Segetalflora 2022
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2022
Dann habe ich mir einen ausgesprochen beikrautreichen, lehmig-schottrigen Acker mit Zweizeilen-Gerste am Ostende des Langen Thals angesehen. Folgende Arten habe ich mir notiert: Aethusa cynapium subsp. cynapium s. lat., Alyssum alyssoides, Convolvulus arvensis, Delphinium consolida subsp. consolida (= Consolida regalis subsp. regalis), Echinochloa crus-galli, Euphorbia exigua, Euphorbia falcata (s. str.), Lysimachia arvensis (= Anagallis arvensis), Microrrhinum minus (s. str.), Myosotis arvensis (subsp. arvensis), Polygonum aviculare s. lat., Scleranthus annuus (s. str.), Setaria pumila, Sherardia arvensis, Tripleurospermum inodorum, Valerianella dentata, Viola arvensis subsp. arvensis und Ziziphora acinos (= Clinopodium acinos). Hier ein paar Eindrücke:
Weiters gab es folgende "bessere" Arten, Lysimachia foemina (= Anagallis foemina):
Kickxia spuria:
Und als Besonderheit neben dem Schlangenmäulchen das Kautzenmaul. Misopates orontium ist der FKÖ aus dem zentralen Weinviertel bisher nicht bekannt. Jurasky (1980) gibt die Art nur als unbeständigen Einzelfund an. Aufgrund des Habitats und der guten Einnischung der Art, würde ich im vorliegenden Fall eine Verschleppung aber ausschließen wollen und es als ein autochthones Vorkommen ansehen. Das passt zudem zu den Angaben in Janchen (1977): " im Weinviertel slt., so bei Ober-Olberndorf (nordwest. v. Stockerau, bei Mariathal (bei Hollabrunn), ...".
Weiters gab es folgende "bessere" Arten, Lysimachia foemina (= Anagallis foemina):
Kickxia spuria:
Und als Besonderheit neben dem Schlangenmäulchen das Kautzenmaul. Misopates orontium ist der FKÖ aus dem zentralen Weinviertel bisher nicht bekannt. Jurasky (1980) gibt die Art nur als unbeständigen Einzelfund an. Aufgrund des Habitats und der guten Einnischung der Art, würde ich im vorliegenden Fall eine Verschleppung aber ausschließen wollen und es als ein autochthones Vorkommen ansehen. Das passt zudem zu den Angaben in Janchen (1977): " im Weinviertel slt., so bei Ober-Olberndorf (nordwest. v. Stockerau, bei Mariathal (bei Hollabrunn), ...".
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2022
Ab heute bin ich wieder für ein paar Tage im Litschauer Ländchen unterwegs. Wie schon früher geschrieben, findet man hier noch eine Kulturlandschaft und extensive Bewirtschaftung, von der man andernorts nur mehr träumen kann. Hier ein paar Eindrücke von den kleinen, mageren Äckern mit Wiesen, Rainen und Bicheln dazwischen:
Auch die Segetalflora lässt nicht zu wünschen übrigen. Neben der häufigen Alchemilla arvensis (Aphanes arvensis) gibt es auch Alchemilla australis (Aphanes australis), neu für Qu. 7056-3:
Auch Arnoseris minima war in schütteren Äckern und auf einem Rain zu finden (Wiederbestätigung einer Angabe von vor 1990 für Qu. 7056-3):
Odontites vernus, auch neu für Qu. 7056-3:
Auch die Segetalflora lässt nicht zu wünschen übrigen. Neben der häufigen Alchemilla arvensis (Aphanes arvensis) gibt es auch Alchemilla australis (Aphanes australis), neu für Qu. 7056-3:
Auch Arnoseris minima war in schütteren Äckern und auf einem Rain zu finden (Wiederbestätigung einer Angabe von vor 1990 für Qu. 7056-3):
Odontites vernus, auch neu für Qu. 7056-3:
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2022
Richtig ging es dann auf einem Ackerrand in der Nähe eines Teichs ab. Am Rand war ein Streifen gemäht, möglicherweise (versehentlich?) zusammen mit der Wiese daneben. Dort konnte ich gut suchen und zudem waren die kleinen, konkurrenzschwachen Segetalarten von der höherwüchsigen Konkurrenz befreit.
Isolepis setacea ist ja im Gebiet nicht so selten:
Lysimachia minima (= Centunculus minimus) ist hingegen schon eine Rarität. Hier war der Kleinling zahlreich zu finden.
Das Beste war allerdings Juncus capitatus. In der neuen Roten Liste ist diese Simse als RE? eingestuft, da sie zuletzt 2012 gefunden wurde. Es handelt sich somit um einen Wiederfund für Österreich.
Isolepis setacea ist ja im Gebiet nicht so selten:
Lysimachia minima (= Centunculus minimus) ist hingegen schon eine Rarität. Hier war der Kleinling zahlreich zu finden.
Das Beste war allerdings Juncus capitatus. In der neuen Roten Liste ist diese Simse als RE? eingestuft, da sie zuletzt 2012 gefunden wurde. Es handelt sich somit um einen Wiederfund für Österreich.
- Jürgen Baldinger
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Re: Segetalflora 2022
Gratulation zu diesem schönen Fund!
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
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Re: Segetalflora 2022
Gratulation! Und schon ist die noch nicht erschienene Rote Liste schon wieder „veraltet“ ;-)
Lg
Oliver
Lg
Oliver
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2022
Etwas profaner ging es dann bei Thaures mit Phleum nodosum (neu für Qu. 7156-1) weiter:
Odontites vernus ist bei Litschau in den Feldern immer wieder anzutreffen (neu für Qu. 7056-1):
Aphanes australis konnte ich nun auch neu für Qu. 7056-1 nachweisen. Das ist der österreichweit bisher nördlichste Fundort. Die Art wächst hier am schütteren Rand eines feuchten Gerstenfelds und ein paar größere Pflanzen haben sich am Ackerwall angesiedelt:
Daneben hat der Landwirt mit den Traktor tiefe Spuren in den nassen Boden gerissen. Dort sprießt zahlreich Juncus bulbosus (Wiederbestätigung einer Angabe von vor 1990 für Qu. 7056-1):
Odontites vernus ist bei Litschau in den Feldern immer wieder anzutreffen (neu für Qu. 7056-1):
Aphanes australis konnte ich nun auch neu für Qu. 7056-1 nachweisen. Das ist der österreichweit bisher nördlichste Fundort. Die Art wächst hier am schütteren Rand eines feuchten Gerstenfelds und ein paar größere Pflanzen haben sich am Ackerwall angesiedelt:
Daneben hat der Landwirt mit den Traktor tiefe Spuren in den nassen Boden gerissen. Dort sprießt zahlreich Juncus bulbosus (Wiederbestätigung einer Angabe von vor 1990 für Qu. 7056-1):
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