Naturkundlicher Spaziergang im Hinterland von Winden (N-Bgld.)

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Stefan Lefnaer
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Re: Naturkundlicher Spaziergang im Hinterland von Winden (N-Bgld.)

Beitragvon Stefan Lefnaer » Freitag 5. Februar 2021, 11:04

Quercus cerris hybridisiert als einzige heimische Eichenart nicht mit den anderen. Also kann das nicht die angenommene Hybride sein. Q. pubescens hat sehr variable LB die auch "zerrig" aussehen können.

kurt nadler
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Re: Naturkundlicher Spaziergang im Hinterland von Winden (N-Bgld.)

Beitragvon kurt nadler » Freitag 5. Februar 2021, 12:55

danke für den hinweis, den du mir schon vor einem jahr gegeben hast. entschuldigung: das geht bei mir irgendwie siebartig durch, wird kurz aufbewahrt und sickert dann aber wieder weg.
dringend bräuchte ich irgendeine tragfähige referenz für diesen sachverhalt. könntest du mir da was nennen?

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Stefan Lefnaer
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Re: Naturkundlicher Spaziergang im Hinterland von Winden (N-Bgld.)

Beitragvon Stefan Lefnaer » Freitag 5. Februar 2021, 13:24

Ich hab das von Manfred Fischer, müsstest ihn fragen.

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Jürgen Baldinger
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Re: Naturkundlicher Spaziergang im Hinterland von Winden (N-Bgld.)

Beitragvon Jürgen Baldinger » Freitag 5. Februar 2021, 16:45

Siehe EfÖLS, S. 467, Anm. 1.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"

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Stefan Lefnaer
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Re: Naturkundlicher Spaziergang im Hinterland von Winden (N-Bgld.)

Beitragvon Stefan Lefnaer » Freitag 5. Februar 2021, 16:47

Da hätte ich auch darauf kommen können, dass es im Fischadler steht...

Alfred
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Re: Naturkundlicher Spaziergang im Hinterland von Winden (N-Bgld.)

Beitragvon Alfred » Freitag 5. Februar 2021, 18:21

Hallo Kurt!

Die Boraginaceae ist Cynoglossum officinale. Die Samen muß ich oft mühsam von meiner Hose kletzeln, wenn ich im Herbst oder Winter im Garten an den entsprechenden Stellen vorbeigehe. Ähnlich lästig sind die Samen von Geum urbanum und Agrimonia eupatoria. Bei weitem am schwierigsten zu entfernen sind allerdings die von C. officinale. Besonders nett sind sie in den Haaren!

LG,
Alfred

kurt nadler
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Re: Naturkundlicher Spaziergang im Hinterland von Winden (N-Bgld.)

Beitragvon kurt nadler » Freitag 5. Februar 2021, 19:39

Fischadler und "der Herr Professor sagte" sind schon schwere Kaliber, aber dem Zweifler zu wenig. Kann aber natürlich leicht sein, dass das wirklich stimmt...
Ich glaub, eine der zwei Diplomarbeiten (sic!) von Astrid Blab befasste sich mit den Eichenbastarden im Pannon.

Betreffend Klettfrucht: Ja, Cyno. war das mit Abstand wahrscheinlichste; mich stört aber sehr, dass das ja quasi dreieckige Früchte haben soll - tortensegmentartig. Diese hier sind aber flachrund. Aber wird schon sein, denn was wärs sonst? Noch dazu in dieser Größe?

Meine Antifavoriten (und ich steige wirklich ziemlich viel durchs Dickicht) sind Setaria verticillata, der Horror auf Erden, bisweilen ein echter Gewandvernichter, und superlästig Torilis arvensis, auch ein potentieller bis realer Gewandvernichter. Dann kommt schon Geum urbanum. Echte Kletten warnen mich wenigstens vorher, bevor sie über mich herfallen (würden).
Das mit den Haaren möcht ich mir gar nicht vorstellen, wär eine Vorlage für Hitchcock & Konsorten. Gut, dass ich kein Kriechtier bin.

Agrimonia ist lieb und anhänglich. Das verbreite ich vergleichsweise gerne!

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Stefan Lefnaer
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Re: Naturkundlicher Spaziergang im Hinterland von Winden (N-Bgld.)

Beitragvon Stefan Lefnaer » Freitag 5. Februar 2021, 20:22

Laut Flora Europaea (ich weiß nicht, ob du die als verlässliche Quelle akzeptierst) kommen Hybriden nur innerhalb der jeweiligen Subgattungen vor. Q. robur, Q. petraea und Q. pubescens gehören zur subgen. Quercus während Q. cerris zur subgen. Cerris gehört.

kurt nadler
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Re: Naturkundlicher Spaziergang im Hinterland von Winden (N-Bgld.)

Beitragvon kurt nadler » Freitag 5. Februar 2021, 20:45

danke, ich hab zwischenzeitlich auch recherchiert. es kommen immer wieder botaniker auf die idee, cerris könnte mit pubescens bastardieren, beweise scheinen zu fehlen:
https://www.badvoeslau.at/de/lebenswert ... -2016.html,
http://www.euforgen.org/fileadmin/templ ... cerris.pdf.
sollte es einmal notwenidig werden, muss ich mich dann in die feinmorphologie und literatur vertiefen, derweil belass ichs bei vermutungen.

mir kommt vor, dass cerris länglichere knospen als pubescens hat, aber vielleicht täuscht der eindruck, dem keinerlei analyse zugrundeliegt.

für introgressionen kommen auch andere faktoren als kreuzungen in frage, da kann schon - in der langen koexistenz der beiden - wechselweise was "geflossen" sein...

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Hermann Falkner
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Re: Naturkundlicher Spaziergang im Hinterland von Winden (N-Bgld.)

Beitragvon Hermann Falkner » Samstag 6. Februar 2021, 16:54

kurt nadler hat geschrieben:Fischadler und "der Herr Professor sagte" sind schon schwere Kaliber, aber dem Zweifler zu wenig. Kann aber natürlich leicht sein, dass das wirklich stimmt...
Ich glaub, eine der zwei Diplomarbeiten (sic!) von Astrid Blab befasste sich mit den Eichenbastarden im Pannon.

Ungläubiger Thomas, vertraut der Auctoritas nicht ;-)
Ich hab auf die Schnelle gegoogelt, in dieser Arbeit könntest du vielleicht eine Antwort darauf finden:
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs ... .tb00497.x
(Link ist nur zum Abstract!)
Samuel, Pinsker, Ehrendorfer (1995): Electrophoretic Analysis of Genetic Variation within and between Populations of Quercus cerris, Q. pubescens, Q. petraea and Q. robur (Fagaceae) from Eastern Austria

Gratis-PDF-Link hab ich keinen gefunden.

Quercus cerris unterscheidet sich genetisch offenbar stärker von den drei anderen Eichenarten - und hybridisiert übrigens bereitwillig mit der Korkeiche, nur eben nicht mit robur, pubescens & petraea.


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