Pflanzen beim Wienerwaldsee
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Pflanzen beim Wienerwaldsee
Liebes Forum!
Den Beitrag habe ich nach längerem überlegen nun ins Pflanzen bestimmen gestellt, ein Teil der Pflanzen ist bekannt, ein Teil unklar. Der ganze Fundpunkt ist zumindest etwas ungewöhnlich.
Am 14.07.2018 wurde bei der Rückfahrt von einer Exkursion am späten Nachmittag "zufällig" beim Parkplatz beim Wienerwaldsee angehalten. Dieser Parkplatz befindet sich direkt unter der Brücke der A1-Autobahn. "Zufällig" deswegen, weil beim Vorbeifahren im Uferbereich des Sees ein Graureiher schön sichtbar war, den wir fotografisch festhalten wollten.
Beim Zurückkommen zum Parkplatz wurde zunächst die eine große Lacke genauer betrachtet. Dort haben wir am 01.05.2018 Wasserfrösche beobachten können, Bewuchs war damals keiner (1. Foto, allerdings andere Blickrichtung)
Wasserfrösche sind immer noch da, die große Lacke ist stark zugewachsen mit einem "Gras" - 2. Foto und Detailfoto - lässt sich das "Gras" bestimmen?
Botanisch interessant war allerdings eine 2., kleinere Lacke, am Rand der betonierten Straße, in unmittelbarer Nähe.
Dort gibt es in größerer Menge Alisma plantago-aquatica - Gewöhnlicher Froschlöffel - Achtung Korrektur am 21.07.2018:- ursprüngliche Bestimmung war nicht korrekt - ist Alisma lanceolatum - Lanzett - Froschlöffel. Die unten stehenden Bilder sind nicht korrekt beschriftet!
So bequem zum erreichen kenne ich sonst keinen Standort.
Zusätzlich Characeae sp.- Armleuchteralge, obwohl das Wasser nicht gerade sauber aussieht. Eine Probe wurde für Hr. Hohla entnommen und wird gerade getrocknet.
Leider nur ein Exemplar von Acorus calamus - Kalmus? - ist das korrekt?
Aufgrund der dort vorkommenden Armleuchteralge wurde ich das für natürlich entstanden halten, auch wenn der Fundpunkt ungewöhnlich ist.
Was ist dazu Eure Meinung?
Kann der Froschlöffelsamen in trockenen Jahren dort überdauern und wenn wieder viel Regen fällt (in dem Bereich hat es im Frühjahr heuer ein massives Unwetter gegeben, der Uferbereich des Sees ist noch immer mit Treibholz voll), so zahlreich in kurzer Zeit austreiben?
In unmittelbarer Nähe schöne Bestände von Dipsacus laciniatus - Schlitzblatt-Karde, teilweise von "Naturfreunden" umgetreten, blühen aber mit aufgestellten Blüten weiter.
LG Markus
Den Beitrag habe ich nach längerem überlegen nun ins Pflanzen bestimmen gestellt, ein Teil der Pflanzen ist bekannt, ein Teil unklar. Der ganze Fundpunkt ist zumindest etwas ungewöhnlich.
Am 14.07.2018 wurde bei der Rückfahrt von einer Exkursion am späten Nachmittag "zufällig" beim Parkplatz beim Wienerwaldsee angehalten. Dieser Parkplatz befindet sich direkt unter der Brücke der A1-Autobahn. "Zufällig" deswegen, weil beim Vorbeifahren im Uferbereich des Sees ein Graureiher schön sichtbar war, den wir fotografisch festhalten wollten.
Beim Zurückkommen zum Parkplatz wurde zunächst die eine große Lacke genauer betrachtet. Dort haben wir am 01.05.2018 Wasserfrösche beobachten können, Bewuchs war damals keiner (1. Foto, allerdings andere Blickrichtung)
Wasserfrösche sind immer noch da, die große Lacke ist stark zugewachsen mit einem "Gras" - 2. Foto und Detailfoto - lässt sich das "Gras" bestimmen?
