Viola und kein Ende ...

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
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Hermann Falkner
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Re: Viola und kein Ende ...

Beitragvon Hermann Falkner » Montag 18. Mai 2020, 21:32

Im Entwurf der 4. Auflage (EfÖOA) steht übrigens, dass das Genom von Viola riviniana zur einen Hälfte dem von V. reichenbachiana entspricht, zur anderen dem von V. canina, also historisch gesehen eine fixierte Hybride (wenn das so richtig formuliert ist?!).
Also kein Wunder, dass bei dieser Merkmalskombination alle drei Arten und mögliche Hybriden genannt wird.

Und ja es stimmt, würde ganz zu Oliver passen, dass es V. canina (oder eine Hybride mit canina) ist! ;-)

kurt nadler
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Re: Viola und kein Ende ...

Beitragvon kurt nadler » Montag 18. Mai 2020, 21:39

das ist ja interessant!! danke für die info!

Oliver Stöhr
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Re: Viola und kein Ende ...

Beitragvon Oliver Stöhr » Montag 18. Mai 2020, 22:13

Liebe alle,
Ich will niemanden schmoren lassen :-) und es stimmt schon - die Grundblätter habe ich unterschlagen, aber nicht bewusst. Werde ich nachliefern. Spannend eure Antworten!
Ich bin gerade in Feldkirch (morgen gehts an den Alpenrhein) daher fasse ich mich kurz. Aber ich habe das Veilchen ohne eigener Vermutung und ohne Hintergedanken als echtes " Rätselveilchen" gepostet.
Noch ad Hermann: ich kenne den Entwurf des Schlüssels zur 4. Auflage nicht - kann man den einsehen?
Viele Grüße
Oliver

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Hermann Falkner
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Re: Viola und kein Ende ...

Beitragvon Hermann Falkner » Montag 18. Mai 2020, 22:47

Kann ich dir schicken! ist von MAF - bitte Mail per PM und ich schicke ;-)

Oliver Stöhr
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Re: Viola und kein Ende ...

Beitragvon Oliver Stöhr » Donnerstag 21. Mai 2020, 21:30

So, jetzt bin ich wieder im Lande und habe die gesammelten Belege dieses Veilchens auf die Grundblätter hin untersucht: Dabei habe ich zwischen 2 und Grundblätter gezählt. In der Nähe der Pflanzen wuchsen übrigens V. riviniana, V. x bavarica (sensu Oliver) und etwas (weiter weg) auch V. canina ssp. canina. Die Sporne schauten übrigens auf allen Pflanzen gleich aus.

Eine Hybride würde ich hier allerdings ausschließen, denn die meisten mir bekannten Viola-Hybriden sind mastig und nicht so zierlich wie die hier gezeigten Pflanzen (sowohl Blätten und Blätter haben ja nur knapp 1 cm Länge/Breite!). Der Bastard aus canina und riviniana wird auch als "hochwüchsig" beschrieben. Erschwerend kommt noch dazu V. reichenbachiana in Osttirol (unerklärlicherweise) sehr selten ist und - soweit ich gesehen habe - in der Umgebung nicht vorkommt.

Fazit des Ganzen: Ich lege das als Viola sp. ab und traue mir beim besten Willen keine Tendenz zu - für mich also ein echtes Veilchenrätsel, das zwangsweise irgendwo im Dunstkreis von V. riviniana, reichenbachiana und caninastehen muss!

Viele Grüße
Oliver


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