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Phänologie 2024

Verfasst: Montag 1. Januar 2024, 19:41
von Hermann Falkner
Prosit Neujahr!

Der Jahreswechsel bzw. der Winter ist heuer gar keine richtige Zäsur - es geht so weiter, wie's im alten Jahr war.
Gänseblümchen & Primeln haben gar nicht zu blühen aufgehört, der Winterjasmin hat in den Gärten dafür zu blühen begonnen. Winterlinge hab ich noch keine ausfindig machen können, die sind vermutlich etwas verwirrt, ob sie wohl schon "dran" sind oder ob noch ein Winter kommt.

Re: Phänologie 2024

Verfasst: Montag 1. Januar 2024, 20:50
von Oliver Stöhr
Prosit Neujahr auch aus Osttirol!

Ich schließe mich Hermann an - viel phänologisch Neues gabs heute auch am Nussdorfer Berg nicht zu sehen. Blühend wie schon einer Woche dasselbe Individuum von Campanula ranunculoides, zudem Trifolium pratense, Polygala chamaebuxus, Crepis capillaris und noch Potentilla argentea. Mit Blättern sind Ornithogalum vulgare und Muscari armeniacum zu sehen, auch Papaver dubium treibt Rosetten.

Viele Grüße
Oliver

Re: Phänologie 2024

Verfasst: Donnerstag 4. Januar 2024, 08:43
von kurt nadler

Re: Phänologie 2024

Verfasst: Donnerstag 4. Januar 2024, 13:50
von Oliver Stöhr
Heute am Ortsrand von Debant doch tatsächlich 2 blühende Individuen von Viola tricolor ssp. saxatilis an einem Wiesenrand …

Re: Phänologie 2024

Verfasst: Freitag 5. Januar 2024, 20:32
von kurt nadler
Dieselbe Stelle wie viewtopic.php?f=38&t=3730&start=10#p22209 (12.1.2023):
Phäno wohl gleich wie vor 1 Jahr, aber die nächste Zeit wird das Wachstum jäh stoppen, die "kältesten Tage der letzten Winter" sind angesagt.

Re: Phänologie 2024

Verfasst: Sonntag 14. Januar 2024, 18:48
von Hermann Falkner
Noch ist es in Wien frostig, obwohl es untertags schon taut: der Boden ist gefroren und Eis gibt's auch noch - [img=http://forum.flora-austria.at/viewtopic.php?f=31&t=3594&p=24468#p24468]siehe hier[/img] - und daher hat sich phänologisch auch nix getan.

Ich hab mich anlässlich des schönen Wetters mal auf die Suche gemacht - ohne weltbewegendes zu finden; noch nicht mal Sarcoscypha sp., die kleinen, roten Becherlinge, die ja auch Vorboten des Spätwinters/Vorfrühlings sind.
Die Schneeglöckerl-Spitzerl haben sich gar nicht verändert; in der Lobau sind sie noch kleiner als die von Kurt geposteten, und auch gar nicht so leicht zu finden (meist auch noch gut unter der Laubschicht verborgen):
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Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0
20240114_0019_A1140019klein.jpg (748.77 KiB) 1982 mal betrachtet

Nach einigem Suchen nun aber doch Eranthis hyemalis - die müssen natürlich schon vor der Kälteperiode so weit gewesen sein; hier hat mir irgendein Tier die Suche leichter gemacht, die Laubschicht war abgetragen und einige Knollen waren sogar ganz freigelegt, nur die Wurzeln waren noch fest im (fest gefrorenen) Erdreich verankert:
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Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0
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Bis zur Blüte wird's noch etwas dauern, schätze ich - ich weiss auch nicht, ob die Winterlinge was "weiterbringen" wenn so, wie für die nächsten Tage angesagt, morgendlicher Frost noch eine Weile bleibt, es aber untertags schon einige Plusgrade hat.

Re: Phänologie 2024

Verfasst: Donnerstag 18. Januar 2024, 07:41
von kurt nadler
Noch ist das Wetter im Osten dauerhaft frostgeprägt, auch wenns tagsüber ein paar Plusgrade kriegt. Eisdecken auf Neusi. See und Seewinkellacken oder auch auf überschwemmten Kulturlandflächen sind / waren tragfähig, in den Hainburger Donauauen allerdings beiweitem nicht, sofern überhaupt vorhanden.
Die Schneeglöckerln schaun aus wie immer zu dieser Jahreszeit. Noch sind nicht alle heraußen; in der Röthelsteingegend am NW-Fuß des Hainburger Braunsbergs gibts sowohl im offenen, weihnachts überschwemmten Austufengrund als auch im gefrorenen Hangwaldboden Spitzen. Schon dunkle Efeufrüchte sind - wohl dank des warmen Spätherbsts - schon zu finden, aber dennoch die absolute Ausnahme. Reif und vogelbeerntbar sind sie noch nicht.

Re: Phänologie 2024

Verfasst: Sonntag 21. Januar 2024, 17:22
von Hermann Falkner
Auch in Wien hat sich phänologisch nix getan - es taut zwar tagsüber immer leicht an, aber nur oberflächlich, der Boden bleibt tiefer drin gefroren und sowohl Schnerglöckerl als auch Winterling habrn sich seit letztem Wochenende nicht "bewegt".

In Orth schaut's ganz ähnlich aus, nur dass die Galanthus-Spitzerl eher schon ein bissi länger sind als in der Lobau.
Der Orther Fadenbach führt erstmals seit Jahren auch im Winter ein bissi "Wasser" = Eis, die letzten Jahre war er sonst meist trocken.

Re: Phänologie 2024

Verfasst: Dienstag 23. Januar 2024, 15:03
von Gerd4126
Die ersten ihrer Art,
Galanthus elwesii, Cyclamen coum und Helleborus foetidus von der Thermenlinie, Helleborus niger-Triestingtal und das erste Köpferl von Eranthis hyemalis zeigt sich im Piestingtal.
Die Thermenlinie zeigt sich phänologisch durchaus im Schnitt der Vorjahre, weiter westlich im Triesting- und Piestingtal ist der Rückstand bis zu einer Höhe von ca 700m geschätzte 3 Wochen, oberhalb tlw. noch Schnee.

Re: Phänologie 2024

Verfasst: Donnerstag 25. Januar 2024, 16:22
von Oliver Stöhr
Mit so schönen pflanzlichen Farbtupfern wie an der Thermenlinie können wir hier in Osttirol noch nicht mithalten.
Heute bei +13 Grad Lufttemperatur habe ich bei Göriach/Dölsach aber schon die ersten fliegenden Honigbienen gesehen - und den größten mir bisher untergekommenen Fruchtkörper vom Goldgelben Zitterling (Tremella mesenterica), der fast 10 cm Länge erreichte! Die Art ist ja an sich ein häufiger Winterpilz auf Laubholzästen (v.a. auf Hasel und Eiche), bisher habe ich aber bis 3-4 cm große Fruchtkörper gesehen …
Lg
Oliver