Botanisch interessant war allerdings eine 2., kleinere Lacke, am Rand der betonierten Straße, in unmittelbarer Nähe.
Dort gibt es in größerer Menge Alisma plantago-aquatica - Gewöhnlicher Froschlöffel - Achtung Korrektur am 21.07.2018:- ursprüngliche Bestimmung war nicht korrekt - ist Alisma lanceolatum - Lanzett - Froschlöffel. Die unten stehenden Bilder sind nicht korrekt beschriftet!
So bequem zum erreichen kenne ich sonst keinen Standort.
Zusätzlich Characeae sp.- Armleuchteralge, obwohl das Wasser nicht gerade sauber aussieht. Eine Probe wurde für Hr. Hohla entnommen und wird gerade getrocknet.
Leider nur ein Exemplar von Acorus calamus - Kalmus? - ist das korrekt?
Aufgrund der dort vorkommenden Armleuchteralge wurde ich das für natürlich entstanden halten, auch wenn der Fundpunkt ungewöhnlich ist.
Was ist dazu Eure Meinung?
Kann der Froschlöffelsamen in trockenen Jahren dort überdauern und wenn wieder viel Regen fällt (in dem Bereich hat es im Frühjahr heuer ein massives Unwetter gegeben, der Uferbereich des Sees ist noch immer mit Treibholz voll), so zahlreich in kurzer Zeit austreiben?
In unmittelbarer Nähe schöne Bestände von Dipsacus laciniatus - Schlitzblatt-Karde, teilweise von "Naturfreunden" umgetreten, blühen aber mit aufgestellten Blüten weiter.
LG Markus
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Zuletzt geändert von 2045 am Samstag 21. Juli 2018, 16:38, insgesamt 1-mal geändert.
- Stefan Lefnaer
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Re: Pflanzen beim Wienerwaldsee
Das Gras könnte Bolboschoenus maritimus agg. sein. Viel kann man aber auf dem Foto leider nicht erkennen.
Der Froschlöffel sieht von der Blattform her wie Alisma lanceolatum aus.
Der Froschlöffel sieht von der Blattform her wie Alisma lanceolatum aus.
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Re: Pflanzen beim Wienerwaldsee
Der vermeintliche Acorus calamus dürfte Typha (cf latifolia) sein.
Lg
Oliver
Lg
Oliver
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Re: Pflanzen beim Wienerwaldsee
Heute haben wir den Standort beim Wienerwaldsee am Vormittag noch einmal besucht.
Nach dem Hinweis von Stefan Lefnaer das der Froschlöffel wie Alisma lanceolatum aussieht, hier noch einmal genau geschaut.
Der Froschlöffel war gegen 10.00 in Blüte was laut Exkursionsflora ein weiterer Hinweis auf den Lanzett-Froschlöffel ist. Die Überwasserblätter sind alle relativ schmal. Ein Vergleich mit den Bildern dieser Art auf der HP von Stefan Lefnaer zeigt eigentlich völlige Übereinstimmung. Dürfte somit wirklich die seltenere Art vom Froschlöffel sein, besonders erfreulich, weil wir diese Art noch nie in Natur gesehen haben.
Wermutstopfen allerdings, das erste Auto ist durch diese Lacke schon durchgefahren und hat zahlreiche Froschlöffeln massiv ramponiert.
Das "Gras" in der 2. Lacke wurde ebenfalls noch einmal genauer betrachtet, bzw. ein Stück zu Hause in Ruhe abgebildet. Lässt sich das nun Bolboschoenus maritimus agg. zuordnen wie Stefan Lefnaer in seiner Antwort vor wenigen Tagen vermutet hat?
Auch hier ist inzwischen mindestens einmal ein Fahrzeug durchgefahren, aufgrund der massiveren Beschädigungen wohl ein LKW.
LG Markus
Nach dem Hinweis von Stefan Lefnaer das der Froschlöffel wie Alisma lanceolatum aussieht, hier noch einmal genau geschaut.
