Forum Flora Austria

Liebes Forum,
Mein Mann Norbert bringt mir oft recht seltsame Pflanzen heim: Hier eine Mistel, sehr dunkelgrün, sehr schmalblättrig, Steinkern grün und weißadrig und gar nicht höckrig, mit einem Keimling. Die Äste durchwegs hängend, schlaff und dünn. ... dann wächst die auch noch auf einem Laubbaum: Sorbus aria. Gibts vielleicht noch eine dritte Viscum laxum Unterart die sich auf Laubbäume verirrt? Verirrt sich vielleicht Viscum laxum ssp. abietis manchmal auf Laubbäume und ist dann schmalblättrig? ...
Freu mich auf eure Antworten.
LG Maria

Hallo Maria!

Hier ein paar Impulse dazu:

https://www.researchgate.net/profile/Ko ... ion_detail

https://www.research-collection.ethz.ch ... 125-02.pdf

Übrigens gibt es ein älteres Paper aus 1977 mit dem Titel:
An extraordinary finding of white mistletoe (Viscum album L.) [on Sorbus aria]

Ich weiß nicht ob die von dir angeführten morphologischen Merkmale wirklich relevant sind - ich unterscheide die Unterarten in der Regel anhand der Trägerbäume (nicht zuletzt auch deshalb weil die Pflanzen oft unerreichbar in den Kronen wachsen). Und habe V. laxum ssp. album schon in verschiedensten morphologischen Ausprägungen gesehen wie auch auf vielen unterschiedlichen Laubgehölzen (bis hin zu Prunus spinosa und Berberis vulgaris!).

Lg
Oliver

Vielen Dank, Oliver!
Vor allem dein erster Link (Artikel von Grazi u. Urech) war mir jetzt sehr hilfreich. Dort ist für Viscum album subsp. album folgendes sicheres Merkmal angegeben: Kern und Schleimschicht sind mit dem Exocarp fest verbunden, der Kern lässt sich nur mit ziehenden Schleimfäden aus der "Haut" lösen. Das trifft auch bei meiner Mistel zu. Ich schließe daraus: Das äußere Erscheinungsbild von Viscum album subsp. album ist sehr variabel.
Noch eine Frage zur Nomenklatur: In den meisten Büchern und Artikeln, die ich mir zum Thema angeschaut habe, werden die drei heimischen Misteln als Unterarten von Viscum album geführt. Nicht in der EFÖLS 2008. Was ist da gängige Lehrmeinung?
LG
Maria