Symphyotrichum spp.

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
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Jürgen Baldinger
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Symphyotrichum spp.

Beitragvon Jürgen Baldinger » Samstag 13. Oktober 2018, 20:25

Herbstastern-Zeit ist! Ich würde mich hier gerne mit Euch über Eure Bestimmungserfahrungen dazu austauschen, ohne jetzt zunächst Fotos herzuzeigen. Es geht mir um die Frage, welchem Schlüssel, somit welchem taxonomischen Konzept der Vorzug zu geben ist. Gestern habe ich im Marchfeld einen kleinen Bestand gefunden, verpilzt, Zungen weiß. Von Symphyotrichum novae-angliae können wir absehen. Im EföLS-Schlüssel werden dann die Korb-bezogenen Dimensionen wichtig (u. a. Korbdurchmesser, Hüllblatt- und Zungenbreite). In meinem Fall wäre damit lanceolatum auszuschließen, weil alles zu groß ist. Die Breite des Laubblattgrunds ist grenzwertig. Von der Hüllblatt-Form käme ich zu laeve, dagegen spricht das Rhizom; Haarleisten sind +/- vorhanden. Hans Reicherts Schlüssel kommt hingegen ohne Korb- und Blattmaße aus und fokussiert auf die Hüllblätter. Damit wäre ich bei lanceolatum.

Wie geht's Euch damit? Weniger geht's mir um meine vorliegende Bestimmung, und einen Beleg habe ich. Grundsätzlich interessiert mich, ob Ihr dazu ratet, Korb- und Hüllmetrik nicht zu streng zu sehen, sondern Augenmerk vor allem auf die Hüllblatt-Form zu legen und weitere qualitative Merkmale wie Derbheit der Laubblätter, Hochblätter, Blattgrund, Bereifung, Blattrand ergänzend zu berücksichtigen.
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Jürgen Baldinger
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Re: Symphyotrichum spp.

Beitragvon Jürgen Baldinger » Montag 15. Oktober 2018, 09:55

Anders gefragt, wie oft seht Ihr Arten des Symphyotrichum novi-belgii-Aggregats, die weiße Zungen besitzen, aber nicht lanceolatum sind? Passen bei Euren lanceolatum-Beobachtungen die Korbgrößen?
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Oliver Stöhr
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Re: Symphyotrichum spp.

Beitragvon Oliver Stöhr » Montag 15. Oktober 2018, 20:45

Also ich bestimme diese Arten lieber mit dem Rothmaler Bd. 4 (inkl. Atlasband), da hier auch mehr Taxa als in der EFÖLS berücksichtigt sind. Symphyotrichum lanceolatum finde ich relativ klar umrissen durch die kleinere Körbe, weißlichen Zungen und die dachziegelige Anordnung der Hüllblätter. Auch Symphyotrichum novi-belgii finde ich meist unzweifelhaft, wobei du mit dem Stängelgrund-Merkmal durchaus Recht hast. Beide Arten sind neben S. novae-anglicae bei uns wohl die häufigsten, die anderen habe ich bislang noch nie adventiv gesehen ... wobei in Osttirol die Gattung generell selten ist.

LG
Oliver

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Jürgen Baldinger
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Re: Symphyotrichum spp.

Beitragvon Jürgen Baldinger » Montag 15. Oktober 2018, 21:20

Und siehst Du auch S. novi-belgii mit weißen Zungen?
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Oliver Stöhr
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Re: Symphyotrichum spp.

Beitragvon Oliver Stöhr » Montag 15. Oktober 2018, 21:55

Fast nie und wenn dann sind die übrigen arttypischen Merkmale o.k.
LG
Oliver

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Jürgen Baldinger
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Re: Symphyotrichum spp.

Beitragvon Jürgen Baldinger » Montag 15. Oktober 2018, 21:57

Danke sehr.
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