Orchideen 2022
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Re: Orchideen 2022
Leider keine guten Fotos - ich wollte diese schöne Fläche verständlicherweise nicht betreten. Vielleicht lässt sich doch etwas bestimmen, meine Vermutung wäre Dactylorhiza incarnata.
Dazu Gymnadenia conopsea und viel Wollgras...
26.6.2022
Fundort:
Kleines Moor / Feuchtwiese bei Glashütten, Koralpe
Viele Grüße
Burkhard
Dazu Gymnadenia conopsea und viel Wollgras...
26.6.2022
Fundort:
Kleines Moor / Feuchtwiese bei Glashütten, Koralpe
Viele Grüße
Burkhard
- Jürgen Baldinger
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Re: Orchideen 2022
Epipactis helleborine agg., heute NP Föhrenberge
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
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Re: Orchideen 2022
Gestern im Mariazeller Land habe ich eine größere Anzahl dieser Variation der E. palustris gefunden.
Bei meinen Recherchen im Netz bin ich über die Bezeichnungen "var. albiflora" und "var. ochroleuca" gestolpert.
Kann mir bitte jemand helfen hier den richtigen Namen zu finden.
Danke
Bei meinen Recherchen im Netz bin ich über die Bezeichnungen "var. albiflora" und "var. ochroleuca" gestolpert.
Kann mir bitte jemand helfen hier den richtigen Namen zu finden.
Danke
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Re: Orchideen 2022
Hallo Karin,
ich habe solche Formen früher mal in Salzburg gefunden und als forma (f.) ochroleuca publiziert.
Viele Grüße
Oliver
ich habe solche Formen früher mal in Salzburg gefunden und als forma (f.) ochroleuca publiziert.
Viele Grüße
Oliver
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Re: Orchideen 2022
Danke Oliver.
Ich bin aufgrund einer Veröffentlichung vom letzten Jahr über das Thema e. palustris auch eher der Meinung, dass es sich um ochroleuca handelt.
Liebe Grüße Karin
Ich bin aufgrund einer Veröffentlichung vom letzten Jahr über das Thema e. palustris auch eher der Meinung, dass es sich um ochroleuca handelt.
Liebe Grüße Karin
Re: Orchideen 2022
2008 war ich auf Rhodos Ophrysarten fotografieren, wo ich u.a. O. regis fernandii in der var. ochroleuca entdeckt hatte, welche mir von einem deutschen Ophrys Experten als solche bezeichnet wurde.
Auf Vrychna hora in der Westslowakei einige Ophrys holoserica entdeckt ebenfalls in der var. ochroleuca.
Bei einer reinen Albinoform müsste die ganze Blüte weiß sein...?
Auf Vrychna hora in der Westslowakei einige Ophrys holoserica entdeckt ebenfalls in der var. ochroleuca.
Bei einer reinen Albinoform müsste die ganze Blüte weiß sein...?
LG Reini BR
- Stefan Lefnaer
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Re: Orchideen 2022
Grundsätzlich ist immer zu prüfen, ob es sich um eine über den Genotyp definierte Sippe, deren Unterscheidungsmerkmal bei den Nachkommen stabil auftritt, oder nur um eine taxonomisch irrelevante Modifikation, z.B. eine Schattenform, handelt. Dann ist zu prüfen, ob dafür ein gültiger Name existiert und welcher das ist. Laut den gültigen Nomenklaturregeln ist das immer der älteste Name. Es ist keineswegs so, dass alle hellblütigen Pflanzen automatisch "var. ochroleuca" heißen. Wenn der Erstbeschreiber sie "var. pipifaxi" genannt hat, dass ist das der gültige Name, ob er nun sinnvoll klingt oder nicht.
