Segetalflora 2023
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2023
Aus einer nassen Ackermulde von nächst Litschau kann ich Glyceria declinata LC beisteuern:
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2023
Im Weinviertel bei Ernstbrunn ist nun eine schöne Segetalflora zu finden. Am Rande einer Wiesenbrache (wohl ein ehemaliger Weingarten), auf einem etwas ruderalisierten Streifen vor einem Gebüsch...
...blüht nun Thymelaea passerina EN ...
...ein paar Pflänzchen von Bupleurum rotundifolium EN ...
...sowie -- wenn auch keine Segetalart, stelle ich sie hier dazu -- Stachys germanica EN
...blüht nun Thymelaea passerina EN ...
...ein paar Pflänzchen von Bupleurum rotundifolium EN ...
...sowie -- wenn auch keine Segetalart, stelle ich sie hier dazu -- Stachys germanica EN
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2023
Die Äcker sind heutzutage aufgrund der Bewirtschaftung mit viel Herbizideinsatz und/oder mechanischer Beikrautbeseitigung und starker Düngung meist sehr artenarm. Mehr und bessere Arten findet man nur am Rand der Äcker, v.a. bei schrägen Äckern an deren Oberseite, wo die Böden ertragsschwach werden und in extensiv bewirtschaftete Flächen übergehen. Hier ist eine solche Kante zwischen einem Maisacker und einer halbtrockenrasenartigen Magerwiese zu sehen:
Zwischen Cota austriaca LC ...
...findet sich hier noch Caucalis platycarpos EN :
Zwischen Cota austriaca LC ...
...findet sich hier noch Caucalis platycarpos EN :
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2023
Am Abend habe ich mir im Korneuburger Becken dann noch schnell eine Nassgalle in einem Acker, an einer Stelle wo wohl die Drainageröhren verstopft sind, angesehen (die Fotos sind leider mies).
Und siehe da, auch hier gibt es Veronica scardica VU :
Und siehe da, auch hier gibt es Veronica scardica VU :
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2023
Im Korneuburger Becken gibt es noch ein paar weitere schöne Segetalarten. Wie schon geschrieben sind die meisten Äcker heutzutage furchtbar artenarm. Dieser Roggenacker war eine erfreuliche Ausnahme, neben dem häufigen aber hübschen Delphinium consolida subsp. consolida LC zudem zahlreich Legousia speculum-veneris VU , im PA EN :
Auf einer trockenen Wiese Valerianella rimosa VU :
In einer Weingartenbrache dann zudem einige Pflanzen von Agrostemma githago CR . Diese Art wird öfters angesalbt, daher ist der floristische Status oft schwer zu entscheiden. An dieser Stelle würde ist sie aber eher als spontan einstufen:
Auf einer trockenen Wiese Valerianella rimosa VU :
In einer Weingartenbrache dann zudem einige Pflanzen von Agrostemma githago CR . Diese Art wird öfters angesalbt, daher ist der floristische Status oft schwer zu entscheiden. An dieser Stelle würde ist sie aber eher als spontan einstufen:
- Jürgen Baldinger
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- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2023
Von nächst Großrußbach gibt es aus einer Ackerbrache mit u.a. angesäter Camelina sativa einen großen Bestand von Galium tricornutum EN zu berichten (neu für Qu. 7564-2):
Dieses schöne Labkraut auch in einem beikrautreichen Weizenacker daneben:
Dieses schöne Labkraut auch in einem beikrautreichen Weizenacker daneben:
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2023
Am Rande der Ackerbrache und in der Brache vegetativ zudem Stachys germanica EN :
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2023
Von gestern von nächst Großstelzendorf aus einem Sojafeld Neslia paniculata EN :
Hübsch anzusehen, wenn auch synanthop aus einer Ansaat, ist Lathyrus sativus:
Hübsch anzusehen, wenn auch synanthop aus einer Ansaat, ist Lathyrus sativus:
- Stefan Lefnaer
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Re: Segetalflora 2023
Heute war ich wieder am Kleinen Wagram bei Gerasdorf. Dort kann man die ganze Perversion unseres Agrarsystems studieren. Auf den trockenen, schottrigen Äckern, die wohl als geförderte "Biodiversitätsbrachen" vor sich hin tümpeln, wachsen ganz zerstreut wunderbare Segetalarten wie Legousia speculum-veneris VU , im PA EN ...
...und Reseda phyteuma EN .
Diese führen im wahrsten Sinne des Wortes ein Schattendasein zwischen aller möglicher ausgebrachter "Begrünungssaat":
Neben den schon seit Jahren bekannten üblichen Verdächtigen wie Trifolium incarnatum, Camelina sativa, Phacelia tanacetifolia, Fagopyrum esculentum, Sinapis alba, Lepidium sativum, Linum usitatissimum, Coriandrum sativum und Vicia sativa und den in den letzten Jahren hinzugekommen Arten wie Trifolium alexandrinum und Trifolium suaveolens ist nun noch Vicia lens (= Lens culinaris) hip...
...sowie als heißerster Scheiß für "innovative" Landwirte, denen Vicia pannonica subsp. pannonica schon viel zu ordinär ist, kommt nun Ornithopus sativus hinzu:
Das ist zwar alles ganz nett anzusehen, wie in einem botanischen Garten, und zumindest die Serradella ist wenigstens klein und wohl konkurrenzschwach, für die Biodiversität ist es aber alles andere als gut. Statt den gefährdeten Arten wenigstens auf außer Nutzung gestellten Flächen Raum zu geben, wird dort alles künstlich zugepempert. Ein Bekannter von der AMA hat mir erzählt, dass die Bauern das machen müssen, da sie sonst gar keine Förderung bekommen. Woher solche Regelungen kommen, kann man sich wohl denken, da jemand an dem Saatgut verdient. Viel besser wäre nur umzubrechen und gar nicht einzusäen, oder schütteres Getreide, auch gerne aus minderwertigem, sonst unverwendbarem Saatgut auszubringen.
...und Reseda phyteuma EN .
Diese führen im wahrsten Sinne des Wortes ein Schattendasein zwischen aller möglicher ausgebrachter "Begrünungssaat":
Neben den schon seit Jahren bekannten üblichen Verdächtigen wie Trifolium incarnatum, Camelina sativa, Phacelia tanacetifolia, Fagopyrum esculentum, Sinapis alba, Lepidium sativum, Linum usitatissimum, Coriandrum sativum und Vicia sativa und den in den letzten Jahren hinzugekommen Arten wie Trifolium alexandrinum und Trifolium suaveolens ist nun noch Vicia lens (= Lens culinaris) hip...
...sowie als heißerster Scheiß für "innovative" Landwirte, denen Vicia pannonica subsp. pannonica schon viel zu ordinär ist, kommt nun Ornithopus sativus hinzu:
Das ist zwar alles ganz nett anzusehen, wie in einem botanischen Garten, und zumindest die Serradella ist wenigstens klein und wohl konkurrenzschwach, für die Biodiversität ist es aber alles andere als gut. Statt den gefährdeten Arten wenigstens auf außer Nutzung gestellten Flächen Raum zu geben, wird dort alles künstlich zugepempert. Ein Bekannter von der AMA hat mir erzählt, dass die Bauern das machen müssen, da sie sonst gar keine Förderung bekommen. Woher solche Regelungen kommen, kann man sich wohl denken, da jemand an dem Saatgut verdient. Viel besser wäre nur umzubrechen und gar nicht einzusäen, oder schütteres Getreide, auch gerne aus minderwertigem, sonst unverwendbarem Saatgut auszubringen.
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