Saxifraga hostii subsp. hostii - Bergamasker Alpen

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
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Jonas
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Saxifraga hostii subsp. hostii - Bergamasker Alpen

Beitragvon Jonas » Mittwoch 27. Juli 2022, 10:30

Hallo zusammen

Am Pizzo Arera in den Bergamasker Alpen wuchs auf Kalkgestein dieser Steinbrech, welchen ich im Feld zuerst als S. crustata angesprochen habe. Als ich zuhause jedoch eigene Bilder der Art aus Kärnten zum Vergleich anschaute, kamen doch erhebliche Zweifel auf. Meine Fotos zeigten S. crustata als deutlich kleinere Art.
Handelt es sich hier eher um S. hostii subsp. hostii? Gibt es neben den Grössenverhältnissen andere gute Merkmale zur Abgrenzung von S. hostii und crustata? Nicht nachvollziehen kann ich z.B. auch, wo auf dem Blatt sich die kalkausscheidenden Hydathoden befinden sollen.
Übrigens wuchs im Gebiet auch S. cf hostii subsp. rhaetica, die beiden Unterarten scheinen also nicht zwingend geographisch voneinander getrennt zu sein.

Beste Grüsse
Jonas
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Re: Saxifraga hostii subsp. hostii - Bergamasker Alpen

Beitragvon Jonas » Mittwoch 27. Juli 2022, 10:30

weitere Bilder!
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Elias Spögler
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Re: Saxifraga hostii subsp. hostii - Bergamasker Alpen

Beitragvon Elias Spögler » Freitag 29. Juli 2022, 09:25

Bei Saxifraga crustata sind die Stängel meist auffallend rot gefärbt und die Blütenstände nicht so sehr ausladend, sie erinnern also eher an Saxifraga paniculata. Saxifraga crustata wächst tendenziell auch in offeneren Lebensräumen (weniger bewachsener Kalkschutt) als Saxifraga hostii. Deine Pflanzen gehören zu S. hostii - mit den Unterarten habe ich aber leider keine Erfahrung.

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Re: Saxifraga hostii subsp. hostii - Bergamasker Alpen

Beitragvon Jonas » Freitag 29. Juli 2022, 16:06

Danke Elias! Die zusätzlichen von dir angegebenen Merkmale sind für mich auch sehr nützlich! Dann waren meine aufkommenden Zweifel also durchaus begründet...
Hast du das Merkmal der kalkausscheidenden Hydathoden schon mal beachtet (ich kann's einfach nicht richtig nachvollziehen) oder braucht man dieses also normalerweise gar nicht, um die beiden zu unterscheiden?

Beste Grüsse
Jonas
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Re: Saxifraga hostii subsp. hostii - Bergamasker Alpen

Beitragvon Elias Spögler » Sonntag 31. Juli 2022, 22:37

Nein, dieses Merkmal kannte ich bislang nicht. So richtig klar wird's mir beim Vergleichen von Fotos aus dem Internet auch nicht.
Du könntest noch auf Folgendes achten: Nach meinen bisherigen Erfahrungen bildet Saxifraga crustata sehr dichte Polster aus zahlreichen kleinen Blattrosetten, während Saxifraga hostii auch lockerer wachsen und größere, einzelne Blattrosetten bilden kann. Das sind allerdings nur persönliche Beobachtungen, die als "gscheite" Merkmale sicherlich kaum taugen.

Hatte bislang aber auch deshalb keine Probleme mit der Unterscheidung, da in meiner Gegend beide Arten nur geographisch weit voneinander getrennt vorkommen.

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Norbert Griebl
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Re: Saxifraga hostii subsp. hostii - Bergamasker Alpen

Beitragvon Norbert Griebl » Montag 1. August 2022, 10:29

Grüß euch,

hatte die hostii subsp. rhaetica gerade in Massen in den Bergamasker Alpen.

Saxifraga crustata: 10–30 cm hoch, Rosettenblätter linealisch, 1–5 cm lang und 1,5–4 mm breit, nach außen (unten) gebogen, spitz, ganzrandig bis ganz seicht gekerbt, mit zahlreichen punktförmigen, von großen Kalkschüppchen bedeckten Vertiefungen; Blütenstand mit 1–3-blütigen Ästen;
Saxifraga hostii: 15–60 cm hoch, Rosettenblätter zungenförmig bis linealisch, 2–10 cm lang und 4–9 mm breit, Blattrand gekerbt bis gesägt, am Grund gewimpert, oberseits mit punktförmigen, kalkausscheidenden Vertiefungen; Blütenstand rispenartig, mit 5–12-blütigen Ästen;

Subsp. hostii: Rosettenblätter nach vorne zu deutlich verbreitert, vorne abgerundet
Subsp. rhaetica: Rosettenblätter fast parallelrandig, vorn ein spitzes Dreieck bildend

Unten Bilder, an denen man die Blattunterschiede gut erkennt.
LG Norbert
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Re: Saxifraga hostii subsp. hostii - Bergamasker Alpen

Beitragvon Jonas » Montag 8. August 2022, 18:12

Ich danke euch noch für die zusätzlichen Merkmale! Die beiden Arten lassen sich wohl am besten habituell unterscheiden! Das Merkmal der Kalkdrüsen bleibt für mich schwer verständlich...

Beste Grüsse
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