Wobei ingesamt anzumerken ist, dass heutzutage Varietäten und Formae im Normalfall nicht mehr unterschieden werden. Es ist ja klar, dass es in jeder Population Individuen gibt die morphologisch und auch genetisch etwas abweichen, ohne zu einem eigenen Taxon zu gehören. Im 19. Jahrhundert war das anders, da wurde gesplittet ohne Ende. Wenn ein Härchen in die andere Richtung stand, wurde gleich ein neues Taxon daraus gemacht und publiziert. In einer Arbeit, die ich vor einiger Zeit las, ist von 19 (!) Varietäten von Galanthus nivalis die Rede. In modernen Bestimmungswerken werden i.A. nur Sippen berücksichtigt die sich im größerem Umfang genetisch unterscheiden, ein eigenes Verbreitungsarea aufweisen oder sich in ihren Standortsansprüchen unterscheiden. Heute werden infraspezifische Taxa im größeren Umfang meist nur bei Orchideen unterschieden. Manche Orchideen-Fans sind in ihrer Arbeitsweise leider ziemlich unwissenschaftlich, da sollte man vorsichtig sein und sich nicht unbedingt daran orientieren.
Wobei ingesamt anzumerken ist, dass heutzutage Varietäten und Formae im Normalfall nicht mehr unterschieden werden. Es ist ja klar, dass es in jeder Population Individuen gibt die morphologisch und auch genetisch etwas abweichen, ohne zu einem eigenen Taxon zu gehören. Im 19. Jahrhundert war das anders, da wurde gesplittet ohne Ende. Wenn ein Härchen in die andere Richtung stand, wurde gleich ein neues Taxon daraus gemacht und publiziert. In einer Arbeit, die ich vor einiger Zeit las, ist von 19 (!) Varietäten von Galanthus nivalis die Rede. In modernen Bestimmungswerken werden i.A. nur Sippen berücksichtigt die sich im größerem Umfang genetisch unterscheiden, ein eigenes Verbreitungsarea aufweisen oder sich in ihren Standortsansprüchen unterscheiden. Heute werden infraspezifische Taxa im größeren Umfang meist nur bei Orchideen unterschieden. Manche Orchideen-Fans sind in ihrer Arbeitsweise leider ziemlich unwissenschaftlich, da sollte man vorsichtig sein und sich nicht unbedingt daran orientieren.
- 2045
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Re: Orchideen 2022
Im Jahr 1998 ist in den Berichten der AHO ein Beitrag über Epipactis palustis erschienen.
BAUM H. 1998: Echte Sumpfwurz Epipactis palustris (L.) CRANZ Orchidee des Jahres 1998. - Ber. Arbeitskr. Heim. Orchid 14 (2): 36-46, 6 fig.; 1997
Dort wird diese Farbausbildung (blaßblütig, gelbgrüne Sepalen) auch als lus. ochroleuca angeführt.
Eine reine weißblütige wird in dieser Arbeit als lus. albiflora geführt.
Bei der ochroleuca gleich mit dem Literatur-Hinweis auf Barla 1868
BARLA J. B. 1868: Flore illustrée de Nice et des Alpes Maritimes. Iconographie des Orchidées. -
Nice, 1868; 83 p., 63 Taf.
Diese Arbeit lässt sich im Internet aufrufen, bei den eindrucksvollen Bildtafeln ist die E. palustris var. ochroleuca auch enthalten.
LG Markus
BAUM H. 1998: Echte Sumpfwurz Epipactis palustris (L.) CRANZ Orchidee des Jahres 1998. - Ber. Arbeitskr. Heim. Orchid 14 (2): 36-46, 6 fig.; 1997
Dort wird diese Farbausbildung (blaßblütig, gelbgrüne Sepalen) auch als lus. ochroleuca angeführt.
Eine reine weißblütige wird in dieser Arbeit als lus. albiflora geführt.
Bei der ochroleuca gleich mit dem Literatur-Hinweis auf Barla 1868
BARLA J. B. 1868: Flore illustrée de Nice et des Alpes Maritimes. Iconographie des Orchidées. -
Nice, 1868; 83 p., 63 Taf.
Diese Arbeit lässt sich im Internet aufrufen, bei den eindrucksvollen Bildtafeln ist die E. palustris var. ochroleuca auch enthalten.
LG Markus
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Re: Orchideen 2022
Bezüglich ungewöhnlicher Farbgebung etwas passendes was mich seit einigen Tagen rätseln lässt.
Am 26.06.2022 in Kernhof, Bez. Lilienfeld, NÖ inmitten von rund 100 "normal" gefärbten Cephalantera rubra - Purpur-Waldvögelein zwei Exemplar (nebeneinander stehend) mit sehr blassrosa gefärbten Blüten.
