Astilbe cf. x arendsii in Abtenau

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kurt nadler
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Astilbe cf. x arendsii in Abtenau

Beitragvon kurt nadler » Sonntag 5. Juli 2020, 20:01

am 25.6. in abtenau/unterberg in einem naturnahen au-tannen-fichtenwald unterhalb des tricklfalls auf kalkalluvion mit versauertem oberboden. bestand klein und längerjährig etabliert. ich schätze aus vegetativer, unbewusster ansalbung, übrigens (zufällig) an einem botaniklehrpfad (mit sehr aktuellen wissenschaftlichen namen und recht stimmig bis auf geranium sanguineum, welches ich auf g. phaeum umbessern musste. aber i sogs glei, i woars ned.)
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Norbert Griebl
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Re: Astilbe cf. x arendsii in Abtenau

Beitragvon Norbert Griebl » Montag 6. Juli 2020, 08:33

Danke für den interessanten Fund.
Ich habs jetzt mal so zusammengefasst:
Astilbe x arendsii
An der Zucht der Hybride waren vor allem die ostasiatischen Arten Astilbe astilboides, A. chinensis var. davidii, A. japonica und A. thunbergii beteiligt. Die Sortenzucht begann vor allem durch den französischen Gärtner Emile Lemoine und den deutschen Gärtner Georg Arends (KRAUSCH 2003). Gegenwärtig häufig und in vielen Sorten kultiviert, selten verwildert oder verschleppt, so:
Klagenfurt in Kärnten (LEUTE 1973), bei Lidringbach nahe Gmunden, Obernberg am Inn, Bad Ischl und Blankenbach in Oberösterreich (ESSL 2006, HOHLA 2011), auf einer Ruderalflur bei der Astenalm nahe Böckstein, beim Tricklfall nahe Abtenau (NADLER 2020), Mühlbach am Hochkönig, Seekirchen am Wallersee im Land Salzburg, in der Stadt Salzburg (STÖHR 2018, SCHRÖCK & al. 2004), Altaussee in der Steiermark (HOHLA 2017), bei Hall, Innsbruck, Forchach, Kirchdorf und Hochfilzen in Nordtirol (POLATSCHEK & NEUNER 2013) und Möggers in Vorarlberg (HOHLA 2014).

LG Norbert

Quellen:
ESSL F. (2006): Floristische Beobachtungen aus dem östlichen Oberösterreich und dem angrenzenden Niederösterreich, Teil V – Beitr. Naturk. Oberösterreichs 16: 161–195.
HOHLA M. (2011): Zobodat-Herbarbelege – http://www.zobodat.at/belege.php?id=100334499
HOHLA M. (2014): Zobodat-Herbarbelege – http://www.zobodat.at/belege.php?id=100399578
HOHLA M. (2016): Wiederfund der Kanten-Wolfsmilch (Euphorbia angulata) in Oberösterreich, sowie weitere Beiträge zur Flora von Oberösterreich, Niederösterreich, Steiermark und Vorarlberg – Stapfia 105: 109–118.
HOHLA M. (2017): Zobodat-Herbarbelege – http://www.zobodat.at/belege.php?id=101774862
KRAUSCH H.-D. (2003): Kaiserkron und Päonien rot - Von der Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen – Dölling und Galitz-Verlag. 536 S.
LEUTE G. (1973): Nachträge zur Flora von Kärnten III — Carinthia II 163/83: 389–424.
NADLER K. (2020): Astilbe cf. x arendsii in Abtenau - viewtopic.php?f=38&t=2392
POLATSCHEK A. & NEUNER W. (2013): Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg, Band 7 – Innsbruck: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, 821 S.
SCHRÖCK C., STÖHR O., GEWOLF S., EICHBERGER C,. NOWOTNY G., MAYR A. & PILSL P. (2004): Beiträge zur Adventivflora von Salzburg I. — Sauteria 13: 221–237.
STÖHR O. (2018): Astilbe ×arendsii – forum.flora-austria.at/viewtopic.php?f=10&t=1043
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Peter Pilsl
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Re: Astilbe cf. x arendsii in Abtenau

Beitragvon Peter Pilsl » Montag 6. Juli 2020, 08:50

Hallo Norbert,
sehe ich es richtig, dass du nun alle Astilbe-Nachweise (rubra, japonica & chinensis) in deiner Zusammenstellung als x arendsii zusammengefasst hast. Sicher eine pragmatische Lösung, denn bei der Bestimmung der einzelnen Arten war ich mir oft nicht sicher.
Peter Pilsl
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Norbert Griebl
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Re: Astilbe cf. x arendsii in Abtenau

Beitragvon Norbert Griebl » Montag 6. Juli 2020, 10:55

Hallo Peter,

nein, ich habe chinensis nicht integriert, weil man die mit ihren 4 Unterarten chinensis, davidii, pumila und taquetii meiner Meinung nach gut unterscheiden kann. Ich hab aber japonica, die hauptsächlich an der Zucht beteiligt war, und x arendsii zusammengefasst, weil man meiner Meinung nach diese beiden Sippen nicht unterscheiden kann.
Für A. chinensis habe ich wie folgt angegeben: In Sibirien, China und Korea ist die Chinesische Astilbe, Astilbe chinensis, beheimatet, die ebenfalls als Zierstaude kultiviert wird und selten verwildert, so bei Böckstein im Gasteinertal im Salzburger Pongau auf knapp 1100 m Seehöhe (STÖHR & al. 2006).

LG Norbert

Quelle: STÖHR O., WITTMANN. H., SCHRÖCK C., ESSL F., BRANDSTÄTTER G., HOHLA M., NIEDERBICHLER C. & KAISER R. (2006): Beiträge zur Flora von Österreich – Neilreichia 4: 139–190.
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