killerargument ist ...
schaut verdammt a. sagittatös aus, insbes. gräuliches laub. allerdings recht wechselständige belaubung. dennoch vermeine ich, dekussation erkennen zu können (seitentrieb vorletztes bild), was in dem ausmaß ja auch noch kein killerargument ist ...
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Re: Chenopodiaceen 2020
Atriplex sagittata hat keine so großen (Spreite ~ 15 cm lg.) und dicklichen Laubblätter. Das sieht man am Foto natürlich nicht so gut. Ich möchte später aber sowieso nochmals hinschauen wie sich die Pflanze weiterentwickelt hat.
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