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Re: Breitenlee - wenig zu finden - und das unbekannt

Verfasst: Montag 12. April 2021, 18:42
von Norbert Griebl
Liebe Alle,
ich würde bei dem ersten Kreuzblütler auf Arabis auriculata tippen.
LG Norbert

Re: Breitenlee - wenig zu finden - und das unbekannt

Verfasst: Montag 12. April 2021, 18:45
von Stefan Lefnaer
A. auriculata sollte aber einen dicht mit Sternhaaren besetzen Stängel und stängelumfassende LB haben.

Re: Breitenlee - wenig zu finden - und das unbekannt

Verfasst: Montag 12. April 2021, 21:02
von kurt nadler
capsella ist für die ersten 2 fotos wirklich auszuschließen, arabis kenne ich leider noch nicht, muss ich bei meinen spärlichen begegnungen immer hinbestimmen.
zum vergleich aktuelle arabidopsis thaliana:
tendentiell mit geringerer stängelbelaubung als bei renate.

Re: Breitenlee - wenig zu finden - und das unbekannt

Verfasst: Donnerstag 5. August 2021, 07:38
von Stefan Lefnaer
Auch eine Vereinsexkursion auf den ehem. Verschiebebahnhof Breitenlee ist geplant:

Ankündigung
Veranstaltungsliste

Re: Breitenlee - wenig zu finden - und das unbekannt

Verfasst: Samstag 4. September 2021, 20:07
von Stefan Lefnaer
Ich hänge hier einfach meine Bilder von der Vereinsexkursion heute dran. Ich habe nur das fotografiert, was ich dort noch nicht kannte - und das war einiges! Zuerst auf der bekannten schottrigen Fläche neben dem ehemaligen Rübenladenplatz Euphrasia stricta  VU :

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Im Wäldchen daneben fand ich Thymus pulegioides neu für Qu. 7764-2:

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Den Nordwestteil nächst der Deponie Rautenweg kannte ich noch gar nicht. Die Fläche dort, früher wohl ein Gleisfeld, jetzt wird sie beweidet, ist sehr eindrucksvoll mit massenhaft Artemisia pontica  VU  (neu für Qu. 7764-2):

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Allium angulosum  EN  gibt es auch zahlreich (neu für Qu. 7764-2):

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Zwischendurch fand ich ein Individuum von Chenopodium giganteum (oder was ich halt dafür halte, mit dem Schlüssel in der Exkursionflora lässt es sich ja nicht bestimmen; neu für Qu. 7764-2):

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Dann stieß ich auf eine Art die mir bekannt vorkam, ich kenne sie nämlich aus Istrien: Clematis viticella. Es dürfte sich um eine verwilderte Zierpflanze handeln, allerdings recht weit von der nächsten Siedlung entfernt. Laut Norberts Neophyten-Buch sind Verwilderungen dieser Art schon aus Niederösterreich (bei Laxenburg) und Oberösterreich bekannt. Möglicherweise ist sie dort schon lange vorhanden, vielleicht hat sie ja ein Bahnwärter seinerzeit vor seinem nicht mehr existenten Wärterhäuschen angepflanzt gehabt.

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Re: Breitenlee - wenig zu finden - und das unbekannt

Verfasst: Montag 6. September 2021, 14:41
von peterbiskup
2021-0903 ÖFE Breitenlee Bahnhof

Zum von Th. Haberler vermuteten und bis zum Sonnenuntergang verzweifelt gesuchten Selinum silaifolium:

Einige der Teilnehmer haben v.a. im letzten Exkursions-Teilbereich ca. 250m östl der S2 in einer leicht versaumten Glatthaferwiese eine Apiacea ca. mit AM + zu bestimmen versucht. Soweit ich aufgepasst habe, non det., mit Vermutungen zu Peucedanum alsaticum etc.. Die Bestimmung mit Blühtrieb im Frühsommer ist natürlich eindeutiger, jetzt nur anhand der GrundB natürlich Kaffeesudlesen.

Das https://de.wikipedia.org/wiki/Silaubl%C ... Brenndolde, kenne ich nicht und in EFÖLS 2008 nicht enthalten.
Aber im Vergleich mit den Bildern scheint das übereinzustimmen: Blattschnitt sehr ähnlich. Stark rinnige Rachis (zumindest bis zum ersten Fiederpaar).

https://de.wikipedia.org/wiki/Els%C3%A4 ... Herbar.jpg - Blattschnitt Fiedern 3.Ordnung vglw. schmäler linealischer und bis zum Grund geteilt (fast fiederschnittig), und einander nicht überdeckend. EFÖLS 2008 sagt LB am rand u auf Adern behaart (die vorliegende ist da schwach borstig im Binokular erkennbar).

Zu welchem Ergebniss kommen die Anderen?

Re: Breitenlee - wenig zu finden - und das unbekannt

Verfasst: Montag 6. September 2021, 18:12
von Hermann Falkner
Zur Apiaceae von Peter muss ich mich leider enthalten, da trau ich mich zu vegetativen Pflanzen gar nix sagen, erst recht nicht zu solchen, die ich nicht mal blühend kenne.

