Forum Flora Austria

Hallo zusammen

Was haltet ihr eigentlich von Urtica subinermis? Dieses Taxon (oder zumindest was ich so bestimmt habe) war recht häufig entlang der March zu finden und schon recht verschieden zur normalen Brennessel. Beide wuchsen auch häufig nahe nebeneinander. Der Fischadler scheint ja skeptisch zu sein, dass diese Sippe in Österreich überhaupt vorkommt. Im neuen Rothmaler wird U. subinermis aber sogar neben dioica ausgeschlüsselt.

Charakteristische Merkmale der gefundenen Brennesseln:

-hochwüchsig
-lang ausgezogene Blattspitze
-Blattoberseite ohne oder nur mit sehr vereinzelten Brennhaaren

Die Blattunterseite würde ich aber sicherlich nicht als "dicht flaumhaarig" beschreiben, das passt also nicht.

Freue mich auf eure Rückmeldungen!

Beste Grüsse
Jonas

das steht in unserer prellenkirchner dorfflora https://www.zobodat.at/pdf/STAPFIA_0112_0147-0206.pdf, seite 170 dazu - ebenfalls aus einem pannonischen feuchtgebietsrest:
Neben „normalem“ ein abweichender Morphotyp an der unteren Hirschländerrinne: Nicht
hochwüchsige, nicht flaumhaarige Bestände auch betont schmalblättrig mit subinermis-
Merkmalen, möglicherweise „echte” eigene Sippe: http://forum.flora-
austria.at/download/file.php?id=21605
also subinermis gibts auf jeden fall, als welche rangstufe, soll sich wer anderer überlegen.

dazu auch viewtopic.php?f=4&t=3136&p=18060&hilit=Urtica+subinermis#p18060

Dass die Brennnesseln an der March und in anderen Auen eine eigene Sippe sind, war schon lange offensichtlich. Nur waren sie in Österreich bisher nicht gut untersucht, was erst in den letzten Jahren nachgeholt wurde (u.a. durch Clemens Pachschwöll). In der 4. Auflage wird die wenigbrennende, diploide Sippe vsl. als U. dioica subsp subinermis geschlüsselt werden. Dass die LB-Unterseite flaumig behaart sein soll, steht dort auch nicht. Das wäre eher bei U. dioica subsp pubescens der Fall.

Daneben gibt es an der March noch U. kioviensis, die dort schon lange bekannt ist.

Sehr schön, danke euch. Dann lege ich das als Urtica dioica subsp. subinermis ab!
Urtica kioviensis habe ich übrigens wohl auch gefunden. Zumindest passten die Merkmale recht gut zur Art, wie ich finde. Sie wuchs entlang der länglichen Tümpel südlich der Schottergruben bei der Baumgartner Salzsteppe!

Beste Grüsse
Jonas