Ornithogalum cf. kochii

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
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Jürgen Baldinger
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Ornithogalum cf. kochii

Beitragvon Jürgen Baldinger » Samstag 28. März 2020, 22:59

Heute, Rauchenwarther Wald, xerothermer Waldrand. Nebenzwiebeln habe ich keine entdeckt, es waren zwar irgendwelche winzigen, ovalen, weißen Bemmerl da, aber das sah eher nach Eiern aus. Auch waren die Zwiebeln seicht, die Blütenstiele kurz. Information zur Fruchtknoten-Farbe gibt es nicht. Die seitlichen Triebe entspringen schon der Zwiebel, dafür braucht es keine Nebenzwiebeln, oder? Könnte es Ornithogalum kochii sein?
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Jürgen Baldinger
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Re: Ornithogalum cf. kochii

Beitragvon Jürgen Baldinger » Sonntag 29. März 2020, 09:09

Moment, zusätzliche, seitliche Zwiebeln, aus denen Triebe sprießen, sind ja vorhanden. Sind das Nebenzwiebeln? Sprießend habe ich diese noch nicht gesehen. Damit würde O. kochii (s. lat.) ausscheiden, vorausgesetzt, die Blütenstiele strecken sich noch. Im Schlüssel käme ich bei wenigen, großen Nebenzwiebeln auf O. umbellatum s. str., was standörtlich wie auch von der Verbreitung her höchst ungewöhnlich wäre.
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kurt nadler
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Re: Ornithogalum cf. kochii

Beitragvon kurt nadler » Sonntag 29. März 2020, 09:33

hab wenig info zu zwiebelmerkmalen. folgende infos gehen daher an der frage ein wenig vorbei, können aber bestimmungsrelevante beiträge liefern:
die letzten jahre gehe ich im ostpannon nach dem rezept vor: im falle von frühblühern genügt die fruchtknotenform zur unterscheidung von pannonicum, wobei beide eher xerotherm stehen. (kochii spreizt die blütenstände deutlich weiter auf als pannonicum; ihre blütezeiten überschneiden sich, wobei kochii wesentlich früher beginnt.)
von den wirklichen anderen umbellatum-sippen unterscheidet zu kochii u.a. die wesentlich spätere blütezeit derer. die immer wieder auftretenden späten, großblütigen umbellatum-formen, deren subspeziesname ich nicht mit sicherheit ansprechen kann (ich archiviere sie derweil als o. umb.) mesophiler standorte weisen oft horstwuchs auf und unterscheiden sich im regelfall auch dadurch von kochii. das hat dann mit den zwiebelmerkmalen zu tun, welche ich aus sentimentalen pflanzenschutzgründen nicht unmittelbar anwende.
ich könnte die sippe von den fotos her nicht ansprechen. mich wundern auch die recht prägenden nebenzwiebel, da die jetzt (bald, ich sah heuer noch keine) blühende kochii ja typisch einzeln(er) wächst.

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Re: Ornithogalum cf. kochii

Beitragvon kurt nadler » Mittwoch 5. Mai 2021, 23:54

ich separiere die hainburg-friedhof´schen ornithogalums einmal vom kernthema (viewtopic.php?f=38&t=2138#p10440), nachdem mich alfred zur vorsicht mit der damaligen, vegetativen kochii-diagnose (download/file.php?id=26138) gemahnt hat. heute war die art blühend verbreitet und das, was ich die letzten jahre in der großregion "ungschaut" (und nach meinem dafürhalten zu recht) als kochii identifiziert hab. es ist die hier oben erwähnt früh blühende sippe von eher trocken-mageren, mehr oder weniger offenen standorten, die auch in den trockenrasen-schutzgebieten gedeiht. die blütengröße und langstieligkeit variiert gewaltig mit der produktivität des jeweiligen kleinstandorts, sowohl im friedhof als auch im eigenen garten, wo ich vor etlichen jahren welche aus einem mausbau-auswurf vom spitzerberg einbrachte.
nun, die unteren äste sind ziemlich lang, und - was ja alfred skeptisch machte - es gibt horstige verdichtungen. sonst ist alles nach eföls. die dort erwähnten "3 umbellatum-formen" schließe ich aus. was ich davon kenne und kultiviere, blüht erheblich später und ist vergleichsweise riesig und stark horstbildend. noch gehe ich daher davon aus, dass das pannonische kochii ("s.l.") dann und wann nebenzwiebelhorste ausbilden darf.
blütenform (breitere bis spitzere enden) und perigonoberseitenfarbe (vereinzelt grünlich) wechseln innerhalb der population.

das erste bis vierte bild zeigen genau den im ersten link aufscheinenden bestand.
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