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Unbekannt Rose

Verfasst: Samstag 30. Mai 2020, 22:11
von Pri_Mar
mit welcher Rose könnte ich es hier zu tun haben? Gesamthöhe der Rose etwa 1 m
Traiskirchen, 200 msm, Acker/Straßenrand

Re: Unbekannt Rose

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 20:22
von Oliver Stöhr
Schwierig, zumindest für mich, da man u.a. keine Stacheln sieht. Hat diese Rose wirklich ganzrandige, ungeteilte Kelchblätter, wie das auf den Fotos zu vermuten ist? Wenn ja, würde dies das Spektrum der Arten schon markant eingrenzen ...
LG
Oliver

Re: Unbekannt Rose

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 21:42
von Norbert Sauberer
Ich habe diese Rose exakt an dieser Stelle vor ca. 10 Tagen gesammelt und bin bei der Bestimmung auf majalis gekommen.

Re: Unbekannt Rose

Verfasst: Sonntag 31. Mai 2020, 22:22
von Oliver Stöhr
Also tatsächlich ungeteilte Kelchblätter - majalis wirkt dann plausibel.

Re: Unbekannt Rose

Verfasst: Montag 1. Juni 2020, 00:21
von kurt nadler
ich erlaube mir, die am 29.5.2020 nördlich von jois von gudula gefundene rose zur allfälligen bestimmung vorzulegen.
es handelt sich um einen zig m² großen, aber sehr lockeren ausläuferbestand einer hundsrosengroß röslich weiß blühenden, überwiegend siebenblättrigen rose an einer breiten, nur mäßig steilen wegböschung, die ich im glauben, es handelt sich um regelmäßig gehäckselte und damit niedrig gehaltene canina, übersehen hätte, bzw. hatte ich mich nur für die noch weitflächiger wachsende euphorbia salicifolia interessiert. die wuchsform ähnelt gallica, die blüten aber sind deutlich kleiner und sehr andersfarbig.
hab ich wichtige merkmale herzuzeigen vergessen bzw. welche?

Re: Unbekannt Rose

Verfasst: Samstag 6. Juni 2020, 22:21
von kurt nadler
heute waren wir nochmals dort für ein paar weitere aufnahmen:
besonders charakterisitisch sind die roten "riesenstiel"-drüsen am fruchtstiel und -boden. die hatte ich zuletzt nicht fotografiert.
und ergänzung: kein für mich wahrnehmbarer blattduft! auch nicht nach reiben.

Re: Unbekannt Rose

Verfasst: Montag 8. Juni 2020, 10:37
von Alfred
Vielleicht Rosa tomentosa?

LG,
Alfred

Re: Unbekannt Rose

Verfasst: Montag 8. Juni 2020, 12:25
von kurt nadler
danke, alfred. ist nicht ausgeschlossen bzw. seit jeher in der näheren auswahl.
tomentosa sollte laut eföls meist, aber nicht immer längere fruchtstiele haben. tomentosa-blätter sollen meist, aber nicht immer riechen. tomentosa-kelchblätter sollen +/- zurückgeschlagen sein. hier sind sie sehr stark zurückgeschlagen. und sie sollen hinfällig sein - das kann man hier noch nicht sagen. gudula konnte keine in der behaarung der blätter verborgene drüsen finden. eföls deutet für tomentosa einen strauchförmigen wuchs an, auch wenn dies nicht dezidiert behauptet wird. diese rose wächst aber streng rasig.
entweder eföls skizziert die arten nicht umfassend richtig (wenn man so was - grad bei rosen - überhaupt behaupten kann), oder es ist ein hybrid - dessen eltern aber im dunkeln liegen.

Re: Unbekannt Rose

Verfasst: Sonntag 14. Juni 2020, 07:49
von kurt nadler
ergänzungsfotos dieser unbestimmbar bleibenden rose vom 13.6.2020 hier:

Re: Unbekannt Rose

Verfasst: Donnerstag 18. Juni 2020, 09:02
von kurt nadler
ich darf noch alexander mrkvickas rückmeldung (auszug aus dem jüngst erfolgten mailverkehr) hier reinstellen.

"Alles klar – dann wird es wohl die „Rosa trachyphylla“ sensu Beck sein – siehe Anmerkung bei Rosa jundzillii in der EFÖLS.

Ich habe den starken Verdacht, daß diese ausläufertreibenden Rosen, die mit jeweils unterschiedlichen Merkmalsausprägungen in Pannonien immer wieder mal auftreten (Primär-) Hybriden von canina/corymbifera und gallica sind. Habe zur Klärung schon Samen von einigen solchen Sträuchern ausgesät und warte, bis die Jungpflanzen erstmals blühen (Merkmale einheitlich oder variabel ist die dann Frage).

Was es jedenfalls nicht ist, ist R. jundzilii – die gibt es mit hoher Wahrscheinlichkeit in Ö nur im Mühlviertel.

R. tomentosa ist es sicher auch nicht – müßte erstens harzig duften (und dafür Drüsen auf der Blattunterseite haben), zweitens macht die keine flächigen Ausläufer und drittens meidet sie trockene Gegenden eher (ist zB fast unmöglich tomentosa, scabriuscula und villosa in Wien ohne Bewässerung und ohne besten Gartenboden zu kultivieren, da sie fast jeden Sommer teilweise vertrocknen und immer kleiner werden statt zu wachsen).
"

Lit.:
Beck, Flora von Niederösterreich, 1886:
https://www.biodiversitylibrary.org/ite ... 7/mode/1up
https://www.biodiversitylibrary.org/ite ... 7/mode/1up

vielen dank auch an gerhard kleesadl für die erfolgte bestimmungshilfe.