angesalbter /verwilderter Crocus
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angesalbter /verwilderter Crocus
Gestern, 09.03.2019 im Bereich Tirolerhof bei Perchtoldsdorf gefunden.
Im Wald in Siedlungsnähe bzw. Straßennähe, an einem Steig Richtung alten Stbr. (Adlersteinbruch) der von der Zufahrtsstraße zum großen aktiven Steinbruch weggeht.
Ca. 15 blühende Exemplare und zahlreiche vegetative Laubblätter.
Definitiv ein nicht heimischer Krokus.
Kann den jemand einer (Garten) Art zuordnen?
LG Markus
Im Wald in Siedlungsnähe bzw. Straßennähe, an einem Steig Richtung alten Stbr. (Adlersteinbruch) der von der Zufahrtsstraße zum großen aktiven Steinbruch weggeht.
Ca. 15 blühende Exemplare und zahlreiche vegetative Laubblätter.
Definitiv ein nicht heimischer Krokus.
Kann den jemand einer (Garten) Art zuordnen?
LG Markus
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- Norbert Griebl
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Re: angesalbter /verwilderter Crocus
Hallo Markus!
Ich glaube, es ist der südosteuropäische Elfen-Krokus, Crocus tommasinianus. Benannt zu Ehren des Botanikers Mutius Joseph von Tommasini (1794–1879), der 1839−1860 Bürgermeister der damalig österreichischen Hafenstadt Triest war. Tommasini forschte vor allem an der Pflanzenwelt Istriens, ihm zu Ehren tragen neben dem Krokus u. a. die Tommasini-Ragwurz, Ophrys tommasinii und die Tommasini-Nabelmiere, Moehringia tommasinii ihre Namen.
In Österreich ist der mehrfach verwildert bekannt, so beispielsweise auf einer Forststraßenböschung bei Wolfsgraben im niederösterreichischen Wienerwald, also doch in der Nähe deines Fundortes, vielfach auf oberösterreichischen Friedhöfen (Hohla 2006), in Kuchl und Golling in Salzburg (Schröck & al. 2004). In der Josefiau und am Ignaz-Rieder-Kai in der Stadt Salzburg mit Etablierungstendenzen (Pilsl & al. 2008), im Botanischen Garten Graz in der Steiermark, am West-Friedhof Innsbruck in Nordtirol (Stöhr & al. 2007), zwischen Untergaimberg und Wartschensiedlung in Osttirol (Stöhr 2011) und im Botanischen Garten Wien (Essl & Rabitsch 2002).
LG
Norbert
Quellen:
ESSL F. & RABITSCH W. (2002): Neobiota in Österreich. – Wien, Umweltbundesamt; 432 S.
HOHLA M. (2006): Panicum riparium (Poaceae) – neu für Österreich – und weitere Beiträge zur Kenntnis der Adventivflora Oberösterreichs - Neilreichia 4: 9–44.
PILSL P., GEWOLF S., SCHRÖCK Ch., KAISER R., STÖHR O. & NOWOTNY G. (2008): Neophytenflora der Stadt Salzburg (Österreich) – Sauteria-Schriftenreihe f. systematische Botanik, Floristik u. Geobotanik 17: 1–596.
SCHRÖCK C., STÖHR O., GEWOLF S., EICHBERGER C,. NOWOTNY G., MAYR A. & PILSL P. (2004): Beiträge zur Adventivflora von Salzburg I. — Sauteria 13: 221–237.
STÖHR O. (2011): Notizen zur Flora von Osttirol IV — Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum, Innsbruck 91: 419–433.
STÖHR O., PILSL P., ESSL F., HOHLA M. & SCHRÖCK C. (2007): Beiträge zur Flora von Österreich, II – Linzer biol. Beitr. 39/1: 155–292.
Ich glaube, es ist der südosteuropäische Elfen-Krokus, Crocus tommasinianus. Benannt zu Ehren des Botanikers Mutius Joseph von Tommasini (1794–1879), der 1839−1860 Bürgermeister der damalig österreichischen Hafenstadt Triest war. Tommasini forschte vor allem an der Pflanzenwelt Istriens, ihm zu Ehren tragen neben dem Krokus u. a. die Tommasini-Ragwurz, Ophrys tommasinii und die Tommasini-Nabelmiere, Moehringia tommasinii ihre Namen.
In Österreich ist der mehrfach verwildert bekannt, so beispielsweise auf einer Forststraßenböschung bei Wolfsgraben im niederösterreichischen Wienerwald, also doch in der Nähe deines Fundortes, vielfach auf oberösterreichischen Friedhöfen (Hohla 2006), in Kuchl und Golling in Salzburg (Schröck & al. 2004). In der Josefiau und am Ignaz-Rieder-Kai in der Stadt Salzburg mit Etablierungstendenzen (Pilsl & al. 2008), im Botanischen Garten Graz in der Steiermark, am West-Friedhof Innsbruck in Nordtirol (Stöhr & al. 2007), zwischen Untergaimberg und Wartschensiedlung in Osttirol (Stöhr 2011) und im Botanischen Garten Wien (Essl & Rabitsch 2002).
LG
Norbert
Quellen:
ESSL F. & RABITSCH W. (2002): Neobiota in Österreich. – Wien, Umweltbundesamt; 432 S.
HOHLA M. (2006): Panicum riparium (Poaceae) – neu für Österreich – und weitere Beiträge zur Kenntnis der Adventivflora Oberösterreichs - Neilreichia 4: 9–44.
PILSL P., GEWOLF S., SCHRÖCK Ch., KAISER R., STÖHR O. & NOWOTNY G. (2008): Neophytenflora der Stadt Salzburg (Österreich) – Sauteria-Schriftenreihe f. systematische Botanik, Floristik u. Geobotanik 17: 1–596.
SCHRÖCK C., STÖHR O., GEWOLF S., EICHBERGER C,. NOWOTNY G., MAYR A. & PILSL P. (2004): Beiträge zur Adventivflora von Salzburg I. — Sauteria 13: 221–237.
STÖHR O. (2011): Notizen zur Flora von Osttirol IV — Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum, Innsbruck 91: 419–433.
STÖHR O., PILSL P., ESSL F., HOHLA M. & SCHRÖCK C. (2007): Beiträge zur Flora von Österreich, II – Linzer biol. Beitr. 39/1: 155–292.
Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien
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Re: angesalbter /verwilderter Crocus
Ich würde das auch als Crocus tommasinianus ansprechen.
Viele Grüße
Oliver
Viele Grüße
Oliver
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Re: angesalbter /verwilderter Crocus
Ganz herzlichen Dank Euch beiden für die Rückmeldung.
Finde immer wieder die ausführlichen Rückmeldungen, inkl. Historie, Fundpunkten und Literatur von Norbert zu diversen Arten unglaublich toll.
Ich nehme an, da gibt es eine private Datenbank im Hintergrund, auswendig wissen kann man das ja wohl nicht?
LG Markus
Finde immer wieder die ausführlichen Rückmeldungen, inkl. Historie, Fundpunkten und Literatur von Norbert zu diversen Arten unglaublich toll.
Ich nehme an, da gibt es eine private Datenbank im Hintergrund, auswendig wissen kann man das ja wohl nicht?
LG Markus
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Re: angesalbter /verwilderter Crocus
hallo
tommasinianus, der wohl früheste und verwilderungsfreudigste crocus - zumindest hier im osten.
herzliche grüße
kurt
tommasinianus, der wohl früheste und verwilderungsfreudigste crocus - zumindest hier im osten.
herzliche grüße
kurt
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