Ausflug ins Waldviertel
- Stefan Lefnaer
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Ausflug ins Waldviertel
Heute war ich mit zwei Botaniker-FreundInnen im Waldviertel unterwegs. Beim ersten Halt in einem Acker gleich einer meiner Lieblings-Brassicaceen Neslia paniculata s. str. (Wiederbestätigung einer Angabe von vor 1990 in Qu. 7454-1):
Hauptsächlich wollten wir uns am Schönauer Teich das bekannte Vorkommen von Coleanthus subtilis CR ansehen, das in Österreich bisher nur für diesen Fundort bekannt ist. Zur (Wiederentdeckungs-)Geschichte siehe Kriechbaum & Koch (2001). Es waren heuer bzw. gerade zu dem Zeitpunkt nur wenige nur wenige Zentimeter hohe Pfänzchen vorhanden. Ursulas Adlerblick entgingen sie trotzdem nicht:
Kurioserweise wächst am Ufer auch zahlreich der Neophyt Veronica peregrina!
Hauptsächlich wollten wir uns am Schönauer Teich das bekannte Vorkommen von Coleanthus subtilis CR ansehen, das in Österreich bisher nur für diesen Fundort bekannt ist. Zur (Wiederentdeckungs-)Geschichte siehe Kriechbaum & Koch (2001). Es waren heuer bzw. gerade zu dem Zeitpunkt nur wenige nur wenige Zentimeter hohe Pfänzchen vorhanden. Ursulas Adlerblick entgingen sie trotzdem nicht:
Kurioserweise wächst am Ufer auch zahlreich der Neophyt Veronica peregrina!
- Stefan Lefnaer
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Re: Ausflug ins Waldviertel
Auf einer schönen Magerwiese nächst Döllersheim dann die nächste Rarität: Myosotis discolor VU (neu für Qu. 7357-4). Man erkennt die Art an die zweifärbigen, gelben und hellblauen, Blüten, deren Kronröhre sich während der Anthese stark verlängert:
- Stefan Lefnaer
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Re: Ausflug ins Waldviertel
Am Boden eines zur Zeit abgelassenen Teichs (wird von mir später nochmals besucht) dann ein herziger Winzling namens Elatine hydropiper EN :
- Stefan Lefnaer
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Re: Ausflug ins Waldviertel
Manchmal ist es ja wirklich so, dass das Schicksal die besten Sachen für den Schluss aufhebt. Gestern waren wir schon auf der Heimfahrt und wollten nur noch bei Gelegenheit bei interessant wirkenden Plätzen stehen bleiben. Zwischen Zwettl und Horn sah ich schöne Äcker neben der Straße, also blieben wir stehen um dort noch nach schönen Segetalarten zu suchen. Am Rand eines Maisfelds stolperte ich sofort über eine Trespe mit auffallend aufrechter und ausgebereiteter Rispe und dicht kurz behaarten Laubblättern und Laubblattscheiden. Mein erster Verdacht lässt sich nach Studium diverser Schlüssel nicht mehr abschütteln, es muss sich wohl um Bromus arvensis CR handeln. Hier zuerst Fotos:
Habitat:
Habitus:
Stängel mit Laubblatt und Blattscheide:
Rispe:
Wer kann das bestätigen? Oder kann jemand schlüssig eine andere Art vorbringen? Mir fällt nichts anderes ein: B. japonicus hat immer eine überhängende Rispe mit hängenden Ährchenstielen, viel kürzeren Antheren (bei meinen Pflanzen waren die längsten, die möglicherweise noch wachsen, 3mm, was laut manchen Floren ausreichend lang wäre) und eine Vorspelze kürzer als die Deckspelze. B. hordeaceus hat immer behaarte Deckspelzen und auch wohl keine so ausgebreitete Rispe. Und sonst gibt es aus meiner Sicht keine (zumindest einigermaßen häufige) Trespenart, die ähnlich aussehen könnte.
Habitat:
Habitus:
Stängel mit Laubblatt und Blattscheide:
Rispe:
Wer kann das bestätigen? Oder kann jemand schlüssig eine andere Art vorbringen? Mir fällt nichts anderes ein: B. japonicus hat immer eine überhängende Rispe mit hängenden Ährchenstielen, viel kürzeren Antheren (bei meinen Pflanzen waren die längsten, die möglicherweise noch wachsen, 3mm, was laut manchen Floren ausreichend lang wäre) und eine Vorspelze kürzer als die Deckspelze. B. hordeaceus hat immer behaarte Deckspelzen und auch wohl keine so ausgebreitete Rispe. Und sonst gibt es aus meiner Sicht keine (zumindest einigermaßen häufige) Trespenart, die ähnlich aussehen könnte.
- Stefan Lefnaer
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Re: Ausflug ins Waldviertel
Hier noch Makrofotos, behaarter Stängel:
Knoten:
Laubblatt mit Scheide:
Behaartes Laubblatt:
Ligula:
Ährchen:
Deckspelzen mit Grannenansatz:
Spitze der Deckspelze:
Blüte:
Vorspelze und Antheren:
Knoten:
Laubblatt mit Scheide:
Behaartes Laubblatt:
Ligula:
Ährchen:
Deckspelzen mit Grannenansatz:
Spitze der Deckspelze:
Blüte:
Vorspelze und Antheren:
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Re: Ausflug ins Waldviertel
Hallo Stefan,
aber sind die Antheren bei deinen Fotos nicht zu kurz. Soviel ich auf deinen Fotos nachmessen konnte haben die ja nur rund 2,5 mm, sollten aber 3,5-5 mm lang sein!?!
aber sind die Antheren bei deinen Fotos nicht zu kurz. Soviel ich auf deinen Fotos nachmessen konnte haben die ja nur rund 2,5 mm, sollten aber 3,5-5 mm lang sein!?!
Peter Pilsl
SABOTAG
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- Stefan Lefnaer
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Re: Ausflug ins Waldviertel
Hab ich ja geschrieben: die längsten Antheren waren 3mm. Laut Infoflora CH z.B. wären 3mm auch ausreichend. Das ist zudem ein schwieriges Merkmal: sind die Antheren noch nicht voll entwickelt, sind sie zu kurz. Detto wenn sie aufgeplatzt sind und sich zusammenziehen wie ein Luftballon dem die Luft ausgeht.
- Stefan Lefnaer
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Re: Ausflug ins Waldviertel
Laut Jäger (2016) sind die Antheren bei B. arvensis übrigens (1)3-4(5) mm lang.
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Re: Ausflug ins Waldviertel
... und was spricht gegen B. racemosus, die Grannen beginnen auf deinen super Fotos ja rund 1 mm unter der Deckspelzenspitze?
Ja, racemosus soll eher einen traubigen Blütenstand aufweisen und auch die Ährchenstiele sind auf deinen Fotos verflixt lang?!?
Ja, racemosus soll eher einen traubigen Blütenstand aufweisen und auch die Ährchenstiele sind auf deinen Fotos verflixt lang?!?
Peter Pilsl
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- Stefan Lefnaer
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Re: Ausflug ins Waldviertel
B. racemosus hat eine ganz schlanke, zierliche Rispe und soll zudem auf Feuchtwiesen wachsen.
Michael Hohla hält meine Trespe übrigens für Bromus commutatus subsp. decipiens (= B. secalinus subsp. decipiens).
Michael Hohla hält meine Trespe übrigens für Bromus commutatus subsp. decipiens (= B. secalinus subsp. decipiens).
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