Segetalflora 2023

[Stefan Lefnaer]

In einem vernässten Acker südlich Ernstbrunn Bolboschoenus laticarpus  G  (neu für Qu. 7564-1):

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230726_180709.jpg (738.75 KiB) 4972 mal betrachtet

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230726_180733.jpg (309.75 KiB) 4972 mal betrachtet

[Stefan Lefnaer]

Hier nochmals Kickxia spuria  VU . Aus einem Sonnenblumenacker nächst Großrußbach, neu für Qu. 7564-2. Wie man sieht, werden die Laubblätter von einem Tier – ich weiß leider nicht welches – miniert. Verschwindet das Schlangenmäulchen, verliert auch der Parasit – der meist nur an bestimmten Arten frisst – seine Nahrung. Am Parasiten hängen wieder andere Arten, die dann weniger werden oder verschwinden. Was zeigt, dass das oftmals propagierte künstliche Anlegen von primitiven "Blühwiesen" kein Ersatz für echten Biodiversitätsschutz und den Schutz komplexer natürlicher Netzwerke sein kann.

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230728_180555.jpg (413.29 KiB) 4959 mal betrachtet

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230728_180620.jpg (433.37 KiB) 4959 mal betrachtet

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230728_181022.jpg (617.74 KiB) 4959 mal betrachtet

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230728_182714.jpg (665.34 KiB) 4959 mal betrachtet

[Stefan Lefnaer]

Von meiner letzten Waldviertelexkursion ein paar herzige kleine Segetalpflanzen. Arnoseris minima  EN  bei Rottal (neu für Qu. 6956-3):

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230825_103755.jpg (844.24 KiB) 4894 mal betrachtet

Scleranthus cf. polycarpos  VU  und Alchemilla australis  EN  ebenfalls bei Rottal (und ebenfalls neu für Qu. 6956-3):

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230825_112305.jpg (914.38 KiB) 4894 mal betrachtet

Nächst St. Wolfgang bei Weitra fand ich in einer nassen Sutte in einem Stoppelacker Lysimachia minima  EN , in der BM  CR  (neu für 7355-1 und den österreichischen Anteil des Gratzener Berglands). Ich konnte trotz Nachsuche nur ein Pflänzchen finden, zusammen mit viel Isolepis setacea  VU . Ich nassen Jahren gibt es dort vermutlich eine größere Population.

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230827_151859.jpg (927.78 KiB) 4894 mal betrachtet

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230827_145133.jpg (656.86 KiB) 4894 mal betrachtet

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230827_145256.jpg (674.18 KiB) 4894 mal betrachtet

[Stefan Lefnaer]

Heute gibt es von nächst Schleinbach aus einem verunkrauteten Maisacker Xanthium strumarium  VU . Neu für Qu. 7564-4 und laut FKÖ-Karte für das zentrale Weinviertel.

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230907_170324.jpg (1.02 MiB) 4845 mal betrachtet

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230907_171749.jpg (997 KiB) 4845 mal betrachtet

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230907_170332.jpg (1.15 MiB) 4845 mal betrachtet

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230907_170348.jpg (594.7 KiB) 4845 mal betrachtet

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230907_171053.jpg (394.58 KiB) 4845 mal betrachtet

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230907_171107.jpg (392.73 KiB) 4845 mal betrachtet

[Jürgen Baldinger]

Schöner Fund!

[Jürgen Baldinger]

In einem Sonnenblumenfeld zwischen Untersiebenbrunn und Lassee: Das müsste die Landmodifikante von Persicaria amphibia sein. Unweit davon auch Kali tragus segetal, in den nahen Schottergruben von Untersiebenbrunn könnten die Quellpopulationen dazu sein.

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

persicaria amphibia W lassee bhf 20230927_095041.jpg (1.88 MiB) 4673 mal betrachtet

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

kali tragus W lassee bhf 20230927_100021.jpg (1.95 MiB) 4673 mal betrachtet

[Stefan Lefnaer]

Zum Jahresabschluss gibt es noch einmal Thymelaea passerina  EN . Ich habe die Art bereits 2020 in Qu. 7564-2 gefunden, "Zw. Großrußbach und Kreuzstetten" hatte ich mir nur notiert. Seit erscheinen der RLÖ22 möchte ich aber alle als EN oder höher eingestufen Arten nach Möglichkeit pro Fundort genau verortet belegen. Also habe ich heuer mehrfach nachgesucht. Ich fand dort Ranunculus arvensis, Galium tricornutum und einige andere Seltenheiten, nur die Spatzenzunge nicht. Daher freut es mich sie heute doch noch finden zu können. Zwar an einer anderen Stelle, in einem Randstreifen neben Sonnenblumen, aber im gesuchten Quadranten.

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230929_094844.jpg (966.02 KiB) 4530 mal betrachtet

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230929_095009.jpg (918.12 KiB) 4530 mal betrachtet

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230929_094730.jpg (331.71 KiB) 4530 mal betrachtet

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

20230929_100145.jpg (388.33 KiB) 4530 mal betrachtet

[Stefan Lefnaer]

Hier noch meine aktuelle Verbreitungskarte von Thymelaea passerina (rote Kreuze = Fotobelege, grüne Kreuze = Herbarbelege; bis inkl. 2022):

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

Thymelaea passerina.jpg (452.9 KiB) 4530 mal betrachtet

Ich möchte zudem betonen, dass ich einige andere Vorkommen der Spatzenzunge nachgesucht und genau an derselben Stelle, z.B. in derselben schütteren Ecke eines bestimmten Ackers, wo ich sie ein paar Jahre vorher beobachtet habe, wiederfand. Segetalarten sind also keineswegs Vagabunden, wie das manchmal behauptet wird, die einmal da und nächstes Jahr woanders auftreten. Es kann nur sein, dass sie manche Jahre aufgrund externer Faktoren, wie den Anbau einer anderen Kulturfrucht, Nässe, Trockenheit usw., aussetzen und dann nur als Samenbank im Boden vorhanden sind. Aufgrund dieser Tatsache wäre es möglich noch vorhandene Restvorkommen gefährdeter Segetalarten durch entsprechende Bewirtschaftung bewusst zu fördern und zu stärken, damit sich diese wieder in die Umgebung ausbreiten können. Dazu ist es erstens nötig möglichst viele Restvorkommen zu kennen. Daran versuche ich mitzuwirken. Zweitens wäre politischer Wille nötig Biodiversitätsschutz ernstzunehmen und endlich entsprechend zu handeln. Das kann ich nicht oder nur marginal beeinflussen und sehe pessimistisch in die Zukunft.

[kurt nadler]

Die Ackerwirtschaft geht ja klar in computergesteuerte Beikrautbekämpfung. Es ist ein Leichtes, die Programmierung ganz artenbezogen zu machen. In der derzeitigen Praxis wird alles weggelasert, was nicht der Kulturpflanze entspricht. Genausoleicht wäre es, Rotlistenarten (und wohl auch Bodenbrüternester - mitzuprogrammieren. Wenns denn jemand machen oder bewirken würde...

[Jürgen Baldinger]

Eine späte Kickxia spuria heute in Möllersdorf, Gemeinde Traiskirchen.

Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

kickxia spuria möllersdorf traiskirchen 20231001_100506.jpg (1.67 MiB) 4422 mal betrachtet