Campanula sp.

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
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Stefan Lefnaer
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Campanula sp.

Beitragvon Stefan Lefnaer » Montag 1. Juni 2020, 21:55

Heute fand ich auf einer Schlagfläche in einem Weinviertler Wald eine Glockenblume. Da diese aufgrund des Regens geschlossene Blüten hat, bin ich mir bei der Bestimmung unsicher. Laut Fischer et al. 2008 würde ich am ehesten auf Campanula patula kommen. Aber ist die am Stängel und auf den Laubblättern so behaart? Ich muss gestehen mir das noch nie genau angesehen zu haben. Die Fotos im Internet sind großteils genauso oberflächlich wie ich und zeigen nur Blüten und Blütenstand. Wer kennst sich da besser aus als ich? Hier Fotos:

20200601_094313.jpg
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20200601_094313.jpg (512.01 KiB) 3204 mal betrachtet
20200601_094324.jpg
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20200601_094324.jpg (300.68 KiB) 3204 mal betrachtet
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20200601_094623.jpg (132.11 KiB) 3204 mal betrachtet
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Hermann Falkner
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Re: Campanula sp.

Beitragvon Hermann Falkner » Montag 1. Juni 2020, 22:36

Nein, nicht C. patula; kann das C. rapunculus sein? die hab ich selbst noch nie gesehen.

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Stefan Lefnaer
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Re: Campanula sp.

Beitragvon Stefan Lefnaer » Montag 1. Juni 2020, 22:53

Die wäre ein Wiederfund für N und ein Neufund für das Weinviertel und daher sehr unwahrscheinlich. Außerdem sollte die die VorB am Grund der BlüStiele haben. Kleine Zähne am Grund der KB meine ich allerdings zu erkennen:

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Re: Campanula sp.

Beitragvon Norbert Griebl » Dienstag 2. Juni 2020, 07:55

Halte ich für eine behaarte Form von C. patula.
Das gibt's bei den meisten kahlen Glockenblumen-Arten, man denke nur an die var. valdensis bei Campanula scheuchzeri (Bild anbei, Bild von Gertrud Tritthart).
LG Norbert
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Campanula.scheuchzeri.var.valdensis.K-Nockberge.Wolfsbachtal.Richtung.Sternspitze .GT.JPG
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Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien

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Re: Campanula sp.

Beitragvon Hermann Falkner » Dienstag 2. Juni 2020, 10:08

Die scheuchzeri var. valdensis hätt ich auch nie für eine scheuchzeri gehalten, sehr interessant, Norbert ;-)
Mir sind solche Formen bisher nicht aufgefallen.

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Re: Campanula sp.

Beitragvon Hermann Falkner » Dienstag 2. Juni 2020, 10:30

... kommt mir trotzdem so "un-patulös" vor:
auf biolib.cz (von Experten bestimmt) gibt's leider auch nicht viel erhellendes:
https://www.biolib.cz/en/taxon/id41212/

Die kleinen Zähne am Grund der KB bild ich mir auch ein zu sehen. Wär also schon einen genaueren Check wert. Wär nicht dein erster Sensationsfund, Stefan ;-)

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Re: Campanula sp.

Beitragvon Peter Pilsl » Mittwoch 3. Juni 2020, 08:15

Ich kenne stärker behaarte Campanula patula aus Salzburg mehrfach, speziell an trockeneren Standorten
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Re: Campanula sp.

Beitragvon kurt nadler » Mittwoch 3. Juni 2020, 11:00

In Prellenkirchen ist C. patula so behaart wie Deine. Das weiß ich nicht von Behaarungsanalysen oder gar Bestimmungsübungen, sondern vom Gartln - wenn man mit der Nase beim Beete-Ausrupfen weit unten ist und alles vorm Rupfen kritisch sichtet, damit nix Falsches dabei ist. C. patula ist dabei streng geschützt.

Man verzeihe mir die elendigen Fotos: aber so schaut C. rapunculus am Hackelsberg (20.4.2019) aus:
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P1600465 hackelsberg campanula rapunculus.JPG
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P1600465 hackelsberg campanula rapunculus.JPG (1.06 MiB) 3110 mal betrachtet
P1600466 hackelsberg campanula rapunculus.JPG
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Re: Campanula sp.

Beitragvon Hermann Falkner » Mittwoch 3. Juni 2020, 12:18

Danke, Kurt - "super" Foto, die Qualität ist nicht so wichtig, aber man erkennt gut den Unterschied im Habitus ;-) also schon ganz anders als patula!

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Re: Campanula sp.

Beitragvon kurt nadler » Mittwoch 3. Juni 2020, 16:32

Ja, irgendwie die Einzelteile jeweils (recht) ähnlich, aber deren Zusammenstellung ganz anders.
Und dann auch noch der Standort - der ganz anders als bei C. patula.
Aber ich kenn ja nur den einen, und den wiederum nur, da mir Kollege Niklfeld dankenswerterweise bei der Exkursionsvorbereitung für April 2019 in Sachen Hackelsberg-Besonderheiten unter die Arme gegriffen hatte.


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