Interessant auch, das die obere Sepale und die beiden Petalen auch wesentlich mehr "geöffnet" sind als bei den anderen "normalen" Cephalantera rubra Exemplaren.
Es gibt dort auch größere Mengen an C. longifolia. Theoretisch wäre somit auch der Hybrid (C. longifolia x C. rubra) Cephalanthera x otto-hechtii möglich. Nur sind die Blütezeiten dort im Normalfall so stark versetzt, das eine gleichzeitige Bestäubung von beiden Arten nicht möglich ist. Da müsste schon eine massive Blühverzögerung von C. longifolia in einem vergangenen Jahr eingetreten sein, damit die gleichzeitig blühen.
Es gibt im Internet nicht viele Bilder von dieser Hybride, und die meistens abbildungen sind doch noch wesentlich mehr weiß in den Sepalen und Petalen.
Allfällige Anmerkungen werden gerne entgegen genommen.
Die ersten 3 Bilder zeigen die blassrosa Pflanzen, das 4. Bild eine normal gefärbte Pflanze zum direkten Vergleich.
LG Markus
Am 26.06.2022 in Kernhof, Bez. Lilienfeld, NÖ inmitten von rund 100 "normal" gefärbten Cephalantera rubra - Purpur-Waldvögelein zwei Exemplar (nebeneinander stehend) mit sehr blassrosa gefärbten Blüten.
Interessant auch, das die obere Sepale und die beiden Petalen auch wesentlich mehr "geöffnet" sind als bei den anderen "normalen" Cephalantera rubra Exemplaren.
Es gibt dort auch größere Mengen an C. longifolia. Theoretisch wäre somit auch der Hybrid (C. longifolia x C. rubra) Cephalanthera x otto-hechtii möglich. Nur sind die Blütezeiten dort im Normalfall so stark versetzt, das eine gleichzeitige Bestäubung von beiden Arten nicht möglich ist. Da müsste schon eine massive Blühverzögerung von C. longifolia in einem vergangenen Jahr eingetreten sein, damit die gleichzeitig blühen.
Es gibt im Internet nicht viele Bilder von dieser Hybride, und die meistens abbildungen sind doch noch wesentlich mehr weiß in den Sepalen und Petalen.
Allfällige Anmerkungen werden gerne entgegen genommen.
Die ersten 3 Bilder zeigen die blassrosa Pflanzen, das 4. Bild eine normal gefärbte Pflanze zum direkten Vergleich.
LG Markus
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- Kernhof - 26062022 - (21).JPG (266.85 KiB) 1482 mal betrachtet
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Re: Orchideen 2022
Danke Markus,
ich habe mich an dem Bericht von 2021 orientiert
"Observations on named colour variants of Epipactis palustris - Ber. Arbeitskrs. Heim. Orchid. 38 (2): 49-69; 2021
lg Karin
ich habe mich an dem Bericht von 2021 orientiert
"Observations on named colour variants of Epipactis palustris - Ber. Arbeitskrs. Heim. Orchid. 38 (2): 49-69; 2021
lg Karin
2045 hat geschrieben:Im Jahr 1998 ist in den Berichten der AHO ein Beitrag über Epipactis palustis erschienen.
BAUM H. 1998: Echte Sumpfwurz Epipactis palustris (L.) CRANZ Orchidee des Jahres 1998. - Ber. Arbeitskr. Heim. Orchid 14 (2): 36-46, 6 fig.; 1997
Dort wird diese Farbausbildung (blaßblütig, gelbgrüne Sepalen) auch als lus. ochroleuca angeführt.
Eine reine weißblütige wird in dieser Arbeit als lus. albiflora geführt.
Bei der ochroleuca gleich mit dem Literatur-Hinweis auf Barla 1868
BARLA J. B. 1868: Flore illustrée de Nice et des Alpes Maritimes. Iconographie des Orchidées. -
Nice, 1868; 83 p., 63 Taf.
Diese Arbeit lässt sich im Internet aufrufen, bei den eindrucksvollen Bildtafeln ist die E. palustris var. ochroleuca auch enthalten.
LG Markus
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