Von mir lediglich auch noch ein paar Eindrücke von dieser tollen Exkursion:

ad Allium angulosum:
Hab ich auch noch nicht gekannt, in dieser Ecke war ich auch noch nie!
Die Art ist in der Oberen Lobau selten, ich kenne einen vergleichsweise winzigen und durch Badegäste bedrohten Standort an der Panozzalacke (es gibt womöglich mehrere), sowie kürzlich hab ich auf dem Weg zur Donauinsel-Exkursion am linken Ufer der Neuen Donau, quasi "vis-à-vis" von der Panozzalacke, ein kleines Vorkommen entdeckt - das sind die nächstgelegenen mir bekannten Fundpunkte (die Wien-Flora von Adler/Mrkvicka erwähnt aber Breitenlee auch). Der Bestand in Breitenlee ist verglichen damit jedenfalls regelrecht üppig!

Eine kleine Auswahl weiterer gezeigter Raritäten - Centaurium littorale:
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Thymelaea passerina:
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Seseli campestre:
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Artemisia repens = Artemisia austriaca var. advena:
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Bei dieser drüsigen, aber kaum duftenden Rose mit engem Griffelkanal haben sich die Experten auf Rosa cf. agrestis verständigt, und auch darauf, dass die Bestimmung am besten von Alexander Mrkvicka überprüft werden sollte :-) hübsch ist sie jedenfalls:
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Am Heimweg - die letzten Exkursionsteilnehmer waren da schon im Bus - hab ich im Ostteil des Frachtenbahnhofs dann auch noch 2 Individuen von Lavatera thuringiaca = Malva thuringiaca gefunden - die ist natürlich für das Gebiet bekannt, aber während der "offiziellen" Exkursion ist sie uns nicht untergekommen (bzw. falls ja, dann hab ich's nicht mitgekriegt):
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Dieser Bereich ist eigentlich vor einigen Jahren entbuscht worden, die Goldruten (übrigens durchwegs Solidago canadensis) profitieren davon aber natürlich ebenso wie seltenere Arten.

Und schliesslich zum Abschluss (und auf speziellen Wunsch von Erika ;-) noch die Pinzgauer Bergziegen am "Beag aus Mist" der MA48 (begrünte Schlackendeponie der Verbrennungsreste aus der Müllverbrennungsanlage):
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Re: Breitenlee - wenig zu finden - und das unbekannt

Verfasst: Montag 6. September 2021, 18:23
von Oliver Stöhr
Bei Rosa cf agrestis bin ich skeptisch, denn die hätte einen deutlich erkennbaren Drüsenbesatz an der Rhachis und den Blättchen, außerdem wären die Blättchenbasen keilförmig verschmälert und nicht abgerundet (siehe Fotos im Netz).
Lg
Oliver

Re: Breitenlee - wenig zu finden - und das unbekannt

Verfasst: Montag 6. September 2021, 19:57
von Hermann Falkner
Oliver Stöhr hat geschrieben:Bei Rosa cf agrestis bin ich skeptisch, denn die hätte einen deutlich erkennbaren Drüsenbesatz an der Rhachis und den Blättchen, außerdem wären die Blättchenbasen keilförmig verschmälert und nicht abgerundet (siehe Fotos im Netz).
Lg
Oliver

Es ist eh lang herumdiskutiert worden, aber die andren Bestimmungswege haben auch nicht gut gepasst. Müsste sich halt ein Spezialist nochmals genauer anschaun (vor Ort, oder im Herbar, wobei ich nicht weiss, ob jemand einen Beleg gemacht hat).

Re: Breitenlee - wenig zu finden - und das unbekannt

Verfasst: Montag 6. September 2021, 23:52
von spirry5
[quote="peterbiskup"]2021-0903 ÖFE Breitenlee Bahnhof

Zum von Th. Haberler vermuteten und bis zum Sonnenuntergang verzweifelt gesuchten Selinum silaifolium:

"Einige der Teilnehmer haben v.a. im letzten Exkursions-Teilbereich ca. 250m östl der S2 in einer leicht versaumten Glatthaferwiese eine Apiacea ca. mit AM + zu bestimmen versucht. Soweit ich aufgepasst habe, non det., mit Vermutungen zu Peucedanum alsaticum etc.. Die Bestimmung mit Blühtrieb im Frühsommer ist natürlich eindeutiger, jetzt nur anhand der GrundB natürlich Kaffeesudlesen."

Ich zeige Euch ein paar Fotos von Cnidium silaifolium, wie sie mir Thomas Barta am 2.8.2019 gezeigt hat, etwa 100m südöstlich einer von uns gesehenen Allium angulosum-Herde, gegenüber des Einschnitts der Deponie Rautenweg (GPS: 48° 15' 56,592" N 16° 29' 6,684" O, wie auch in Neilreichia Band 11 nachzuschauen): Die Blätter sind tatsächlich schmäler als bei der aufgefundenen Apiaceae! Leider ist das erste Foto ohne Blitz unscharf, aber um die Stelle zu finden stelle ich es hinein.
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DSCN0885 Kopie.JPG (1.37 MiB) 4497 mal betrachtet
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DSCN0892 Kopie.JPG (1.37 MiB) 4497 mal betrachtet
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DSCN0891 Kopie.JPG (1.34 MiB) 4497 mal betrachtet
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