Rubus ID

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
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Carnifex
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Rubus ID

Beitragvon Carnifex » Dienstag 3. September 2019, 10:13

Normalerweise mache ich um die Gattung einen weiteren Bogen, aber hier würde mich interessieren, ob eine Bestimmung möglich ist.
Letztes Jahr habe ich diese rosa-blühende Art am Nussberg/Wien an einem Bach gesehen und 'im Vorbeigehen' dieses Foto gemacht:

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Erst über ein Jahr später habe ich es noch einmal dorthin geschafft, um ein paar mehr Fotos anzufertigen. Dort befindet sich ein dichtes und großflächiges Brombeer-Gestrüpp, und da keine Blüten mehr vorhanden waren, ergibt sich die Schwierigkeit, festzustellen ob alles die gleiche Art ist. Ich habe die dem Weg am nächsten wachsenden Triebe aufgenommen, da dies mit einiger Wahrscheinlichkeit die im letzten Jahr aufgenommene Pflanze war:

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Traut sich jemand eine Bestimmung zu?

Liebe Grüße
Lorin

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Jürgen Baldinger
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Re: Rubus ID

Beitragvon Jürgen Baldinger » Dienstag 3. September 2019, 10:57

Ich habe erst heuer damit begonnen, mir Brombeeren anzusehen. Wolfgang Gregor ist übrigens Rubus-Kenner.
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Norbert Griebl
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Re: Rubus ID

Beitragvon Norbert Griebl » Dienstag 3. September 2019, 13:18

Servus Lorin!

Vorweg, ich bin alles andere als ein Batologe (Brombeerforscher).
Aber die auffallend rosa Blütenblätter lassen doch stark Rubus armeniacus vermuten.
Beheimatet ist die Art im Kaukasus und in Nord-Iran. 1837 von den Boothschen Baumschulen in Klein Flottbek in Hamburg aufgrund ihrer schmackhaften Früchte als Obstpflanze eingeführt und in vielen Gärten angepflanzt (POPPENDIECK & al. 2010). Sie zählt in der Sorte `Theodor Reimers´, die in England und den USA unter dem Namen `Himalaya´ geläufig ist, zu den gängigsten Brombeer-Sorten. Erste Verwilderungen aus dem Gebiet sind aus dem Jahr 1898 von Milow in Brandenburg Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern und Bregenstedt in Sachsen-Anhalt bekannt (MAASS 1898).
Gegenwärtig weit verbreitet und häufig. Lokal eingebürgert. Vermehrt sich über Ausläufer, Absenker und durch Pseudogamie entstandene Samen.

LG Norbert
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Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien

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Carnifex
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Re: Rubus ID

Beitragvon Carnifex » Dienstag 3. September 2019, 17:10

Ja, ich selber hatte sie auch als R. armeniacus bestimmt. Mir wurde von anderer Seite gesagt, dass sie 'interessant' aussieht, weil sie anscheinend nicht der Form `Theodor Reimers/ Himalaya Giant´ ähnelt. Ein Blatt habe ich mitgenommen, was bräuchte man zu einer genaueren Bestimmung? Stängel hab ich jetzt keinen durchgeschnitten.

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Re: Rubus ID

Beitragvon Jürgen Baldinger » Dienstag 3. September 2019, 17:39

Ideal sind zwei 5 - 10 cm lange Stücke vom Mittelteil eines erstjährigen Triebs (Schössling), das 1 - 2 Laubblätter enthält sowie ein Blütenstand; Notizen zu Habitus, Färbung, Bereifung, Kronblattlänge und -gestalt u. a. m. sind hilfreich. In der EföLS findest Du weitere Tipps, etwa zur besten Sammelzeit.

Für R. armeniacus, eine hier im Osten sehr häufige Art, sprechen auch die roten Kanten der grünlichen oder rötlichen Schösslingsachse und ebensolche Stachelbasen, die ich zu erkennen meine. R. armeniacus weist, etwa im Unterschied zu R. praecox, meist nur wenige 1 - 3 mm braune Flecken auf den handförmigen Schösslingsblättern auf (Pilzbefall), wobei deren Endblättchenrand konvex ist, was meines Wissens nicht bei vielen Rubus-Arten vorkommt; auch ist er ungewellt.
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Re: Rubus ID

Beitragvon Oliver Stöhr » Dienstag 3. September 2019, 20:43

Liebe alle,

ich bin auch kein Batologe, habe aber von Konrad Pagitz die Bestätigung, dass die auf den beigefügten Fotos abgebildete Pflanze Rubus armeniacus ist. Und meiner Meinung schaut diese doch anders aus, als jene die Lorin dokumentiert hat: Die Triebe "meiner" Pflanze sind deutlich kräftiger und haben klar die von Jürgen beschriebenen Stachel- und Achsen-Merkmale. Auch die Blätter resp. Teilblättchen sind deutlich rundlicher mit einer abgerundeten bis schwarz herzförmigen Basis und einer nicht selten ausgezogenen Spitze. Die Blütenstände sind groß und die Bestände dicht und üppig. Leider habe ich die Art nicht im Blütenzustand abgebildet, die Fotos stammen von Ende März 2019 von einem verwilderten Bestand nahe Nussdorf (OT); aber für einen Eindruck reichen sie schon aus. Und: Rubi mit rosafarbenen Blüten gibt es mehrere ;-)

Eine gute Zusammenfassung zu den Merkmalen dieser tw. als invasiv eingestuften Brombeer-Art findet sich übrigens hier: http://www.rubus-sh.de/armeniacus/armeniacus.pdf

Viele Grüße
Oliver
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Re: Rubus ID

Beitragvon Carnifex » Mittwoch 4. September 2019, 16:48

Jetzt wurde R. ulmifolius ins Gespräch gebracht, oder ein Hybride mit dessen Anteilen :)


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