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Viola kitaibeliana - nochmals

Verfasst: Sonntag 12. April 2020, 09:54
von kurt nadler
Leider hab ich hier keine besonders passablen Fotos dieser Art zusammengebracht. Dennoch möchte ich Euch Viola kitaibeliana in ein paar Bildern aus einem Bestand bei Breitenbrunn, etwas südwestlich des NSG Thenauriegel, vorstellen und dazu exemplarisch ein paar EfÖLS-Merkmale wiedergeben. Siehe auch viewtopic.php?f=23&t=1998&start=10#p9566, zwei Bilder vom 26.3.2020.
Aus meiner Erfahrung von Trockenstandorten in der Grenzregion Nordburgenland/Ost-NÖ würde ich vergleichend mit Viola arvensis folgendes behaupten: weniger bis kein Violett in der (oberen) Krone, Blüten deutlich weniger plan, sondern mehr "hohlraumig", fast immer deutlich kleiner; wesentlich extremere, xerothermere und nährstoffärmere Standorte; im Regelfall kommen die beiden Sippen nicht unmittelbar zusammen.
Ob die Art wirklich stark gefährdet ist, oder doch nur gefährdet, sei dahingestellt.

Betreffend V.k. kann man mit Fischer et al. 2008 durchaus sehr zufrieden sein. (Längenrelation von Kelch- und Kronblättern - naja, schwierig zu interpretieren; ich denke, es ist ohne Freipräparation bei voller Blütenentwicklung gemeint. Aber wo setzt man hinten mit der Messung an?).
Betreffend V.a. kann ich das nicht beurteilen.

Alle Bilder 10.4.2020.

Siehe auch Beiträge von vor meiner Zeit im Forum, insbes. bspw.
viewtopic.php?f=4&t=744&hilit=viola+kitaibeliana
viewtopic.php?f=4&t=191&p=567&hilit=kitaibeliana#p567.
(Ich muss zugeben, dass ich mein Thema ohne historische Recherche hier im Forum verfasst hab und nachträglich ein wenig anpassen musste.)

Re: Viola kitaibeliana - nochmals

Verfasst: Sonntag 12. April 2020, 19:30
von kurt nadler
Auch heute am 12.4.2020 an der SSW-Flanke des mittleren Spitzerbergs auf Löss ein ähnlicher Befund: Viola kitaibeliana am "trockenrasenseitigen" Oberrand einer alten Weingartenbrache in sehr rasiger Begleitvegetation mit ziemlich viel Festuca valesiaca, ganz ohne V. arvensis in der Umgebung. Am anschließenden Schutzgebietsrasen hab ich hingegen keine gefunden. Aber sie sind so dermaßen winzig, dass sie dort im Filz noch schwerer zu entdecken wären als am Lössrasen der Brache.

Re: Viola kitaibeliana - nochmals

Verfasst: Montag 13. April 2020, 09:42
von kurt nadler
und noch unser einziges am eigengrund am spitzerberg (nach dem motto osternestlsuchen) gefundes "mastiges" exemplar: mit fast 5 blattrandkerben und "besonders" länglicher spreite.
(nicht einmal auf diesem leicht ruderal getönten lössstandort (am gestrigen übersichtsfotoausschnitt rechts angrenzend) konnten wir v. arvensis finden. aber ihr vorkommen möchte ich dennoch noch nicht kategorisch ausschließen.)
bilder vom 12.4.2020, sonnhang mittlerer spitzerberg, prellenkirchen.

KORREKTUR vom 15.8.2022: Siehe nachfolgenden damaligen Kommentar vom 26.4. Die letzten Jahre verdichteten sich die Hinweise auf arvensis für diese Zwergpflanzenpopulation bei uns.

Re: Viola kitaibeliana - nochmals

Verfasst: Sonntag 19. April 2020, 11:28
von kurt nadler
gestern, 18.4.2020, 1 exemplar bei einem schnelldurchgang (sammeln von fotobelegen ohne zeit für intensivere bestimmungstätigkeit) im hainburger friedhof "eingefangen": steht spaltenruderal.

Re: Viola kitaibeliana - nochmals

Verfasst: Montag 26. April 2021, 23:40
von kurt nadler
bleibt zu prüfen, heuer hab ich nur arvense gefunden.
auch die vorgezeigte vom eigengrud an der spitzerbergflanke ist meiner ansicht nach nur ein kit.-"imitat", siehe auch im parallelthema viewtopic.php?f=4&t=744&p=16506#p16506 von heute.