Sandberge Oberweiden
Verfasst: Dienstag 15. Dezember 2020, 17:55
(Einzige) Schönwettertage versuchen wir für Exkursionen auszunutzen. So gestern für eine Runde in den Sandbergen bei Oberweiden im Marchfeld (NÖ). Der Empfang war sehr freundlich durch (nördlich des Schutzgebiets) bodennah beginnend aufkreisende sage und schreibe 12 Rotmilane im Pulk - so wie uns dies Jürgen neulich auch kommuniziert hat. Gleich einmal mit einem Kaiseradler durchmischt ...
Dazwischen ein netter Raubwürger ohne viel Scheu vor uns; dann erwies sich eine Schwarzföhre als wahrer "Waldohreulenspeier": Eine fast nicht enden wollende "Schlange" dieser eleganten Vögel entfernte sich aufgrund unserer Nähe aus diesem niederen Schlafbaum; so 10-15 waren es. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir natürlich einen Bogen um diesen einen von tausenden Bäumen in der Gegend gemacht.
Am Weg ins Schutzgebiet kommt man an einer alten Waldrodung am Rest des Sandbergzugs vorbei. Dort wurde vor etlichen Jahren der gebietstypische Schwarzföhrenbestand mit Unterwuchs aus Prunus mahaleb und etlichen Straucharten entfernt und die gesamte Vegetation mittels Forstmulcher eingepflügt und faschiert, aber nicht um dort für den Naturschutz mobile Sandstandorte zu initiieren, sondern um in Reih und Glied "standortsgerechte" Forstgehölze einzubringen; dazwischen Fahr- bzw. Arbeitsspuren zum regelmäigen Durchgrubbern, damit die Plantage auch gut gelänge.
Wir warn zwischenzeitlich Jahre nicht dort. Jüngst wurde der Wildzaun entfernt, und man kann die damalige Aufforstung nun betreten. Jährliche lineare Pflegebefahrungen dürfte es nicht mehr, jedenfalls nicht überall geben. Erfreulicherweise ist die Kunstbewaldung nur sehr schleppend und schlecht gelungen, sodass der Eindruck einer verbuschenden Großbrache mit teilweisem Trockenwuchscharakter entsteht. Die gebietstypische Halbtrockenrasenflora konnte sich spontan ausbreiten, insbesondere viel Gypsophila paniculata. Typisch als Bodenbearbeitungsfolge etabliert haben sich aber leider auch Neophyten (damit haben die Forst-Technokraten wohl nicht gerechnet, obwohl dies längst auch aus dem Naturschutzgebietsmanagement bekannt ist), und das häufigste und auch konkurrenzkräftigste Gehölz wird Ailanthus altissima.
Der erfreuliche Eindruck, dass bis dato eben kein saftiger Wald am Sandberg angewachsen ist, überwiegt aber deutlich. Möge es noch lang so bleiben und mögen die Forstler nicht anfangen, künstlich zu bewässern, "damit was Ordentliches wächst".
Mit dem Pflegezustand im ziemlich riesigen Schutzgebiet kann man - jedenfalls aus oberflächlicher (und winterlicher) Sicht - weiter zufrieden sein.
Dazwischen ein netter Raubwürger ohne viel Scheu vor uns; dann erwies sich eine Schwarzföhre als wahrer "Waldohreulenspeier": Eine fast nicht enden wollende "Schlange" dieser eleganten Vögel entfernte sich aufgrund unserer Nähe aus diesem niederen Schlafbaum; so 10-15 waren es. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir natürlich einen Bogen um diesen einen von tausenden Bäumen in der Gegend gemacht.
Am Weg ins Schutzgebiet kommt man an einer alten Waldrodung am Rest des Sandbergzugs vorbei. Dort wurde vor etlichen Jahren der gebietstypische Schwarzföhrenbestand mit Unterwuchs aus Prunus mahaleb und etlichen Straucharten entfernt und die gesamte Vegetation mittels Forstmulcher eingepflügt und faschiert, aber nicht um dort für den Naturschutz mobile Sandstandorte zu initiieren, sondern um in Reih und Glied "standortsgerechte" Forstgehölze einzubringen; dazwischen Fahr- bzw. Arbeitsspuren zum regelmäigen Durchgrubbern, damit die Plantage auch gut gelänge.
Wir warn zwischenzeitlich Jahre nicht dort. Jüngst wurde der Wildzaun entfernt, und man kann die damalige Aufforstung nun betreten. Jährliche lineare Pflegebefahrungen dürfte es nicht mehr, jedenfalls nicht überall geben. Erfreulicherweise ist die Kunstbewaldung nur sehr schleppend und schlecht gelungen, sodass der Eindruck einer verbuschenden Großbrache mit teilweisem Trockenwuchscharakter entsteht. Die gebietstypische Halbtrockenrasenflora konnte sich spontan ausbreiten, insbesondere viel Gypsophila paniculata. Typisch als Bodenbearbeitungsfolge etabliert haben sich aber leider auch Neophyten (damit haben die Forst-Technokraten wohl nicht gerechnet, obwohl dies längst auch aus dem Naturschutzgebietsmanagement bekannt ist), und das häufigste und auch konkurrenzkräftigste Gehölz wird Ailanthus altissima.
Der erfreuliche Eindruck, dass bis dato eben kein saftiger Wald am Sandberg angewachsen ist, überwiegt aber deutlich. Möge es noch lang so bleiben und mögen die Forstler nicht anfangen, künstlich zu bewässern, "damit was Ordentliches wächst".
Mit dem Pflegezustand im ziemlich riesigen Schutzgebiet kann man - jedenfalls aus oberflächlicher (und winterlicher) Sicht - weiter zufrieden sein.