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Scheiblingstein, Wienerwald
Verfasst: Donnerstag 8. August 2019, 21:33
von Carnifex
Zur Zeit komme ich kaum raus, immerhin hab ich es am Wochenende bis zur Stadtgrenze geschafft.
Das eigentliche, orthopterologische, Zielobjekt hat sich nicht gezeigt, aber ein paar nette Beobachtungen gingen sich schon aus.
Bei diesen Pflanzen bräuchte ich mal Expertenhilfe (alle Funde an einer Hochspannungs-Trasse):
1)
Juncus tenuis?
2) Welcher Senecio? Es passt für mich weder
S. ovatus noch
S. germanicus so richtig:
3) keine Ahnung, dachte an eine
Artemisia:
Liebe Grüße, Lorin
Re: Scheiblingstein, Wienerwald
Verfasst: Donnerstag 8. August 2019, 23:29
von Pablito
Bei der 3. Pflanze tippe ich auf Gnaphalium sylvaticum...
Re: Scheiblingstein, Wienerwald
Verfasst: Freitag 9. August 2019, 07:03
von Norbert Sauberer
ad 1) Ja, Juncus tenuis könnte es sein. Aber ein besseres Bild von den Perigonblättern und der Kapsel wäre hilfreich.
ad 2) Diese Pflanze schaut aus wie Solidago virgaurea.
ad 3) Da halte ich für Gnaphalium uliginosum.
Re: Scheiblingstein, Wienerwald
Verfasst: Freitag 9. August 2019, 07:36
von Carnifex
Vielen Dank soweit!
Gnaphalium ist eine Gattung, die bisher nicht in meinem aktiven Bewusstsein vorhanden war. Und bei
Solidago war ich anscheinend zu fokussiert.
Ich schiebe noch zwei Poaceen hinterher:
1)
Eragrostis pilosa? (fast 2m hoch)
2)
Deschampsia cespitosa?
Re: Scheiblingstein, Wienerwald
Verfasst: Freitag 9. August 2019, 09:17
von Peter Pilsl
Lieber Lorin & co.
Die zweite Pflanze der ersten Serie ist meiner Meinung nach ein Senecio aus der nemorensis-Gruppe
Bei der zweiten Serie schaut für mich das erste Gras fast wie eine Molinia arundinacea aus, doch da bräuchte man den Gesamthabitus (Horst) bzw. man müsste schauen ob der Stängel Knoten hat. Für Eragrostis pilosa ist mir das Ding zu groß
Die Deschampsia ist OK
Re: Scheiblingstein, Wienerwald
Verfasst: Freitag 9. August 2019, 09:35
von Stefan Lefnaer
Ich würde das erste am ehesten für Molinia arundinacea halten, schon aufgrund der Größe. Die Gattung ist einfach daran zu erkennen, dass der Stängel scheinbar keine Knoten aufweist. Tatsächlich gibt es solche, aber nur ganz am Grund. Am Fotos kann man das leider nicht erkennen.
Ja, das zweite sollte Deschampsia cespitosa sein. Einfach zu erkennen an den im Durchlicht grün-weiß gestreifen Grundblättern die zudem mit scharfen nach oben gerichteten Haken besetzt sind.
Re: Scheiblingstein, Wienerwald
Verfasst: Freitag 9. August 2019, 09:42
von Stefan Lefnaer
Die gelbblütige Asteracee würde ich am ehesten für Senecio nemorensis subsp. jacquinianus halten. Die ist zumindest im Weinviertel in den Wäldern sehr häufig. Die Außenkelchblätter sind bewimpert, der Stängel behaart und die Laubblattform passt auch soweit. Aber aufgrund von Fotos kann man das schwer sicher bestimmen. Zudem ist diese Artengruppe laut ExFlora taxonomisch problematisch. Bei den Pflanzen die ich bisher fand, passten die Merkmale allerdings immer gut und waren konsistent.
Re: Scheiblingstein, Wienerwald
Verfasst: Samstag 10. August 2019, 22:20
von kurt nadler
beim senecio schließ ich mich dem stefan an. habituell ists am nähesten beim germanicus, wohl dem jacquinianus von heutzutage, wenn ich auch die mühlviertler und flyschzonigen unrot am stängel erinnerlich zu haben glaube.
typisch sind für diese sippe nach meinen erfahrungen der recht unhorstige, auffällig einzelne wuchs, niederwüchsigkeit im vergleich zu seinen verwandten und standorte im submontan.
Re: Scheiblingstein, Wienerwald
Verfasst: Samstag 10. August 2019, 22:40
von Carnifex
Vielen Dank, ist ja doch weniger trivial als angenommen. Und in die Umstellungen in der Senecio-Taxonomie muss ich mich auch erstmal reinfinden.