Orobanche 2020
- Stefan Lefnaer
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Re: Orobanche 2020
Neben Detailsfotos wäre auch relevant zu wissen, wann diese aufgenommen wurden. Diese Woche oder schon früher?
Re: Orobanche 2020
Hermann Falkner hat geschrieben:Ich hab Orobanche hederae zum ersten Mal in Triest gesehen, vor einigen Jahren, da hab ich den Wiener Standort noch nicht gekannt ;-)
In Triest ist die Art höchst kommun - sogar in Blumenkistln hat er sich wohlgefühlt, wenn's nur Efeu drin gegeben hat ;-)
Sehr interessant! Sind die Angaben in Österreich für N-Tirol und Salzburg zB. richtig? In Graz kommt sie auch im botanischen Garten vor.
lg
- Stefan Lefnaer
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Re: Orobanche 2020
Heute fand ich im Praunsberger Wald (Bez. Korneuburg) ein rund 3/4 Meter hohes Einzelexemplar von Orobanche reticulata auf Carduus crispus. Laut dem Schlüssel in Fischer et al. (2008) handelt es sich um die taxonomisch fragwürdige Unterart O. r. subsp. pallidiflora EN . Hier Fotos:
- Hermann Falkner
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Re: Orobanche 2020
Rocko hat geschrieben:Hermann Falkner hat geschrieben:Ich hab Orobanche hederae zum ersten Mal in Triest gesehen, vor einigen Jahren, da hab ich den Wiener Standort noch nicht gekannt ;-)
In Triest ist die Art höchst kommun - sogar in Blumenkistln hat er sich wohlgefühlt, wenn's nur Efeu drin gegeben hat ;-)
Sehr interessant! Sind die Angaben in Österreich für N-Tirol und Salzburg zB. richtig? In Graz kommt sie auch im botanischen Garten vor.
lg
Ich bin ganz und gar kein Orobanche-Spezialist, ich kann deine Frage leider nicht beantworten.
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Re: Orobanche 2020
Noch zur Frage von Rocko betreffend dem Vorkommen von Orobanche hederae in Salzburg und N-Tirol:
Für Salzburg wurde die Art schon in der älteren Literatur (z.B. Sauter 1879) vom Rainberg im Salzburger Stadtgebiet angegeben. Ich habe dort vor etlichen Jahren gezielt nach dieser Art gesucht und einmal ein einzelnes verdorrtes Individuum mitten im Efeu (schattig wachsend) angetroffen; sehr wahrscheinllich handelt es sich dabei um O. hederae. Bei nachfolgenden Kontrollen konnte ich keine Orobanche dort mehr sehen - ich gehe davon aus, dass O. hederae in Salzburg nun ausgestorben/verschollen ist. Im Salzburger Neophytenkatalog von Pflugbeil & Pilsl (2013) ist diese Art gelistet.
in Nordtirol kommt die Art im botanischen Garten in Innsbruck rezent noch vor, sie dort dort nun schon etliche Jahre bekannt. Ein weiterer (älterer) Nachweis betrifft die Mühlauer Klamm bei Innsbruck.
Hier übrigens noch eine weitere Literaturstelle zu dieser Art:
https://www.zobodat.at/pdf/JoanBot_14_0025-0027.pdf
Viele Grüße
Oliver
Für Salzburg wurde die Art schon in der älteren Literatur (z.B. Sauter 1879) vom Rainberg im Salzburger Stadtgebiet angegeben. Ich habe dort vor etlichen Jahren gezielt nach dieser Art gesucht und einmal ein einzelnes verdorrtes Individuum mitten im Efeu (schattig wachsend) angetroffen; sehr wahrscheinllich handelt es sich dabei um O. hederae. Bei nachfolgenden Kontrollen konnte ich keine Orobanche dort mehr sehen - ich gehe davon aus, dass O. hederae in Salzburg nun ausgestorben/verschollen ist. Im Salzburger Neophytenkatalog von Pflugbeil & Pilsl (2013) ist diese Art gelistet.
in Nordtirol kommt die Art im botanischen Garten in Innsbruck rezent noch vor, sie dort dort nun schon etliche Jahre bekannt. Ein weiterer (älterer) Nachweis betrifft die Mühlauer Klamm bei Innsbruck.
