Scilla vindobonensis vom Spitzerberg

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
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2045
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Re: Scilla vindobonensis vom Spitzerberg

Beitragvon 2045 » Dienstag 14. März 2023, 07:31

Ich habe in den letzten Tagen auch noch im Grenzbereich Kalksburg /NÖ einige Gebiete begangen und z.T. größere Bestände von S. vindobonensis neu für mich entdeckt und natürlich dabei auch genauer geschaut, ob irgendwo der Pilz zu finden ist.
Es gibt auch im Wiener/NÖ Grenzraum Standorte mit 100en S. vindobonensis, wo offenbar kein Pilz auftritt.

Beim doch recht genauen Schauen nach dem Pilz begutachtet man natürlich automatisch die Einzelpflanzen wesentlich genauer als sonst beim Beobachten. In der Regel sieht man sich in einer großen Scilla Population eine schöne Pflanze an, erkennt dort die Merkmale und der Rest der größeren Population wird als Gesamtes mitregistiert.
Wie schon am Anfang in diesem Beitrag angeführt, ist auch am Spitzerberg aufgefallen, das in größeren Populationen immer wieder Exemplare vorkommen, die nicht so typisch ausgebildet sind.

Wenn die grüne Färbung an der Knospe intensiv ist, dann ist im Normalfall auch der weiße Grund sehr stark und eindeutig ausgebildet.
Wenn die grüne Färbung auf der Knospe fehlt (ist dann weiß oder grau), dann ist sehr oft auch der weiße Grund nicht so stark ausgeprägt.
Wenn die Exemplare komplett aufgeblüht sind, bzw. sogar schon leicht im Verblühen sind, dann ist allgemein eine Bestimmung anhand der Merkmale fast nicht mehr möglich, ich hätte da den Eindruck, das der weiße Grund dann noch unscheinbarer wird (möglicherweise verfäbt sich das "Blau" im Zuge des Beginns des Verblühens ohne das die Blüte schon sichtbare "Verblühschäden" zeigt?).
Ist jetzt natürlich eine reine persönliche Beobachtung und Interprätation, 100% belegen lässt sich das sicher.

In großen Populationen muss man wirklich schauen, wie es Gesamt aussieht.
Einzelexemplare, die z.B. am Spitzerberg vom Waldstandort auf den erdigen Fußweg heraus gewachsen sind, haben auch sehr anders ausgesehen, als die meisten Exemplare die zu 100en fast daben, aber halt im Strauchwerk unter Bäumen stehen. Aber auch in der großen Population selbst waren einige (viele? - auch ich schaue mir nicht 1000 Pflanzen genau im Detail an) sehr undeutlich, und wenn man nur so eine Pflanze zur Bestimmung heraus genommen hätte, teilweise schwierig bis fast unmöglich anhand der Merkmale bestimmbar.

Bei einem Einzelexemplar wird das dann natürlich sehr schwierig.

LG Markus

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Hermann Falkner
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Re: Scilla vindobonensis vom Spitzerberg

Beitragvon Hermann Falkner » Dienstag 14. März 2023, 12:54

Sehr gut beobachtet, Markus, genau: untypische Individuen sieht man fast in jeder Population, und die distinktiven Merkmale werden umso schwächer, je weiter die Blütezeit vorangschritten ist, verblühende sind morpholohisch für mich nicht mehr verlässlich ansprechbar.

Man bestimmt also am Besten zuerst "nach Population", und falls es auffällige untypische Individuen gibt, dann am besten in Kultur nehmen und die Samenreife abwarten (zur Fruchtreife besuchen ist erfahrungsgemäß sehr mühsam).


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