Verbascum-Hybriden

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
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Georg Pflugbeil
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Verbascum-Hybriden

Beitragvon Georg Pflugbeil » Samstag 15. Juli 2017, 22:33

Liebes Forum,
kennt sich hier jemand mit Verbascum-Hybriden aus? Ich habe folgendes Exemplar gestern in der Stadt Salzburg entdeckt. Verbascum nigrum ist hier sicher eine Elternart, da in Salzburg eigentlich nur dieser Art mit violetten Staubblattbärten vorkommt, und das recht häufig. Bei der zweiten Art tu ich mir schwer... am häufigsten kommt V. thapsus vor, doch könnte ich mir auch V. densiflorum, V. lychnitis oder V. phlomoides vorstellen. Die Blätter laufen leicht am Stängel hinab, die Staubblattbärte sind blass violett gefärbt und somit schön intermediär.
Auch ist die Infloreszenz stark verzweigt, was für nigrum untypisch ist. Die recht kurzen Staubbeutel würden zu thapsus passen und gegen densiflorum sprechen, die herablaufenden Blätter gegen phlomoides.
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lg, Georg

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Georg Pflugbeil
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Re: Verbascum-Hybriden

Beitragvon Georg Pflugbeil » Samstag 15. Juli 2017, 22:37

Vor ein paar Tagen habe ich an der Salzach bei Oberndorf dieses Exemplar gefunden, dass ich ähnlich beurteilen würde, wie das vorige. Aber es sieht dennoch ganz anders aus. Die Infloreszenz ist unverzweigt, die Blätter besitzen einen ganz anderen Schnitt und eine andere Behaarung. Wer könnte hier neben V. nigrum drinnen stecken?
Detailausschnitte könnte ich zu beiden Exemplaren nachliefern.
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Re: Verbascum-Hybriden

Beitragvon Oliver Stöhr » Dienstag 18. Juli 2017, 20:48

Lieber Georg,
Norbert Griebl, der zu meiner Freude auch sehr "hybridophil" ist (ich hoffe, Norbert, du verzeihst mit diesen Ausdruck!), und ich haben heute kurz über deine Bastarde gesprochen bzw. gerätselt. Was mich betrifft, so bin ich kein guter Kenner der Hybriden dieser Gattung, sodass ich mich derzeit noch nichts Konkretes zu sagen traue.
Was die Elternarten anbelangt, so zweifle ich aber auch nicht an die Beteiligung von nigrum. Soweit ich die Salzburger Verhältnisse kenne, ist phlomoides hier nicht recht häufig, sondern eine eher seltenere Art. Von daher würde ich diese Art als Elter eher ausschließen.
Welche reine Arten waren denn in der Nähe der Hybriden, hast du diese notiert? Diese Kenntnis wäre wohl aufschlussreich für die Deutung der Hybriden ...
Viele Grüße
Oliver

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Georg Pflugbeil
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Re: Verbascum-Hybriden

Beitragvon Georg Pflugbeil » Mittwoch 19. Juli 2017, 16:53

Hallo Oliver,
vielen Dank für deine Antwort... da freu ich mich :-)
Neben V. nigrum ist in Salzburg eigentlich nur V. thapsus häufig zu finden. Daneben sind V. densiflorum und V. lychnitis durchaus ab und zu anzutreffen.
In der näheren Umgebung dieser Funde war nur V. thapsus zu sehen, obwohl Peter auch V. densiflorum bei Oberndorf entdeckt hat. Ich habe auf diese ehrlich gesagt nicht so stark geachtet.
Schwierig schwierig...
lg, Georg

kurt nadler
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Re: Verbascum-Hybriden

Beitragvon kurt nadler » Donnerstag 2. Juni 2022, 08:47

Sehr speziell gestern im NO-Leithagebirge: Verbascum phoeniceum x Verbascum speciosum (beide sind im Fundgebiet rel. häufig; andere kommen weit und breit nicht vor):

(am end dann noch eine zartere ausgabe des speciosum zum vgl.)
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Re: Verbascum-Hybriden

Beitragvon Oliver Stöhr » Donnerstag 2. Juni 2022, 22:36

Tolle Hybride - danke fürs Zeigen!

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Norbert Griebl
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Re: Verbascum-Hybriden

Beitragvon Norbert Griebl » Samstag 18. Juni 2022, 15:24

Die Hybride dürfte sehr selten sein.
Ich habe nur gefunden:

Verbascum phoeniceum × V. speciosum (= Verbascum ×insignitum)
B, NÖ.
JANCHEN (1956–1960: 482): Bgl, NÖ.
JANCHEN (1977: 395): Burgenland: Leithagebirge bei Winden.

LG Norbert
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Re: Verbascum-Hybriden

Beitragvon kurt nadler » Montag 4. Juli 2022, 22:51

danke für zusatzinfo. immerhin alles von eh aus der gegend.

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Re: Verbascum-Hybriden

Beitragvon Norbert Griebl » Montag 29. Mai 2023, 10:42

Grüß euch,

gestern endlich meine erste Hybride mit Beteiligung von Verbascum phoeniceum.
Wir fanden Verbascum blattaria x phoeniceum in Rechnitz im südlichen Burgenland.
Verbascum blattaria × V. phoeniceum (= Verbascum ×divaricatum)
B, N?, W?.
JANCHEN (1956–1960: 481): NÖ.
TRAXLER (1970: 6): Burgenland: auch im Burgenland: Tschanigraben, 8963/4.
TRAXLER (1977: 96): Burgenland, Neufund für das Burgenland.
JANCHEN (1977: 396): Wien: in einem Gemüsegarten von Döbling.
MAURER (1998: 36): Burgenland: Tschanigraben bei Inzenhof im Süd-Burgenland.

Liebe Grüße
Norbert
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Re: Verbascum-Hybriden

Beitragvon kurt nadler » Sonntag 5. November 2023, 10:29

gestern im nsg zurndorfer eichenwald ein vermutlicher hybridschwarm v. thapsus x phlomoides, wohl insgesamt (viel) näher an ersterer. sichere vorkommen reiner phlomoides konnte ich beim vorbeigehen keine finden, auch gar keine rosetten.
die pflanzen warn leider schon sehr "verbraucht"
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