Zemmgrund, Zillertaler Alpen Juli 2013
- Carnifex
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Zemmgrund, Zillertaler Alpen Juli 2013
Servus,
hier werde ich nach und nach ein paar Pflanzen reinstellen, die ich auf einer Exkursion zur Berliner Hütte gefunden habe und wo ich mir bei der Bestimmung nicht sicher bin.
Anfangen möchte ich mit dieser Nigritella: rhellicani oder austriaca?
Ich war der Meinung, das Verbreitungsgebiet von N. austriaca beginnt erst in Osttirol, oder können im Zillertal beide Arten vorkommen?
LG
Lorin
hier werde ich nach und nach ein paar Pflanzen reinstellen, die ich auf einer Exkursion zur Berliner Hütte gefunden habe und wo ich mir bei der Bestimmung nicht sicher bin.
Anfangen möchte ich mit dieser Nigritella: rhellicani oder austriaca?
Ich war der Meinung, das Verbreitungsgebiet von N. austriaca beginnt erst in Osttirol, oder können im Zillertal beide Arten vorkommen?
LG
Lorin
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Re: Zemmgrund, Zillertaler Alpen Juli 2013
Hallo Lorin,
habituell ähneln diese Pflanzen N. austriaca, da die der Blütenstand auf dem Bild halbkugelig (nicht zugespitzt) erscheint. Feinmerkmale kann ich auf dem Bild nicht erkennen.
Soweit ich in Erinnerung habe, ist der Bereich um die Berliner Hütte silikatgetönt, Kalkmagerrasen - wie für N. austriaca typisch - sind dort mE nicht vorhanden, oder?
Lt. dem Buch "Die Orchideen Österreichs" von Norbert Griebl sind keine Angaben zu N. austriaca für die Zillertaler Alpen (wie auch überhaupt für die Zentralalpen Nordtirols) in der Karte verzeichnet, während N. rhellicani dort verbreitet auftritt. Gleichsam sind im inoff. Kartensatz zur Neuauflage der RL Österreich keine Angaben von N. austriaca aus den Zillertaler Alpen verzeichnet. Abweichende Formen der N. rhellicani mit halbkugeligen, nicht zugespitzten Blütenständen kenne ich übrigens auch aus Osttirol, diese sind dort immer wieder inmitten typischer N. rhellicani zu finden.
Ich tippe daher auf eine (untypische) N. rhellicani. Aber vielleicht kann/will Norbert Griebl dazu noch mehr sagen ...
Viele Grüße aus Lienz
Oliver
habituell ähneln diese Pflanzen N. austriaca, da die der Blütenstand auf dem Bild halbkugelig (nicht zugespitzt) erscheint. Feinmerkmale kann ich auf dem Bild nicht erkennen.
Soweit ich in Erinnerung habe, ist der Bereich um die Berliner Hütte silikatgetönt, Kalkmagerrasen - wie für N. austriaca typisch - sind dort mE nicht vorhanden, oder?
Lt. dem Buch "Die Orchideen Österreichs" von Norbert Griebl sind keine Angaben zu N. austriaca für die Zillertaler Alpen (wie auch überhaupt für die Zentralalpen Nordtirols) in der Karte verzeichnet, während N. rhellicani dort verbreitet auftritt. Gleichsam sind im inoff. Kartensatz zur Neuauflage der RL Österreich keine Angaben von N. austriaca aus den Zillertaler Alpen verzeichnet. Abweichende Formen der N. rhellicani mit halbkugeligen, nicht zugespitzten Blütenständen kenne ich übrigens auch aus Osttirol, diese sind dort immer wieder inmitten typischer N. rhellicani zu finden.
Ich tippe daher auf eine (untypische) N. rhellicani. Aber vielleicht kann/will Norbert Griebl dazu noch mehr sagen ...
Viele Grüße aus Lienz
Oliver
- Carnifex
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Re: Zemmgrund, Zillertaler Alpen Juli 2013
Das Gebiet ist silikatgeprägt, mit Gneisen und Graniten. Karbonathaltige Stellen sind mir nicht bekannt, ich kann aber mal nachfragen ob die kleinräumig dort vorkommen.
Hier noch ein zweites Bild, mehr frontal und etwas mehr aufgehellt. Weitere Meinungen würde ich sehr begrüßen.
Hier noch ein zweites Bild, mehr frontal und etwas mehr aufgehellt. Weitere Meinungen würde ich sehr begrüßen.
- Norbert Griebl
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Re: Zemmgrund, Zillertaler Alpen Juli 2013
.....wollen schon, können nicht.
Würd ich die Pflanzen so bestimmen müssen, ohne zu wissen, woher sie kommen, würde ich eindeutig Nigritella austriaca sagen.
Aber der Fundort Zillertaler Alpen und dann noch dazu über Silikatgestein lässt doch vermuten, dass es sich um N. rhellicani handelt.
Die Art vermehrt sich geschlechtlich und ist halt ausgesprochen formenreich. So manche blüht rot und man würde vorschnell auf Nigritella rubra s.lat. schließen, wenn man nicht die Begleitumstände kennen würde.
Also Lorin, schöner Fund, aber ws. doch rhellicani.
LG
Norbert
Würd ich die Pflanzen so bestimmen müssen, ohne zu wissen, woher sie kommen, würde ich eindeutig Nigritella austriaca sagen.
Aber der Fundort Zillertaler Alpen und dann noch dazu über Silikatgestein lässt doch vermuten, dass es sich um N. rhellicani handelt.
Die Art vermehrt sich geschlechtlich und ist halt ausgesprochen formenreich. So manche blüht rot und man würde vorschnell auf Nigritella rubra s.lat. schließen, wenn man nicht die Begleitumstände kennen würde.
Also Lorin, schöner Fund, aber ws. doch rhellicani.
LG
Norbert
Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien
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Re: Zemmgrund, Zillertaler Alpen Juli 2013
hallo
bin zwar alles andre als ein nigritellenspezialist (im gegensatz zum norbert), aber:
dieser fund gehört unbedingt weiter thematisch verfolgt!
die zu normalen rhellicani vglw. RIESIGEN (breiten) oberen blütenblätter weisen wiederum klar zu austriaca. meiner bescheidenen erfahrung nach kann das rhellicani nicht.
es sollte als nächster schritt auf die unteren blütentragblätter geschaut werden, was deren ränder "sagen".
möge sich kollege foelsche dessen annehmen!?!
herzliche grüße
kurt
bin zwar alles andre als ein nigritellenspezialist (im gegensatz zum norbert), aber:
dieser fund gehört unbedingt weiter thematisch verfolgt!
die zu normalen rhellicani vglw. RIESIGEN (breiten) oberen blütenblätter weisen wiederum klar zu austriaca. meiner bescheidenen erfahrung nach kann das rhellicani nicht.
es sollte als nächster schritt auf die unteren blütentragblätter geschaut werden, was deren ränder "sagen".
möge sich kollege foelsche dessen annehmen!?!
herzliche grüße
kurt
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