Die Teiche im Wittingauer Becken
-
- Beiträge: 3833
- Registriert: Samstag 10. November 2018, 13:26
- Wohnort: prellenkirchen,breitenbrunn,wien
- Kontaktdaten:
Re: Die Teiche im Wittingauer Becken
Verzweigter Stängel - interessant! Ist das wirklich eins mit den breit-kurzen Blättern? Die Verzweigungen sind mir bislang nur gut bekannt von Phalaris arundinacea. Ein Ansporn zum künftigen Schaun, ob ich nicht doch dann und wann C. can. übersehe. Kenn´s bislang nur von Salzburg.
Bei der Gelegenheit auch von mir großen Dank für´s fortgesetzte Reinstellen Sehens- und Lernenwertes!
Bei der Gelegenheit auch von mir großen Dank für´s fortgesetzte Reinstellen Sehens- und Lernenwertes!
- Stefan Lefnaer
- Beiträge: 3595
- Registriert: Sonntag 18. September 2016, 21:41
- Wohnort: Wien
- Kontaktdaten:
Re: Die Teiche im Wittingauer Becken
Weiter geht es zum Mitterteich, dem westlichsten Teich der Teichplatte zwischen Hoheneich und Pürbach.
Auch dieser Teich ist von Wald umgeben, die meisten Ufer sind dicht bewachsen und floristisch daher eher uninteressant. Am nordwestlichen Ende des Teichs gibt es jedoch einen kleinen Badestrand, dessen offener, kiesiger Boden u.a. Platz für Alisma plantago-aquatica s.str. LC , in der BM NT , Bidens cernua VU
Carex bohemica EN , Elatine hexandra EN
Eleocharis acicularis VU , in der BM EN ,
Potentilla norvegica VU und Rumex maritimus VU bietet.
Am Damm findet sich u.a. Bolboschoenus laticarpus G
Carex nigra LC , in der BM VU , Carex vesicaria NT und Scirpus radicans EN .
Interessant ist zudem das Vorfluter-Becken des Teichs. 2023 war dieses auch mit Gummistiefeln nicht begehbar, ich wäre wohl bis zum Halsleistl im Gatsch versunken. Vom Ufer aus konnte ich mit einem Feldstecher botanisieren und notieren und mit dem Stamm einer abgestorbenen Fichte einige Herbarbelege herausziehen. Darunter waren folgende Arten: Carex bohemica EN , Elatine hexandra EN , Eleocharis ovata EN , Oenanthe aquatica VU und Ranunculus sceleratus NT , in der BM VU .
Hier wieder alle Fotos (mit zwei botanikfernen Liegestühlen, die ein anderer User reingestellt hat).
Auch dieser Teich ist von Wald umgeben, die meisten Ufer sind dicht bewachsen und floristisch daher eher uninteressant. Am nordwestlichen Ende des Teichs gibt es jedoch einen kleinen Badestrand, dessen offener, kiesiger Boden u.a. Platz für Alisma plantago-aquatica s.str. LC , in der BM NT , Bidens cernua VU
Carex bohemica EN , Elatine hexandra EN
Eleocharis acicularis VU , in der BM EN ,
Potentilla norvegica VU und Rumex maritimus VU bietet.
Am Damm findet sich u.a. Bolboschoenus laticarpus G
Carex nigra LC , in der BM VU , Carex vesicaria NT und Scirpus radicans EN .
Interessant ist zudem das Vorfluter-Becken des Teichs. 2023 war dieses auch mit Gummistiefeln nicht begehbar, ich wäre wohl bis zum Halsleistl im Gatsch versunken. Vom Ufer aus konnte ich mit einem Feldstecher botanisieren und notieren und mit dem Stamm einer abgestorbenen Fichte einige Herbarbelege herausziehen. Darunter waren folgende Arten: Carex bohemica EN , Elatine hexandra EN , Eleocharis ovata EN , Oenanthe aquatica VU und Ranunculus sceleratus NT , in der BM VU .
Hier wieder alle Fotos (mit zwei botanikfernen Liegestühlen, die ein anderer User reingestellt hat).
- Stefan Lefnaer
- Beiträge: 3595
- Registriert: Sonntag 18. September 2016, 21:41
- Wohnort: Wien
- Kontaktdaten:
Re: Die Teiche im Wittingauer Becken
Das Schläger Wehr bei Litschau hatte 2023 floristisch eher wenig zu bieten, sieht aber idyllisch aus.
In der dichten Ufervegetation gibt es u.a. Comarum palustre VU
und Lysimachia thyrsiflora EN
Hier alle Fotos.
