Hermann Falkner hat geschrieben:Gerade noch vor "Saisonende" kann ich einen Fund vermelden, den ich natürlich auch noch in die Mykodatenbank nachmelden werde (hab mich dort erst jetzt registriert und bin noch nicht freigeschalten).
Es sollte sich um Antherospora scillae handeln ...
*Nachtrag 12.5.24:* nachbestimmt auf Scilla vindobonensis!
Korrrektur 18.05. - Samen = Galanthus nivalis und Antherospora sp. daher indet.!Ich hab am 12.05.24 Früchte der Scilla gesammelt - klarerweise sind das nicht die fotografierten Individuen, noch nicht mal vom exakt selben Standort: den hab ich zwar besucht (so +/- auf 1 m genau), aber da waren die Ameisen fleissig - da waren schon alle Früchte weg oder jedenfalls nicht mehr auffindbar (unter der dichten Vegetation verschwunden); einige Meter daneben bin ich aber fündig geworden.
Es handelt sich um Scilla vindobonensis - auch für mich eine kleine Überraschung, weil ich keine Pflanzen mit grüner Knospe gesehen habe! (Auch bei früheren Besuchen; heuer war ich ja etwas spät dran für junge, potentiell grüne Knospen).
Das ist auch durchaus OK, wie der Scilla-Papst Travnicek schreibt - das kann schon mal vorkommen bei S. vindobonensis; und dann ist eine Unterscheidung von S. bifolia gar nicht so leicht, man kann sich blühend eigentlich nur mehr noch ans weisse Zentrum halten, denn die restlichen Merkmale (roter Stengel etc.) sind wirklich sehr unzuverlässig.
Unweit von diesem Standort (ca. 500 m NW) gibt es übrigens auch Scilla bifolia (wohl diploid, jedoch karyologisch unüberprüft - nur anhand der Samen sicher als bifolia s. lat. bestimmt).
Somit handelt es sich beim Antherenbrandpilz dementsprechend um Antherospora vindobonensis - ich hab's auch in den Ursprungsbeitrag reineditiert.
Markus: mit der Meldung in die Mykodatenbank hab ich bis zur sicheren Bestimmung gewartet - ich hab den Fund eingegeben: nach Abschluss ist eine Sanduhr gekommen und auch nicht mehr weggegangen - ich hoffe, die Meldung ist durchgegangen.
So schaut der Fundort am 12.05.24 aus - ich hab die Scilla etwas vom Bärlauch befreit, zum Glück keine Brennnesseln hier:
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Begleitflora ist rechts wohl Alliaria petiolata, überall Allium ursinum, die Viola hier ist wohl am ehesten Viola suavis (ich selbst würde meinen, am Bild nur diese), aber natürlich kommt auch Viola odorata am Standort vor, Viola hirta hier wohl eher nicht sondern eher nur am Waldrand (und meiner Meinung nach auch nicht im Bild); dann auch noch Geranium robertianum, Anemone ranunculoides sowie ein kleines Bäumchen von Acer campestre; Urtica dioica hier wie gesagt glücklicherweise keine.
Frucht mit Samen:
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