Euphrasia vom Defreggental

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
Oliver Stöhr
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Euphrasia vom Defreggental

Beitragvon Oliver Stöhr » Sonntag 28. November 2021, 17:30

Bei dieser heuer aufgefundenen Euphrasia bin ich am Tüfteln hinsichtlich der Artansprache. Die Pflanzen wuchsen recht zahlreich nahe der Patscheralm (ca. 1600 msm) am Rand der Schwarzach in alluvial geprägten Uferzonen (Substrat dort überwiegend silikatisch) und waren recht einheitlich ausgebildet; auffallend waren v.a. die kleinen, sich nicht während der Anthese vergrößernden Blüten (Belege sind vorhanden).
Was meint Ihr?

Viele Grüße
Oliver
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kurt nadler
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Re: Euphrasia vom Defreggental

Beitragvon kurt nadler » Sonntag 28. November 2021, 19:36

antwort wird von mir wieder einmal keine kommen, dagegen die frage, ob man übergangsformen deswegen ausschließen kann, dass umgebend keine anderen euphrasia-taxa standen. (ich denke hier wieder an die stubalm, wo zwischen den etlichen artvorkommen überall zwischenformen(zonen) vorhanden waren.)

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Norbert Griebl
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Re: Euphrasia vom Defreggental

Beitragvon Norbert Griebl » Montag 29. November 2021, 08:49

…..auf den ersten Blick hat die Pflanze Merkmale von E. officinalis und E. salisburgensis.
Möglicherweise also eine E. x schinzii, die bereits aus Nordtirol und Vorarlberg bekannt ist.

LG Norbert
Je größer ein Mensch ist, desto mehr neigt er dazu, sich vor einer Blume niederzuknien

Ernst Vitek
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Re: Euphrasia vom Defreggental

Beitragvon Ernst Vitek » Montag 29. November 2021, 10:26

Es ist nicht einfach nur mit den Fotos Euphrasien zu bestimmen - manchmal selbst mit Beleg ein Problem ...

Es gibt zwei Möglichkeiten: Euphrais salisburgensis und Eu. stricta.

Für E. salisburgensis: Blüten vom ± kleinblütigen Typus (Griffel krümmt sich sehr rasch ein). Blattform untypisch - kann aber so sein. Beim ersten Bild ganz oben kann das "Blattrandmerkmal" erahnt werden.
Nicht zu sehen: Kapsel sollte auf der Fläche kahl sein.

Für E. stricta: Keilige Blattbasis - aber nicht sehr typisch. Bei den Alpinen Zwergformen von stricta ist vieles möglich - die werden viel "weicher" als die normalen Formen und haben dann auch kleinere Blüten. Der Griffel schaut immerhin am Anfang aus der Blüte heraus. Grüne Farbe (salisburgensis meist stärker mit Anthocyan und daher oft etwas rötlich). 1600 m ist relativ hoch, aber möglich.

Nach Abwägung der Möglichkeiten würde ich eher Eu. salisburgensis annehmen. Die kann in Alluvionen - da ist gemischtes Substrat, und dann schaut sie sehr untypisch aus.

Bitte Kapselmerkmal prüfen!

Beste Grüße
Ernst

Oliver Stöhr
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Re: Euphrasia vom Defreggental

Beitragvon Oliver Stöhr » Montag 29. November 2021, 20:21

Danke Norbert und Ernst!

Man lernt ja nie aus - und an sich kenne ich beide Arten, wenn sie typisch ausgebildet sind. Aber eine E. salisburgensis hätte hier nicht wirklich vermutet, nicht zuletzt aufgrund des wirklich nicht typischen Blattrandmerkmals. Aber der Standort spricht schon eher für diese und weniger für E. stricta.

Das Kapselmerkmal werde ich am Beleg noch prüfen - derzeit ist der noch irgendwo in den Stapeln von heuer verschollen ...

Viele Grüße
Oliver


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