Ranunculus cf. trichophyllus

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
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Stefan Lefnaer
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Ranunculus cf. trichophyllus

Beitragvon Stefan Lefnaer » Mittwoch 8. Mai 2019, 21:15

Liebe Leute,

letzten Sonntag (ein echter Botaniker botanisiert auch bei Regen) fand ich in einem winzigen Waldteich nächst Stockerau einen Wasserhahnenfuß. Nach dessen Merkmalen und auch dem Habitat kann es sich eigentlich nur um Ranunculus trichophyllus s. str. handeln. Nur sind die KroB deutlich zu groß: laut ExFlora müssen sie 3,5–5 mm lang sein, tatsächlich waren sie über 7 mm lang. Hat wer eine Idee? Oder ist das ein Fehler im Schlüssel? Hier Fotos zu hoffentlich allen bestimmungskritischen Details:

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Noch eine Kuriosität am Rande: mit dem Wasserhahnenfuß nahm ich unwissentlich ein Tier mit, das in einer selbstgebauten Hülle lebt, also eine Köcherfliegenlarve o.ä. Interessant daran ist, dass die Hülle nicht nur aus verschiedenen Schneckengehäusen besteht, sondern auch aus Steinkernen von Sparganium erectum, der dort massenhaft vorkommt. Ich habe das Viecherl am nächsten Tag im Marchfeldkanal ausgesetzt, vielleicht hält es die (Tor-)Tour ja aus.

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Schöne Grüße
Stefan

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Stefan Lefnaer
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Re: Ranunculus cf. trichophyllus

Beitragvon Stefan Lefnaer » Mittwoch 8. Mai 2019, 21:23

Nachtrag: die Steinkerne von Sparganium erectum sind relevant zur Bestimmung der Unterarten, aber sauschwer aus der Hülle freizulegen. So schön freipräpariert wie hier, schafft man es mit den dicken menschlichen Würschtlfingern kaum. Ich habe es u.a. mit einer kleine Drahtbürste versucht. Die Resultate kann man hier sehen:

Sparganium erectum subsp. neglectum:

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Sparganium erectum subsp. erectum:

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Hermann Falkner
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Re: Ranunculus cf. trichophyllus

Beitragvon Hermann Falkner » Donnerstag 9. Mai 2019, 06:37

Hallo Stefan,
zum Wasserhahnenfuss (hab den Beitrag erst jetzt registriert ;-):
Peter Englmaier hat in der Neilreichia 8 einen verbesserten Schlüssel publiziert, laut dem die Blüte bis zu 15 mm im Durchmesser haben dürfte, und dann wärst du ± dort (bei trichophyllos).
Unabhängig davon ist die Batrachium-Gruppe natürlich schwierig, Englmaier hat mir auf Mailanfrage einmal mitgeteilt, dass oft 2 (mehrere) Arten am selben Standort wachsen, Hybriden gibt's auch, bestimmungskritische Bestände lassen sich daher am besten bestimmen, wenn man reichlich Material sammelt und in Bottichen kultiviert - bzw sind Herbar-Ex teils auch nicht eindeutig zu bestimmen; in Kultur dagegen kann man die Pflanzen in allen Entwicklungsstadien beobachten.
Das ist natürlich sehr aufwendig; der Botanische Garten in Wien unterstütze hier aber (bei der Kultur), hat er mir mitgeteilt.
Lg Hermann

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Stefan Lefnaer
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Re: Ranunculus cf. trichophyllus

Beitragvon Stefan Lefnaer » Donnerstag 9. Mai 2019, 07:28

Lieber Hermann,

Danke für die ausführliche Rückmeldung! Den neuen Schlüssel habe ich mir auch angeschaut: die 15mm Blütendurchmesser gehen sich da nur aus, wenn die Blüte nicht voll geöffnet ist, d.h. die KroB etwas eingerollt sind.

Schöne Grüße
Stefan


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