Hylotelephium

= Blütenpflanzen; Bestimmungsfragen
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Stefan Lefnaer
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Re: Hylotelephium

Beitragvon Stefan Lefnaer » Mittwoch 13. September 2023, 19:58

Und haben die osttiroler Waldfetthennen eine spindelförmige Wurzel, wie es sich laut Schlüssel gehört?

kurt nadler
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Re: Hylotelephium

Beitragvon kurt nadler » Mittwoch 13. September 2023, 23:33

die these, dass jullianum eine stabile hybride aus telephium und maximum sein könnte, ist morphologisch recht plausibel.

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Michael Hohla
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Re: Hylotelephium

Beitragvon Michael Hohla » Freitag 15. September 2023, 17:45

Lieber Stefan, meiner Meinung nach ist das Hylotelephium jullianum, wie sie in Oberösterreich und Bayern im Alpenvorland an mageren Wiesenböschungen und Waldrändern nicht selten ist (Blätter gröber gezähnt und wirtelig angeordnet). Die zweite Sippe aus dem Ernstbrunner Wald ist Hylotelephium maximum s.str., wie ich sie aus Oberösterreich ung Bayern aus dem Donautal und aus dem unteren Inntal auf Felsen kenne (Blätter schwach gezähnt und oft gegenständig angeordnet).
Vgl. https://www.zobodat.at/pdf/STAPFIA_0101_0083-0100.pdf

Liebe Grüße
Michael

Oliver Stöhr
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Re: Hylotelephium

Beitragvon Oliver Stöhr » Samstag 16. September 2023, 16:42

@Stefan: hier noch etwas verspätet die spindelförmigen Wurzeln von H. maximum aus Osttirol (heute bei Dölsach)
Lg
Oliver
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Stefan Lefnaer
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Re: Hylotelephium

Beitragvon Stefan Lefnaer » Samstag 16. September 2023, 18:02

Danke! Also so wie bei meinen Pflanzen aus dem Weinviertel. Der Unterschied zu H. jullianum ist mir aber immer noch nicht klar.

kurt nadler
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Re: Hylotelephium

Beitragvon kurt nadler » Samstag 16. September 2023, 23:59

maximum ist weitgehend streng dekussiert belaubt. die dekussation setzt sich weitestgehend strikt auch in die - stockwerkartig aufgebaute - infloreszenz fort. deren verzweigung neigt stark zur rechtwinkeligkeit.
jullianum wechselt von unten gegenständig mehr oder weniger bald in wechselständige belaubung; die infloreszenz ist achilleenartig scheindoldig. die verzweigung im blütenstand ist schräg.
das laub ist bei maximum eher parallelrandig länglich, bei jullianum tendenziell rundlicher; der blütenstand von maximum befindet sich viel mehr oberhalb von gestreckten internodien als bei jullianum.
aus meiner sicht liegen alle genannten merkmale von jullianum zwischen denen von maximum und jenen von telephium. die gelbgrüne blütenfarbe entspricht natürlich nur einer der beiden, max.

Scotiella
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Re: Hylotelephium

Beitragvon Scotiella » Montag 18. September 2023, 21:28

Also gerade bei der Gattung freue ich mich schon auf einen neuen Schlüssel in der nächsten Exkursionsflora. Ich möchte nicht wissen, wie viele Fehlbestimmungen es hier schon seit vielen Jahren aufgrund von "Missverständnissen" gibt ...
LG Daniel

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Stefan Lefnaer
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Re: Hylotelephium

Beitragvon Stefan Lefnaer » Montag 18. September 2023, 21:36

Ich habe oben aus dem neuen Schlüssel (Entwurf) zitiert.

Hier eine weitere Population aus dem Waldviertel bei St. Wolfgang bei Weitra. Ist das auch H. jullianum, trotz der etwas purpurnen Blüten/Früchte? Falls H. jullianum tatsächlich eine artgewordene Hybride ist, wäre eine solche von H. telephium ererbte Verfärbung ja wahrscheinlich.

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kurt nadler
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Re: Hylotelephium

Beitragvon kurt nadler » Dienstag 19. September 2023, 08:32

Falls hylotelephium NICHT kreuzt, ist das h. telephium cf.
jullianum wird von den blütenblättern nicht röslich. sichere diagnose von mir nur zur blütezeit! eine allfällige besonnungsbedingte "einrötung" der fruchtknoten kann ich leider nicht bewerten (ob die bei jull. auftreten könnte).
(falls jull. und telephium kreuzen, was ich mangels hybridschwärmen nicht glaube, könnte es ein bastard sein.)

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Stefan Lefnaer
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Re: Hylotelephium

Beitragvon Stefan Lefnaer » Dienstag 19. September 2023, 20:54

H. telephium sollte doch deutlich wechselständige Laubblätter haben, oder?


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