Liebes Forum!
Ich denke bei der ersten Pflanze mehr an
Caryopteris x clandonensis.
Das ist eine Kulturhybride aus den beiden ostasiatischen Arten Graue Bartblume, Caryopteris incana, und Mongolische Bartblume, Caryopteris mongholica. Die Kulturhybride ist um 1930 in West-Clandon in England entstanden. Der Originalklon wurde zu Ehren des Züchters `Arthur Simmonds´ benannt und gilt als der schönste und zugleich frosthärteste der Gattung (ROLOFF & BÄRTELS 1996). Die Sippe wird häufig als Flächendecker und Einfassungshecke genutzt und verwildert vereinzelt daraus - müsste also fertil sein.
Bisherige Funde aus Österreich:
Mehrfach, so bei Münchendorf und Traiskirchen in Niederösterreich (MELZER & BARTA 2001, SAUBERER & TILL 2015), Andorf und Burgkirchen in Oberösterreich (HOHLA 2014), in der Steingasse, Schießstattstraße und Hugbertstraße in der Stadt Salzburg (PILSL & al. 2008), auch sonst mehrfach in Salzburg (ESSL 2003, 2006, 2008, PILSL & al. 2008, PILSL & PFLUGBEIL 2012, HOHLA 2012, KLEESADL & BRANDSTÄTTER 2013), Knittelfeld in der Steiermark (ESSL & RABITSCH 2002), Bretterwandbach bei Matrei in Osttirol (BRANDES 2011) und Bahnhof Inzersdorf und Ecke Kaunitzgasse/Magdalenenstraße in Wien (ADLER & MRKVICKA 2003).
Quellen:
ADLER W. & MRKVICKA Ch. (2003): Die Flora von Wien - gestern und heute – Verlag des Naturhistorischen Mus. Wien, 831 S.
ESSL F. & RABITSCH W. (2002): Neobiota in Österreich. – Wien, Umweltbundesamt; 432 S.
ESSL F. (2003): Bemerkenswerte floristische Funde aus Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark – Linzer biol. Beitr. 0035_2: 935–956.
ESSL F. (2006): Bemerkenswerte floristische Funde aus Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark, Teil IV – Linzer biol. Beitr. 38_2: 1071–1103.
ESSL F. (2008): Bemerkenswerte floristische Funde aus Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark, Teil V – Linzer biol. Beitr. 0040_1: 341–369.
HOHLA M. (2012): Bromus sitchensis - neu für Österreich, Plantago coronopus – neu für Oberösterreich sowie weitere Beiträge zur Kenntnis der Flora des Innviertels – Beiträge zur Flora des Innviertels Stapfia 97: 180–192.
HOHLA M. (2014): Zobodat-Herbarbelege – http://www.zobodat.at/belege.php?id=100397002
KLEESADL G. & G. BRANDSTÄTTER (2013): Erstnachweise von Gefäßpflanzen für Oberösterreich (1990–2012) — Beitr. Naturk. Oberösterreichs 23/1: 131–157.
MELZER H. & BARTA T. (2001): Cotula coronopifolia, die Laugenblume, neu für Österreich und anderes Neue zur Flora von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland - Linzer biol. Beitr. 33/2: 877–903.
PILSL P. & PFLUGBEIL G. (2013): Vorarbeiten an einer Liste der Gefäßpflanzen des Bundeslandes Salzburg, Teil 1: Neophyten – Mitt. Haus der Natur 21: 25–83.
PILSL P., SCHRÖCK Ch., KAISER R., GEWOLF S., NOWOTNY G. & STÖHR O. (2008): Neophytenflora der Stadt Salzburg (Österreich) – Sauteria-Schriftenreihe f. systematische Botanik, Floristik u. Geobotanik 17: 1–596.
ROLOFF A. & BÄRTELS A. (2006): Flora der Gehölze. — 2. Aufl., Ulmer-Verlag, Stuttgart, 844 S.
SAUBERER N. & TILL W. (2015): Die Flora der Stadtgemeinde Traiskirchen in Niederösterreich: eine kommentierte Artenliste der Farn- und Blütenpflanzen. Biodiversität und Naturschutz in Ostösterreich – BCBEA 1/1: 3–63.
Liebe Grüße Norbert