Digitalis - Kaltenleutgeben, NÖ

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
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2045
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Digitalis - Kaltenleutgeben, NÖ

Beitragvon 2045 » Donnerstag 29. Juni 2017, 18:18

Heute, 29.06.2017 wurde von Kaltenleutgeben, NÖ, durch den ehemaligen Steinbruch Flössl, die Wiese bei der Vereinsquelle besucht.
Im obersten Bereich des ehemaligen Flössl-Steinbruches gibt es eine größere Population (mindestens 50 Pflanzen) von schon verblühenden Digitalis Pflanzen.
Die Pflanzen sind ganz kleinblütig und haben zumindest eine Ähnlichkeit mit Digitalis lutea.
Diese Art kommt aber offenbar nicht im Osten vor. Somit bleibt eigentlich nichts mehr über, was diese Pflanzen sein können.Oder habe ich einen Fehler begangen?
Die nächste Siedlung mit Gärten ist mindestens 700 Meter Luftlinie entfernt, Gartenflüchtling daher eher unwahrscheinlich.
Hier besteht vermutlich der Verdacht, das ein fleißiger Gärtner mitgeholfen hat und das ganze noch dazu eine nicht heimische Art ist.
Der in unmittelbarer Nähe befindliche Standort von Helleborus foetidus erscheint dann natürlich auch in einem etwas anderen Licht, wobei das nächste bekannte Vorkommen beim Teufelsstein rund 900 Meter Luftlinie entfernt ist.

LG Markus
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Hermann Falkner
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Re: Digitalis - Kaltenleutgeben, NÖ

Beitragvon Hermann Falkner » Donnerstag 29. Juni 2017, 19:30

Mysteriös. Digitalis lutea wär aber eine sehr grosse Überraschung, wird auch nicht wirklich bei uns kultiviert (?), müsste absichtlich ausgebracht sein...

Oliver Stöhr
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Re: Digitalis - Kaltenleutgeben, NÖ

Beitragvon Oliver Stöhr » Donnerstag 29. Juni 2017, 20:19

Hallo,

ich meine auch, das es sich D. lutea handelt. In der EFÖLS 2008 ist die Art in Klammer auch für NÖ. angegeben, worauf sich diese Angabe bezieht, wäre bei H. Niklfeld nachzufragen. Ev. bezieht sie sich auf die (älteren) Angaben von Baden und Weitenegg: vgl. dazu http://www.zobodat.at/pdf/VZBG_110-111_0139-0145.pdf

Die Art wird aber schon hin und wieder auch in Gärnten kultiviert und im Handel angeboten; eine Verwilderung/Ansalbung an diesem Standort (außerhalb des westeuropäischen Hauptareals) ist für mich wahrscheinlich; Schottergruben/Steinbrüche sind ja nicht selten auch Ablagerungsstellen von Gartenaushub und dergl. ...

Dennoch interessanter Nachweis!

Viele Grüße
Oliver

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Jürgen Baldinger
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Re: Digitalis - Kaltenleutgeben, NÖ

Beitragvon Jürgen Baldinger » Donnerstag 29. Juni 2017, 20:47

Spannender Fund. Niklfeld ist auch an unbeständigen Vorkommen interessiert, vielleicht willst Du den Bestand im Auge behalten und ihm die Funddaten weitergeben, Markus.
harald.niklfeld@univie.ac.at
CC clemens.pachschwoell@univie.ac.at

Oliver, wie hast Du den VZBG-Artikel gefunden? Suchbegriffe "Digitalis lutea" und "Österreich" bzw. "Niederösterreich"? Weder über zobodat-Abfrage noch über scholar google komme ich zu Rudolf Maiers Artikel von 1971.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"

Oliver Stöhr
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Re: Digitalis - Kaltenleutgeben, NÖ

Beitragvon Oliver Stöhr » Samstag 1. Juli 2017, 21:44

Hallo Jürgen,
einfache Eingabe in google: digitalis lutea niederösterreich ;-)
LG
Oliver

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Jürgen Baldinger
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Re: Digitalis - Kaltenleutgeben, NÖ

Beitragvon Jürgen Baldinger » Sonntag 2. Juli 2017, 12:21

Sehr interessant. Dann gibt es offenbar bei google eine Volltextsuche auch in die bei zobodat vorhandenen Publikationen hinein, während zobodat selber das nicht schafft.
"(...) gib ihnen noch zwei südlichere Tage (...)"

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2045
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Re: Digitalis - Kaltenleutgeben, NÖ

Beitragvon 2045 » Montag 3. Juli 2017, 19:14

Auch zu diesem Fund die freundliche, umfangreiche Antwort von Herrn Niklfeld als Ergänzung:

"Wie Ihnen schon Kollege Fischer geschrieben hat, geht dieses Vorkommen von Digitalis lutea sicher auf eine künstliche Ausbringung zurück, auch wenn sich die Art seither vielleicht schon selbstständig vermehrt hat"


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