Flora der Donauinsel

Beispielsweise Lokalfloren, Taxonomie, Sippen- und Gebietsdiskussionen, Fachexkursionen
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Stefan Lefnaer
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Re: Flora der Donauinsel

Beitragvon Stefan Lefnaer » Dienstag 21. Juni 2022, 22:17

Von heute wieder ein paar Ergänzungen, Deschampsia cespitosa (Wiederbestätigung einer Angabe von vor 1990 für Qu. 7764-4):

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Epipactis helleborine s. lat. (neu für Qu. 7764-4):

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Scirpoides holoschoenus:

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Sonchus palustris (neu für Qu. 7764-4; die FKÖ kennt bisher keine Angaben aus Wien links der Donau, Adler & Mrkvicka (2003) geben nur zwei Fundorte für die Lobau an):

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Hermann Falkner
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Re: Flora der Donauinsel

Beitragvon Hermann Falkner » Mittwoch 22. Juni 2022, 17:43

Die Epipactis schaut nicht wie typische helleborine aus (ja, Gruppe im weitesten Sinn, aber nicht s. lat.), möglich wäre auch E. rhodanensis (inzwischen heisst sie evtl schon wieder anders): s. Neilreichia 2-3:

https://www.zobodat.at/pdf/NEIL_2-3_0187-0193.pdf

Die scheint eine Vorliebe für künstliche Blockwurf-Ufer zu haben, ich hab die auch selbst am Donaukanal schon gesehen - eigentlich ist die Ende Juni aber schon verblüht; das spräche wieder eher gegen diese Kleinart.

Kurioser finde ich da schon Scirpoides holoschoenus! Ist in der Lobau nicht häufig, aber in guten Beständen vorhanden, hätte ich aber nie auf der Insel vermutet.
Selbiges gilt für Sonchus palustris, die Standorte in der Lobau sind mir übrigrns nicht bekannt, evtl auch gar nicht mehr existent: Wien-Flora: "an der Ölbahn beim Roten Hiasl" (die Stelle kenne ich vom vorbeifahren, die Bahn entlang bin ich da aber nur selten je gegangen) & "eine Pflanze in der Unteren Lobau" (das ist wie die Stecknadel im Heuhaufen!)

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Stefan Lefnaer
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Re: Flora der Donauinsel

Beitragvon Stefan Lefnaer » Mittwoch 22. Juni 2022, 18:18

Meine Epipactis hatte jedenfalls eine Rostellumdrüse. Wie man feststellt, ob funktionsfähig oder nicht, weiß ich nicht. Diese Sippen aus dem Epipactis helleborine agg. sind zudem taxonomisch überkritisch und teilweise sicher pure Erfindungen.

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Re: Flora der Donauinsel

Beitragvon Rocko » Mittwoch 22. Juni 2022, 18:46

Hallo Stefan

Super Idee mit der Flora, und tolle Bilder! Der Cyperus-flavescens-Isolepis-setacea-Sumpf Standort würde mich sehr interessieren. Ist das beim Naturschutzgebiet Toter Grund? Ich habe es leider noch nicht dorthin geschafft.. Evlt kannst du diesen mit uns teilen (gern auch per mail).

Ich kenne lediglich einen kleineren Weiher recht weit nördlich, auf der Nordwestseite der Donauinsel (etwa Höhe Leopoldsberg), wo sich einige nette Pflanzen und immer einiges an Getier munter tummelt. Ansonsten gibt es immer wieder mal kleinere Quellaustritte direkt an den Ufern die in die Donau münden, zwischen dem Schilfröhrichten und Silberweiden die auch interessant wären.

Zu den angemerkten Pflanzen: Scirpoides holoschoenus ist mir auf der Insel noch nicht begegnet, aber laut Exkursionsflora ja eine stark gefährdete Art, also sehr schöner Fund! Zu Epipactis: letztes Jahr sind mir auch Exemplare begegnet, direkt am Ufer, welche ich nicht bestimmen konnte, helleborine untypisch..

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Hermann Falkner
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Re: Flora der Donauinsel

Beitragvon Hermann Falkner » Mittwoch 22. Juni 2022, 20:37

Stefan Lefnaer hat geschrieben:Meine Epipactis hatte jedenfalls eine Rostellumdrüse. Wie man feststellt, ob funktionsfähig oder nicht, weiß ich nicht. Diese Sippen aus dem Epipactis helleborine agg. sind zudem taxonomisch überkritisch und teilweise sicher pure Erfindungen.

Da tu ich mir auch immer schwer.
Funktionsfähig = an sich: verhindert, dass die Pollinarien die Narbe befruchten = halten die also sicher fern, aber das ist natürlich nicht mehr feststellbar, wenn schon ein Bestäuber die Pollinarien mitgenommen hat.

Das kann ergo nur bei jungen Blüten funktionieren, und dann sollte man wohl sehen, ob das die Pollinarien gut "hält" oder sich die schon ganz jung zur Narbe neigen = quasi "obligatorische" Selbstbestäubung. Ich hab schon welche gesehen, bei denen ich mir +- sicher war, *dass* das Rostellum hält - aber der umgekehrte Fall = Sicherheit, dass dem *nicht* so ist, mag sich bei mir kaum je einstellen.

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Re: Flora der Donauinsel

Beitragvon Stefan Lefnaer » Mittwoch 22. Juni 2022, 21:49

Hallo Rocko,

Der Cyperus-flavescens-Isolepis-setacea-Sumpf liegt im Nordteil, letztes Jahr führte ich eine Exkursion dorthin. Siehe auch Lefnaer (2021) sowie meine Belege, u.a. hier und hier.

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Re: Flora der Donauinsel

Beitragvon Stefan Lefnaer » Montag 27. Juni 2022, 22:14

Noch ein paar Ergänzungen: Scirpoides holoschoenus gibt es auch am Tritonwasser:

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In Gebüschen zudem Dianthus armeria (subsp. armeria):

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An Wegrändern ist Agrostis gigantea zu erwähnen:

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Re: Flora der Donauinsel

Beitragvon Stefan Lefnaer » Donnerstag 7. Juli 2022, 08:02

Der Bestand von Sagittaria sagittifolia im Segelhafen der Neuen Donau hat sich gut erholt. Die Gemeinde Wien scheint ihre Mähboote nun woanders ins Wasser zu lassen. Interessant sind die unterschiedlichen Laubblätter: solche mit breiteren Spreitenlappen die am Wasser schwimmen und solche mit schmalen Abschnitten die aus dem Wasser ragen.

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Peter Pilsl
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Re: Flora der Donauinsel

Beitragvon Peter Pilsl » Donnerstag 7. Juli 2022, 08:57

Diese Heterophyllie ist spannend, denn dann muss man bei der gelegentlich verwilderten Sagittaria latifolia aufpassen, bei der die aufrechten Blätter so wie deine Schwimmblätter aussehen.
vergl.: http://131.130.131.10/herbaria/jacq-vie ... lsl_017122
In der Exkursionsflora ist diesbezüglich auch nichts vermerkt....
Peter Pilsl
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Re: Flora der Donauinsel

Beitragvon Stefan Lefnaer » Dienstag 19. Juli 2022, 21:59

Sonchus palustris blüht und fruchtet nun schon:

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Auch Hydrocharis morsus-ranae ist in einigen Buchten bzw. Seitenarmen anzutreffen:

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