Dactylorhiza im Seidlwinkltal
- Georg Pflugbeil
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Dactylorhiza im Seidlwinkltal
Liebe Kollegen,
ich habe gestern im Seidlwinkltal 2 Dactylorhizen gefunden, bei deren Bestimmung ich nicht ganz sicher bin.
Die erste erinnert an traunsteineri, doch ist es vermutlich nur eine schmächtige majalis. Die Blätter sind jedoch recht schmal und nicht in der Mitte am breitesten. Was meint ihr dazu? Sie stand auf gut 1500m in einem bürstlingreichen "Moorfläche".
Die zweite macht mir Kopfzerbrechen. Sie stand an einem Bachufer auf gleicher Höhe, eher kalkig. Habituell hätte man majalis gesagt, doch die Blüten sind seltsam. Sie sehe aus wie bei fuchsii, sind aber recht klein gewesen. Außerdem ist der Blütenstand sehr dicht, auffallend konisch verschmälert und die Blüten sind teilweise verdreht. Kann es sich hierbei um eine Gattungshybride mit Gymnadenia handeln? Der Blütenstand hat doch große Ähnlichkeiten und die Blüten sind bei der Gattung iwS auch verdreht. Oder ist es fuchsii x majalis?
Danke und lg,
Georg
ich habe gestern im Seidlwinkltal 2 Dactylorhizen gefunden, bei deren Bestimmung ich nicht ganz sicher bin.
Die erste erinnert an traunsteineri, doch ist es vermutlich nur eine schmächtige majalis. Die Blätter sind jedoch recht schmal und nicht in der Mitte am breitesten. Was meint ihr dazu? Sie stand auf gut 1500m in einem bürstlingreichen "Moorfläche".
Die zweite macht mir Kopfzerbrechen. Sie stand an einem Bachufer auf gleicher Höhe, eher kalkig. Habituell hätte man majalis gesagt, doch die Blüten sind seltsam. Sie sehe aus wie bei fuchsii, sind aber recht klein gewesen. Außerdem ist der Blütenstand sehr dicht, auffallend konisch verschmälert und die Blüten sind teilweise verdreht. Kann es sich hierbei um eine Gattungshybride mit Gymnadenia handeln? Der Blütenstand hat doch große Ähnlichkeiten und die Blüten sind bei der Gattung iwS auch verdreht. Oder ist es fuchsii x majalis?
Danke und lg,
Georg
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lg, Georg
- Norbert Griebl
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Re: Dactylorhiza im Seidlwinkltal
Servus Georg,
bei der zweiten Pflanze würde ich auf eine Dactylorhiza fuchsii x D. majalis subsp. alpestris tippen.
Eine Gattungshybride mit Gymnadenia würde ich hier nicht sehen.
Bei der ersten Pflanze würde ich, wenn die auf Kalk vorkäme, auf Beteiligung von D. lapponica schließen.
Da es aber ein Bürstlingrasen war, kann man D. lapponica eher ausschließen, wahrscheinlich auch traunsteineri.
Würde daher nur mehr majalis überbleiben.
Alles aber in der Möglichkeitsform, denn Einzelpflanzen bei Dactylorhiza zu bestimmen ist immer ein Auftrag.
LG Norbert
bei der zweiten Pflanze würde ich auf eine Dactylorhiza fuchsii x D. majalis subsp. alpestris tippen.
Eine Gattungshybride mit Gymnadenia würde ich hier nicht sehen.
Bei der ersten Pflanze würde ich, wenn die auf Kalk vorkäme, auf Beteiligung von D. lapponica schließen.
Da es aber ein Bürstlingrasen war, kann man D. lapponica eher ausschließen, wahrscheinlich auch traunsteineri.
Würde daher nur mehr majalis überbleiben.
Alles aber in der Möglichkeitsform, denn Einzelpflanzen bei Dactylorhiza zu bestimmen ist immer ein Auftrag.
LG Norbert
Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien
- Georg Pflugbeil
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Re: Dactylorhiza im Seidlwinkltal
Hallo Norbert!
Vielen Dank für deine Antwort!
Gut, bei der zweiten Pflanze hatte mich einfach nur die Kleinblütigkeit und die verdrehten Blüten verwirrt. Aber die Hybride von fuchsii und majalis subsp. alpestris (steht dort häufig) passt mir sehr gut.
Bei der ersten Pflanze ist das mit der Geologie schwierig. Dort kommt Kalk und Silikat gemischt vor. Direkt neben dieser wuchsen noch Gymnadenia conopsea, Listera ovata und Coeloglossum viride. Nicht weit entfernt war sogar Carex davalliana, also basenreich könnte es schon auch gewesen sein an diesem Fleck.
Vielen Dank für deine Antwort!
Gut, bei der zweiten Pflanze hatte mich einfach nur die Kleinblütigkeit und die verdrehten Blüten verwirrt. Aber die Hybride von fuchsii und majalis subsp. alpestris (steht dort häufig) passt mir sehr gut.
Bei der ersten Pflanze ist das mit der Geologie schwierig. Dort kommt Kalk und Silikat gemischt vor. Direkt neben dieser wuchsen noch Gymnadenia conopsea, Listera ovata und Coeloglossum viride. Nicht weit entfernt war sogar Carex davalliana, also basenreich könnte es schon auch gewesen sein an diesem Fleck.
lg, Georg
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Re: Dactylorhiza im Seidlwinkltal
gudula hat vor ein paar jahren eine dactylorhiza-population in subalpinen quellfluren des oberen seidlwinkltals dokumentiert. kann wer was genaueres sagen (und begründen) als majalis agg. bzw. s.l.?
alpestris, lapponica, traunsteineri passen nicht. die in mancher infoquelle etwas ähnliche russowii ist für die alpen unsicher. eine hybride hätte keine benachbarten eltern, es sei denn, jemand meint, dass die individuen verschiedenen taxa angehören.
alpestris, lapponica, traunsteineri passen nicht. die in mancher infoquelle etwas ähnliche russowii ist für die alpen unsicher. eine hybride hätte keine benachbarten eltern, es sei denn, jemand meint, dass die individuen verschiedenen taxa angehören.
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