Forum Flora Austria

In Breitenlee auf der Exkursion fanden wir heute folgende Art, die keiner bestimmen konnte. Hat wer Ideen? Die Laubblätter von Rorippa austriaca sehen zwar ähnlich aus, sind aber mehr stängelumfassend.

schaut zumindest senecio-artig bzw. korbblütlerig aus, ich habe aber auch keine idee.

Als Teilnehmer der Exkursion habe ich etwas recherchiert: Es kann nach dem leichten Meerrettich-Geschmack nur eine Brassicaceae sein: Lepidium latifolium passt am ehesten: wechselständige Beblätterung, starke weiße Nervatur der Blätter, diese leicht gekerbt. Sie kam einmal auf den Saliterwiesen in Zwingendorf und in einem feuchtem Ödland S Jois vor, vielleicht natürliches Vorkommen/Archeophyt. Bei Jois gab es einen Massenbestand bis das Areal vor einigen Jahren Bauland wurde. 2020 haben Th. Barta und ich danach gesucht und noch ein kümmerliches Exemplar am Rand des Schotterweges gefunden. Bei Markgrafneusiedl wächst die Art in einer Schottergrube. In Nordamerika ist sie ein invasiver Neophyt. An der Ostseeküste nimmt sie zu.

Also da bin ich skeptisch. Ich kann auf den Vergleichsfotos von Lepidium latifolium im Internet nirgendswo diese markanten Öhrchen am Blattgrund sehen. Und stark bereift war der Stängel bei unseren Pflanzen auch nicht.

Hier noch ein weiteres Foto:

Nachtrag: Lepidium latifolium soll ausgesprochen scharf schmecken!

Sind die Öhrchen bei Rorippa austriaca nicht sehr variabel? Laut Exkursionsflora sollen die Blätter "mit geöhrten Grund halbstängelumfassend" sein, auf Fotos sind sie zum Teil aber deutlich stängelumfassend. Vielleicht ist das ein Fall, bei dem sie umgekehrt nur schwach ausgeprägt sind.

möglicherweise untypisches Sisymbrium strictissimum,

siehe auch letztes Bild hier: http://www.gerhard.nitter.de/Steckbrief ... simum.html

diese art hätte ich nach dem kreuzblütlerverweis heute früh auch geprüft - aber negativ: das laub erscheint mir bei dieser art konsequent gestielt und die belaubung und wuchsform geht sich für sisy. meines erchatens nicht aus.

Ich habe den Beleg nochmals geprüft. Die sehr kurze Bewimperung beider Blattseiten und der grüne Stängel sprechen klar für Rorippa austriaca. Nur die Nebentriebansätze in den oberen Blattachseln und die Stielung der unteren Blätter würden für Lepidium latifolium sprechen. Der scharfe Geschmack ist nur bei jungen Austrieben von Lepidium zu merken.