Der Froschlöffel war gegen 10.00 in Blüte was laut Exkursionsflora ein weiterer Hinweis auf den Lanzett-Froschlöffel ist. Die Überwasserblätter sind alle relativ schmal. Ein Vergleich mit den Bildern dieser Art auf der HP von Stefan Lefnaer zeigt eigentlich völlige Übereinstimmung. Dürfte somit wirklich die seltenere Art vom Froschlöffel sein, besonders erfreulich, weil wir diese Art noch nie in Natur gesehen haben.
Wermutstopfen allerdings, das erste Auto ist durch diese Lacke schon durchgefahren und hat zahlreiche Froschlöffeln massiv ramponiert.
Das "Gras" in der 2. Lacke wurde ebenfalls noch einmal genauer betrachtet, bzw. ein Stück zu Hause in Ruhe abgebildet. Lässt sich das nun Bolboschoenus maritimus agg. zuordnen wie Stefan Lefnaer in seiner Antwort vor wenigen Tagen vermutet hat?
Auch hier ist inzwischen mindestens einmal ein Fahrzeug durchgefahren, aufgrund der massiveren Beschädigungen wohl ein LKW.
LG Markus
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- Wienerwaldsee-21072018-(12) - Parkplatz unter der Autobahnbrücke - große Lacke.JPG (611.57 KiB) 3779 mal betrachtet
- Stefan Lefnaer
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Re: Pflanzen beim Wienerwaldsee
Ja, das ist Bolboschoenus maritimus agg. Die Kleinart läßt sich wohl nur sicher bestimmen, wenn man reife Früchte hat und einen Querschnitt anfertigt. Siehe auch hier.
- Jürgen Baldinger
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Re: Pflanzen beim Wienerwaldsee
Was spricht beim vermeintlichen Acorus calamus gegen Sparganium erectum?
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"
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Re: Pflanzen beim Wienerwaldsee
Hallo Jürgen!
Nicht blühend schaut das für mich fast gleich aus. Leider wurde die einzige dort befindliche Pflanze auch ein "Straßenverkehrsopfer", wobei der Zustand noch besser ist als von vielen anderen"Kollegen".
LG Markus
Nicht blühend schaut das für mich fast gleich aus. Leider wurde die einzige dort befindliche Pflanze auch ein "Straßenverkehrsopfer", wobei der Zustand noch besser ist als von vielen anderen"Kollegen".
LG Markus
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Re: Pflanzen beim Wienerwaldsee
Liebe alle,
also zum vermeintlichen Acorus nochmals:
Acorus calamus hätte Blätter, die schwertlilienartig ausgebildet sind und mit einem Rand zur Triebmitte gekehrt sind. Das erkenne ich an der abgebildeten Pflanze nicht. Hingegen sind die Blätter offenbar mit der Oberseite zur Triebmitte gekehrt, was für Typha oder Sparganium spricht. Sparganium schließe ich aber aus, da ich keine gekielten Blattunterseiten erkennen kann und die Blätter in sich gedreht sind, was daher - wie ich schon gepostet habe - für Typha spricht.
Ein Bestimmungsschlüssel dazu findet sich z.B. wie folgt: https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanu ... /40005.pdf
Viele Grüße
Oliver
also zum vermeintlichen Acorus nochmals:
Acorus calamus hätte Blätter, die schwertlilienartig ausgebildet sind und mit einem Rand zur Triebmitte gekehrt sind. Das erkenne ich an der abgebildeten Pflanze nicht. Hingegen sind die Blätter offenbar mit der Oberseite zur Triebmitte gekehrt, was für Typha oder Sparganium spricht. Sparganium schließe ich aber aus, da ich keine gekielten Blattunterseiten erkennen kann und die Blätter in sich gedreht sind, was daher - wie ich schon gepostet habe - für Typha spricht.
Ein Bestimmungsschlüssel dazu findet sich z.B. wie folgt: https://www.lanuv.nrw.de/fileadmin/lanu ... /40005.pdf
Viele Grüße
Oliver
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