Forum Flora Austria

Wertes Forum!
Dieses Schneeglöckchen hat mir viel zu breite Blätter für nivalis.
Könnte das G. woronovii sein?
(elwesii sollte ja mehr Grün auf den inneren Blütenhüllblättern haben, oder?)
Gefunden in einem siedlungsnahen Laubwald - mglw. Gartenabfall

Ich kann zwar erst seit kurzem G. nivalis von G. elwesii unterscheiden; aber unter Zuhilfenahme von Rothmaler, Exkursionflora von Deutschland, Zier- und Nutzpflanzen würde ich eher auf G. lagodechianus kommen - oder wenn nicht diese Art, dann G. transcaucasicus. G. woronowii kann man wohl fast ausschliessen.

Diakritische Merkmale:
- Blätter vor Entfaltung flach eingerollt (G. lagodechianus) oder flach aneinanderliegend wie bei G. nivalis (auf diesem Ast käme man zu G. transcaucasicus)
- Blätter eher glänzend (das wäre bei G. lagodechianus) oder matt bis leicht glänzend (G. transcaucasicus)
- grüner Fleck auf den inneren Hüllblättern: bei G. lagodechianus meist V-förmig, bei G. transcaucasicus U- bis V-förmig, jedenfalls aber "oben abgerundet" (was auch immer genau damit gemeint ist) - da sieht man am Bild nicht genug bzw. ist die Merkmalsbeschreibung bei Rothmaler für mich auch nicht ganz eindeutig

Eventuell auch in Frage käme G. rizehensis ("Schwester" - im Schlüssel! - von G. lagodechianus, aber matte Blätter und meist U-fmg grüner Fleck). Bei G. woronowii muss der grüne Fleck "oben flach" sein, das sind sie wirklich, wie die Wiki-Bilder zeigen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Woronow-S ... 3%B6ckchen
G. woronowii kann man also wohl sicher ausschliessen.

Es gibt zu allen diesen Arten auch viele Bilder im Internet, aber so beim schnellen Durchklicken ausschliessen trauen würd ich mich hier nur G. woronowii (und natürlich G. elwesii, da passt der grüne Fleck auch nicht).

Herzlichen Dank. Das werd ich mir morgen genauer anschauen....

Hallo zusammen,

für mich schaut das schon sehr nach Galanthus woronowii aus, u.a. mit dem Schlüssel in Blumen in Schwaben kommt man dort hin.

Zum Vergleich hier noch Fotos von Norbert Griebl und mir: viewtopic.php?f=10&t=1989&p=9313&hilit=woronowii#p9313

Der grüne Fleck auf den inneren Blütenhüllblättern muss mE am oberen Ende nicht immer flach sein, wie dies auch einige Bilder im Netz oder dem Bild von Norbert zu sehen ist. Überhaupt dürfte dieser grüne Fleck hier sehr variabel ausgestaltet sein ...

Viele Grüße
Oliver

Oliver, ich vertraue ganz deinem Urteil ;-) ich hab wenig Erfahrung mit der Gattung (und auch mit dem "richtig lesen" des doch etwas anderen Rothmaler-Schlüssels)

Ich habe heute diesen Standort von MP aufgesucht, da ich dieses sagenumwogene "Kaukasus-Schneeglöckchen" bisher noch nie bewusst wahrgenommen habe. Nach sorgfältiger Analyse, soweit es halt für einen Galanthus-Laien möglich ist, komme ich nicht umhin zu meinen, dass es sich tatsächlich um Galanthus woronowii handeln müsste. Die Laubblätter sind grün und nicht blaugrün, sie sind zwischen 1,1 bis 1,7 cm breit und die grünen Flecken auf den inneren Tepalen bilden kein V, sondern - sind je nach Perspektive - flach rundlich bis gerade abgeschnitten. Die grünen Flecken auf der Innenseite der inneren Tepalen sind ca. nur ein Drittel so lang wie das Tepalum. Zudem fiel mir ein außergewöhnlich starker süßlicher Duft der Blüten auf, den ich so von Galanthus nivalis bisher nicht kenne. Anbei ein paar Ansichten.

Im Vergleich mit Galanthus nivalis:

und hier noch nivalis alleine (man beachte das ausgedehnte grün auf der Innenseite der inneren Tepalen):

schöne analyse!
wohl wieder eine neue art für dein UG!

Ja, das stimmt! Nun sind es drei Galanthus-Arten. Schon länger ist uns ja das verwilderte elwesii im Schlosspark Tribuswinkel bekannt.