Lactuca virosa? + Unbekannt

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
de sperate
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Lactuca virosa? + Unbekannt

Beitragvon de sperate » Donnerstag 15. August 2019, 22:53

Hallo liebe Experten,

Leider schon verblüht, aber das Blatt sieht so nach Lactuca virosa aus.
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Feld UB2.jpg
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Beim Pilzesammeln fällt mir immer das auf, saurer Boden.

Wald Ub1.jpg
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Wald UB2.jpg
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Wald UB3.jpg
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danke, LG DeSp.

PS: ups. Ich kann die Bilder nicht drehen. Auch im Photoshop nicht. Da ist es richtig.


Hier noch auf das Blatt gezoomt. Ich hab vergessen nach Stacheln zu tasten. Geruch übel. Aber keine Milch. Kann gut wegen der Trockenheit sein. Der Boden würde stimmen. Lehm, sehr nährstoffreich, trocken. Umgebung: Halbschatten.


fgklein.jpg
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kurt nadler
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Re: Lactuca virosa? + Unbekannt

Beitragvon kurt nadler » Freitag 16. August 2019, 00:01

hallo

beim schwammerlsammeln: lactuca muralis, vormals mycelis muralis, so ziemlich in ganz österreich häufig.
lactuca virosa kenn ich nicht, schaut aber im internet deiner pflanze sehr ähnlich.

herzliche grüße
kurt

de sperate
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Re: Lactuca virosa? + Unbekannt

Beitragvon de sperate » Freitag 16. August 2019, 00:46

Danke Kurt, das ist sehr nett, die schnelle Antwort. Ja, kommt häufig vor und ich hab auch die Verwandtschaft zum Giftflattich gesehen. Blatt, Wuchs, etc.

Der Giftflattich ist auch bei mir selten, er scheint keine sauren Böden zu mögen und siedelt sich erst an, seit mein Acker brach liegt. Da er sicher wieder auftaucht, - und ich kann ja auch ein bisschen nachhelfen und die Samen ziehen - werden wir erfahren.
Vielen lieben Dank nochmals. Und keine Sorge, ich verwende sowas nicht für medizinische Zwecke. Aber ich habe ein Faible für Giftpflanzen - keine Ahnung warum :)))

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Re: Lactuca virosa? + Unbekannt

Beitragvon Stefan Lefnaer » Freitag 16. August 2019, 07:15

L. virosa kenne ich auch nicht. Aber ich würde das was man auf den ersten zwei und am letzten Bild sieht eher für L. serriola halten.

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Norbert Griebl
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Re: Lactuca virosa? + Unbekannt

Beitragvon Norbert Griebl » Freitag 16. August 2019, 09:07

Liebe Leute, L. serriola stimmt. L. virosa ist weicher. Ich hänge mal ein Bild von L.virosa aus Ligurien an.
Norbert
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Lactuca.virosa.I-Ligurien .Pantasini.JPG
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Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien

de sperate
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Re: Lactuca virosa? + Unbekannt

Beitragvon de sperate » Freitag 16. August 2019, 09:22

Oh, jetzt wird es ernst. Danke Stefan. Ich bin gerade noch mal rausgestürmt und habe die Reste der Pflanze gesucht und gleich noch eine weitere gefunden. Die stark milcht. Keine Blüten mehr hat. Die Blattunterseite ist aber eher glatt für mein Empfinden - einige Blätter sind von einem Pilz befallen. Ich sag jetzt gar nichts mehr. Also ich hab jetzt die Diestelartige, mit der gelben Blüte (Bild anbei) und den doch recht etwas größeren Samen. Und die andere mit dem unbekannten Blüten, dem zarten Blütenstand, der sehr ausladend ist, also sowohl die Länge als auch Breite, ca. 10 mal 15 cm. Stark milchend. 2 verschiedene Pflanzen - oder auch nicht? Eine ältere und eine jüngere von der gleichen Art. Ich hab sie heute herinnen liegen, also ich kann noch mehr Informationen liefern.


Und danke Norbert - ich seh grad dein Bild. Das hilft mir sehr weiter. Jetzt ist mir auch klar, warum von einer Verwechslungsgefahr mit der wilden Karde gesprochen werden kann. Da muss man zwar schon etwas tomatenbeäugt sein, aber ja. Das geht mir noch eher ein, als bei meinen Funden. So sieht keine meiner 2 Pflanzen aus.