In der dichten Ufervegetation gibt es u.a. Comarum palustre VU
und Lysimachia thyrsiflora EN
Hier alle Fotos.
- Stefan Lefnaer
- Beiträge: 3595
- Registriert: Sonntag 18. September 2016, 21:41
- Wohnort: Wien
- Kontaktdaten:
Re: Die Teiche im Wittingauer Becken
Den Abschluss für 2023 soll der Obere Schauflerteich bei Hörmanns bei Litschau bilden. Den Namen habe allerdings ich erfunden. Auf der Karte gibt es nur den größeren Schauflerteich der etwas unterhalb liegt. Da es nicht sein kann, dass so ein namenloser Teich in der Landschaft herumliegt, schien es mir angebracht eine Nottaufe vorzunehmen. Interessant ist der Teich im Moment nicht wegen seiner Flora, sondern aufgrund der Sukzession. Fischteiche weisen im Normalfall nur wenige Makrophyten im Wasser auf, was daran liegen dürfte, dass die Fische eine Art der Weidewirtschaft darstellen und (wenn auch meist indirekt) von der Primärproduktion im Teich leben und somit die Vegetation niederhalten. Der Obere Schauflerteich wird seit einigen Jahren, den genauen Zeitraum weiß ich leider nicht, nicht mehr bewirtschaftet. Der Wasserstand ist aktuell rund einen Meter unter dem Höchststand. Ich vermute, dass der Teich zwar abgelassen wurde, sich dann aber im Laufe der Zeit die Rinne verstopfte und der Teich durch Niederschläge wieder teilweise angespannt wurde. Innerhalb weniger Jahre hat nun Sphagnum den Teich erobert und bildet eine immer dickere und dichtere Schicht wie die folgenden Fotos zeigen:
Ich habe an einer Stelle am Ufer meinen Pflanzenstecher in das Moos gesteckt und konnte diesen fast vollständig in die begehbare Sphagnum-Schicht hineindrücken, d.h. diese ist inzwischen rund 30 Zentimeter mächtig. Im offenen Wasser ist das Moos noch deutlich höher, wächst dort allerdings lockerer. Der Obere Schauflerteich verwandelt sich so mit der Zeit in ein künstlich geschaffenes Moor. Es ist allerdings nicht gesagt, dass bei allen Teichen im Waldviertel die Sukzession so verlaufen muss. Die Lage im anmoorigen Wald trägt sicher dazu bei, dass sich der Obere Schauflerteich so entwickelt wie er sich entwickelt. Interessant wird sein zu beobachten wie er sich zukünftig wandelt und ob z.B. Gehölze einwandern können und ein Moorwald entsteht.
Auf der Sphagnum-Schicht sind nur wenige Gefäßpflanzen zu finden, darunter Eleocharis palustris subsp. waltersii EN
sowie Carex rostrata LC , in der BM VU , eine Art die man auch sonst in Mooren findet:
Alle Fotos hier.
Ich habe an einer Stelle am Ufer meinen Pflanzenstecher in das Moos gesteckt und konnte diesen fast vollständig in die begehbare Sphagnum-Schicht hineindrücken, d.h. diese ist inzwischen rund 30 Zentimeter mächtig. Im offenen Wasser ist das Moos noch deutlich höher, wächst dort allerdings lockerer. Der Obere Schauflerteich verwandelt sich so mit der Zeit in ein künstlich geschaffenes Moor. Es ist allerdings nicht gesagt, dass bei allen Teichen im Waldviertel die Sukzession so verlaufen muss. Die Lage im anmoorigen Wald trägt sicher dazu bei, dass sich der Obere Schauflerteich so entwickelt wie er sich entwickelt. Interessant wird sein zu beobachten wie er sich zukünftig wandelt und ob z.B. Gehölze einwandern können und ein Moorwald entsteht.
Auf der Sphagnum-Schicht sind nur wenige Gefäßpflanzen zu finden, darunter Eleocharis palustris subsp. waltersii EN
sowie Carex rostrata LC , in der BM VU , eine Art die man auch sonst in Mooren findet:
Alle Fotos hier.
-
- Beiträge: 3833
- Registriert: Samstag 10. November 2018, 13:26
- Wohnort: prellenkirchen,breitenbrunn,wien
- Kontaktdaten:
Re: Die Teiche im Wittingauer Becken
Ich seh schon die kommende Entlandungsbaggerung - für die Botanik zwar kein "Problem", aber sehr schade um die Naturdynamik und den so seltenen Lebensraumtyp.
Zurück zu „Konkrete botanische Themen“
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 98 Gäste