Hier übrigens noch eine weitere Literaturstelle zu dieser Art:
https://www.zobodat.at/pdf/JoanBot_14_0025-0027.pdf
Viele Grüße
Oliver
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Re: Orobanche 2020
Liebe alle,
heute habe ich in Nussdorf Orobanche gracilis am Rande eines Gartens auf kultivierter Genista cf. lydia gesehen. Diese Ginsterart stammt aus SO-Europa, Türkei und Syrien und wird nach Roloff & Bärtels 2018 sehr häufig kultiviert. Ansonsten sieht man Orobanche gracilis ja meist auf Lotus corniculatus, aber in diesem Fall ist diese Art als Wirt auszuschließen (weit und breit ist am Wuchort kein Lotus zu sehen). Schon spannend, dass diese Orobanche bei uns auf fremdländischen Genisteen parasitieren kann!
Viele Grüße
Oliver
heute habe ich in Nussdorf Orobanche gracilis am Rande eines Gartens auf kultivierter Genista cf. lydia gesehen. Diese Ginsterart stammt aus SO-Europa, Türkei und Syrien und wird nach Roloff & Bärtels 2018 sehr häufig kultiviert. Ansonsten sieht man Orobanche gracilis ja meist auf Lotus corniculatus, aber in diesem Fall ist diese Art als Wirt auszuschließen (weit und breit ist am Wuchort kein Lotus zu sehen). Schon spannend, dass diese Orobanche bei uns auf fremdländischen Genisteen parasitieren kann!
Viele Grüße
Oliver
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Re: Orobanche 2020
Renates Orobanche (siehe oben) hat mir keine Ruhe gelassen. Schließlich liegen die Alten Schanzen in meinem Bearbeitungsgebiet und da muss ich ja wissen was dort so vor sich hinwächst. Heute war fast ideales Fotowetter: kein starker Wind, kein Regen, wenige Wolken. Nur Millionen Mücken die auf mich eingefallen sind und mich ständig umkreist haben. Sind die jetzt nach dem Regen geschlüpft? Jedenfalls fand ich die Orobanche. Genauer gesagt mindestens drei Dutzend bei Werk XI, südlich von Werk XII in einer Brache dann nochmals zahlreich. Immer auf Carduus acanthoides. Und es ist, wie schon von Renate vermutet, Orobanche reticulata subsp. pallidiflora EN , in Wien CR . Jedenfalls ein interessanter Fund, denn Adler & Mrkvicka (2003) geben die Art als "sehr selten" für Wien an und nennen nur zwei Fundorte, einer davon von vor hundert Jahren aus dem Prater. Der andere ist rezent und liegt in der Lobau. Hier noch Fotos:
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Re: Orobanche 2020
Heute am Niederschöckl nahe Graz in größerer Anzahl gesehen (etwa 20 Exemplare). Labkraut war reichlich vorhanden, tippe also auf Orobanche caryophyllacea. Oder käme auch O. teucrii in Frage?
Danke und viele Grüße
Burkhard
Danke und viele Grüße
Burkhard
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Re: Orobanche 2020
Wie lang waren die Kro? Geruch?
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Re: Orobanche 2020
Hier noch zwei Bilder (Detail und Umgebung). Geruch hab ich keinen bemerkt (aber auch nicht explizit daran gerochen).
Der Fundort ist übrigens ein Kalkrücken in 1220m Seehöhe.
Viele Grüße
Burkhard
Der Fundort ist übrigens ein Kalkrücken in 1220m Seehöhe.
Viele Grüße
Burkhard
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