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Das ist noch einzig verbliebene Blüte zu der mit den stärker gezähnten Blättern.
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de sperate
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Re: Lactuca virosa? + Unbekannt

Beitragvon de sperate » Freitag 16. August 2019, 12:10

Ne, Fazit: alle meine sind L. spirolla. Nur unterschiedlicher Habitus. Danke. Fall abgeschlossen. Speziellen Dank an Norbert. Super-Bild. Ich kenn mich jetzt aus. LG an alle + wunderschönes WE.

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Re: Lactuca virosa? + Unbekannt

Beitragvon Joachim Brocks » Freitag 16. August 2019, 14:21

Liebe NaturforscherInnen,
wenn schon alle im Lactuca virosen Fieber sind - ich habe auch noch ein L virosa cf in meinen Aufzeichnungen. Die Aufnahme stammt von den herrlichst verunkrauteten Beeten des UNI-Zentrums Althanstraße. Warum ist der Verdacht drauf gefallen? Hat "irgenwie nicht wie L. serriola ausgeschaut" - Blätter sind +/- ungeteilt und stehen nicht alle senkrecht (nicht die besten Merkmale), Borsten auf der Blattunterseite auf dem Hauptnerv nur kurz (Merkmal aus dem Rothmaler) - und dann vor allem der Same, der randlich geflügelt ist - das sollte der stichhaltigste Hinweis sein. Kein echtes Merkmal ist, dass das pharmazeutische Institut gleich in der Nähe liegt und man annehmen könnte, dass da jemand diese medizinische Pflanze angesät hat ...
Was sagt ihr dazu?
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Danke und liebe Grüße
Jock

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Re: Lactuca virosa? + Unbekannt

Beitragvon kurt nadler » Freitag 16. August 2019, 14:47

oh, jetzt ist beim "desperaten" (oder bist du eine SIE?) auch noch ein sonchus dazwischengerutscht, das mit den gezackten blättern und dem vglw. weichen, innen hohlen stiel, milchdistel wie meine als kind ziegen hütende schwiegermutter sagt. ob oleraceus oder asper, kann ich nicht ad hoc entscheiden, die blattohren am stängel ähneln asper, die gesamtwuchsform oleraceus.
und die - mir wie erwähnt - nicht bekannte l. virosa vom jock beim biozentrum - die macht mich wirklich stutzig. das kann meiner meinung nach auf keinem fall serriola sein, zumindest nicht die heimische form.
ziemlich spannend die gschicht!

de sperate
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Re: Lactuca virosa? + Unbekannt

Beitragvon de sperate » Samstag 17. August 2019, 20:45

"lactucta viroses Fieber" ;´-)

SRY, ich fühl mich mitschuldig, eigentlich HauptschuldigER - aber zu deinem Bild, Joachim und Kurts Kommentar....

"Milchdistel" halte ich für ein regionales Wort. Kenne ich so nicht, aber google zeigt mir u. a. eine Mariendistel, (Silybum marianum). Die kann wohl jeder bestimmen. Ich züchte jedes Jahr ein, zwei Exemplare, weil sie bei mir nicht wild vorkommt. Ich bin ein absoluter Distelfan und mein ohnehin schon sehr eigenwilliger Garten bekommt durch durch meine Disteln eine noch merkwürdigere Richtung.

Unter L. oleraceus wirft es mir die Gänsediestel aus. Die ist weich, essbar und hat größere Blüten. Die ist schon etwas schwieriger zu bestimmen, finde ich. Also ich würde da nicht in was von mir selbst Bestimmtes reinbeissen. Da stand ev. eine frische nebenan - also das wäre eine Option. Ich habe halt die ältere Pflanze ausgerissen.

Lactuca Asper wäre eine Option.

Also so bei Einlesen in die L. Virosa ist mir "pyramidenartiger" Blütenstand aufgefallen. Von daher würde ich Joachims Theorie unterstützen. Auch die Geschichte gefällt mir :) Tolle Bilder übrigens. Und so schöne Pflanzen, die hätte ich gerne für meinen Garten.
Zuletzt geändert von de sperate am Samstag 17. August 2019, 23:56, insgesamt 1-mal geändert.


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