Cirsium-Hybriden

[Oliver Stöhr]

Danke Kurt!

Übrigens habe ich gerade im Janchen-Catalogus gelesen, dass diese Hybridkombination schon aus Österreich nachgewiesen ist und zwar aus Waidhofen (Nö), Windischgarsten (OÖ), Judenburg (Stmk) und St. Paul Kärnten). Janchen schreibt das „die Deutung nicht ganz sicher ist“. Binär heißt die Hybride C. x erisithaliforme Preissmann 1894 (syn. C. ernolaticum Dürrnberger).

Auch in der „Biological Flora“ über Cirsium arvense wird diese Hybride genannt: https://besjournals.onlinelibrary.wiley ... 10.01678.x

Lg
Oliver

[Oliver Stöhr]

Petr Bureš, ein sehr guter Kenner von Cirsium-Hybriden, glaubt anhand der Fotos auch, dass es sich um diese Hybridkombination handeln könnte.
Ich werde ihm ein Blattstück in Silicagel zusenden, damit die Identität mit molekularbiologischen Methoden geklärt werden kann. Auch einen Herbarbeleg werde ich noch machen.

Lg
Oliver

[Epsilon]

Hallo Zusammen,

vorgestern habe ich in der Nähe der Ansbacher Hütte in den Lechtaler Alpen auf knapp 2400 m diese Distel gefunden. Es scheint sich um keine reine Art zu handeln. Kann sich jemand vorstellen um was es sich da handelt?

Vielen Dank

Wolfgang

[Norbert Sauberer]

Cirsium spinosissimum scheint als ein Elternteil klar zu sein, aber wer ist die/der andere?

[Peter Pilsl]

Der zweite Elternteil könnte Cirsium erisithales sein

[Oliver Stöhr]

Würde ich als Cirsium spinosissimum x erisithales einschätzen.

[Epsilon]

Vielen Dank für eure Einschätzung.

Sehe ich das richtig? von C. spinosissimum kommen die lang bedornten Hochblätter und von C. erisithales die teilweise nickenden Köpfchen und die Form der Gundblätter?

Noch eine Frage:
Für C. erisithales ist der Fundort recht hoch. Spricht das gegen den Hybrid oder lässt sich das erklären?


Viele Grüße

Wolfgang

[Oliver Stöhr]

Hallo Wolfgang,

deine „Herkunftsanalyse“ der Merkmale ist korrekt.

Die Beteiligung von erisithales an dieser hochgelegenen Pflanze ist mag zwar auf den ersten Blick etwas verblüffen, aber ich kenne auch in Osttirol derart hochgelegene erisithales-Hybriden. Dies dürfte wohl v.a. am weiten Aktivitätsradius der Bestäuber (Hummeln etc.) liegen.

Viele Grüße
Oliver

[Epsilon]

Danke Oliver :-)

[Oliver Stöhr]

Petr Bureš hat inzwischen die Genomgrösse dieser Pflanze in drei Durchgängen gemessen - sie liegt zwischen jener der vermeintlichen Elternarten, sodass diese die Hybridthese unterstützt.